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 Bild: Achim Mende Internationale Bodensee Tourismus GmbH



1 Drei Länder und ein See

Der Bodensee gilt zwar als größter See Deutschlands, aber nur etwas mehr als die Hälfte seiner Fläche gehört zu Deutschland. Knapp ein Drittel liegt auf dem Gebiet der Schweiz, ungefähr 10 Prozent in Österreich.

Der See ist 69 Kilometer lang und bis zu 14 Kilometer breit, insgesamt hat er eine Fläche von 536 Quadratkilometern. Wenn man immer am Ufer entlang läuft und ihn einmal umrundet, muss man 273 Kilometer zurücklegen. Der See ist durchschnittlich 90 Meter tief, die tiefste Stelle beträgt 254 Meter.

Der Bodenee besteht aus dem Obersee und dem etwas kleineren Untersee. Obersee und Untersee sind durch einen Abschnitt des Flusses Rhein verbunden, den man Seerhein nennt.

Einige Teile des Bodensees haben noch weitere Namen. Im Nordwesten des Obersees zum Beispiel zweigt ein langer fingerförmiger Arm ab, den man Überlinger See nennt. Der Untersee ist stark gegliedert, seine Teile haben Namen wie Gnadensee, Zeller See oder Bernanger See. Zwischen dem Überlinger See und dem Untersee liegt die Halbinsel Bodanrück.

Satellitenaufnahme des Bodensees - Nasa World Wind / Free Satellite Image

2 Der Bodensee und der Rhein

Der Bodensee entstand in einem großen Becken. Es wurde während der letzten Eiszeit durch einen gewaltigen Gletscher geformt, den Rheingletscher. Der Gletscher war so schwer, dass er eine tiefe Senke in den Boden drückte. Als der Gletscher schmolz, sammelte sich das Wasser in dieser Senke. Schließlich bildete sich ein See, der zunächst noch viel größer war als der Bodensee heute.

Doch schon vor mehreren tausend Jahren senkte sich der Wasserspiegel ab. Das Tal, das heute den Obersee und den Untersee trennt, wurde schließlich nicht mehr überflutet. Nur der Seerhein blieb als Verbindung zwischen beiden übrig.

Der wichtigste Zufluss des Bodensees ist der Rhein. Er mündet im Südosten in den See, hier bezeichnet man ihn als Alpenrhein. Danach durchfließt er den gesamten Bodensee und tritt im Westen wieder aus. Danach wird er Hochrhein genannt. Der Fluss durchströmt den Bodensee fast immer auf der gleichen Bahn. Das Wasser des Rheins vermischt sich dabei kaum mit dem Wasser des Sees.

Der Rhein bringt ständig große Mengen Sand und Steine aus den Bergen mit und lagert sie im Bodensee ab. Sie verdrängen das Wasser. Der Bodensee wird also langsam verlanden. Außerdem wird sich der Rhein immer tiefer in die Landschaft eingraben, auch dadurch wird der Wasserspiegel sinken. Deshalb wird die Fläche des Bodensees langsam, aber stetig kleiner werden. In einigen tausend Jahren wird es den See nicht mehr geben. 

Boote auf dem Seerhein - Hamsterkiste

Das Wasser des Sees kann auch ganz schön aufgewühlt sein - Bild: gemeinfrei

3 Städte am Bodensee

Die größte Stadt am Bodensee ist Konstanz. Hier verlässt der Rhein den Obersee. Die Einwohner sprechen den Namen ihrer Stadt übrigens stets "Konschdanz" aus.

Im Mittelalter war Konstanz ein bedeutender Handelsplatz auf dem Weg nach Italien. Noch heute findet man viele Bauten aus dieser Zeit, wie zum Beispiel den Rheintorturm, der die einzige Brücke über den Rhein schützte. Von 1414 bis 1418 fand in Konstanz ein Konzil der Katholischen Kirche statt, zu dem sich viele Kardinäle und Bischöfe in der Stadt versammelten.

Die größte Schweizer Stadt am Bodensee ist Kreuzlingen, die Nachbarstadt von Konstanz. Die Konstanzer Altstadt liegt direkt an der Grenze, der Übergang zwischen beiden Städten ist kaum zu bemerken. Viele Schweizer Unternehmen unterhalten Niederlassungen in Konstanz.

Friedrichshafen liegt am Nordufer des Obersees. Die Stadt ist besonders bekannt als Heimat der Luftschiffe, die hier von Graf Zeppelin erfunden und gebaut wurden. Diese Luftschiffe überquerten einst sogar den Atlantik.

Radolfzell liegt nordwestlich von Konstanz am Untersee. Die Stadt ist eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.

Bregenz ist die Hauptstadt des Bundeslandes Vorarlberg und die größte österreichische Stadt am Bodensee. Sie wurde von den Römern gegründet, noch heute findet man hier viele Überreste römischer Bauten. Jedes Jahr im Juli und August finden die Bregenzer Festspiele statt. Auf einer Bühne, die in den See hinein reicht, werden dann Opern aufgeführt. 7000 Zuschauer finden auf den Zuschauerrängen Platz.

Der Rheintorturm in Konstanz - JoachimKohlerBremen CC BY-SA 4.0

Spielgerät in Zeppelinform in Friedrichshafen - Bild: gemeinfrei

4 Inseln im Bodensee

Im Bodensee gibt es zehn große Inseln. Reichenau ist die größte. Sie ist 4,5 Kilometer lang und 1,5 Kilometer breit. Seit 1838 ist die Insel durch einen Damm mit dem Festland verbunden.

Touristen besuchen die Insel Reichenau vor allem wegen ihres Klosters. Es wurde bereits im Jahr 724 gegründet. Von hier aus verbreiteten Mönche das Christentum unter dem Volk der Allemannen, das damals hier lebte. Später wurde das Kloster zu einem Zentrum der Kultur und der Wissenschaft. Die Mönche schrieben Bücher ab und verzierten sie mit prächtigen Malereien, die Szenen aus den Evangelien oder aus dem Leben der Kaiser des Reiches darstellen.

Da das Klima in dieser Gegend sehr mild ist, wird auf der Insel viel Gemüse angebaut. Manche Sorten kann man hier bis zu dreimal im Jahr ernten.

Die zweitgrößte Bodenseeinsel ist Lindau. Sie ist ein Teil der Stadt Lindau und durch eine Brücke und einen Eisenbahndamm mit der übrigen Stadt verbunden. Die Altstadt auf der Insel ist von Mauern und einem Graben umgeben.

Im Norden von Lindau befindet sich ein Hafen für Segelboote und Yachten. Im Hafen auf dem Festland gibt es eine Anlegestelle für Fähren, die auf dem See verkehren. Die Hafeneinfahrt ist durch einen 33 Meter hohen Leuchtturm und eine Statue mit dem bayerischen Löwen begrenzt. Der alte Leuchtturm aus dem Mittelalter wird Mangturm genannt.

Die Insel Mainau ist die drittgrößte im Bodensee und liegt im Überlinger See. Sie ist 1100 Meter lang und bis zu 600 Meter breit. Sie ist vor allem durch ihre prächtigen Parkanlagen mit seltenen Baumarten und vielen Blumenbeeten und Gewächshäusern bekannt. Man nennt sie auch die Blumeninsel.

Das Wasser des Bodensees wirkt hier als Wärmespeicher. Die Unterschiede zwischen kalten und warmen Temperaturen sind geringer als an anderen Orten. Deshalb gedeihen auf der Insel Mainau viele Pflanzen, die sonst nur in südlicheren Regionen vorkommen. Im Jahr 1928 ging die Insel durch Erbschaft an das schwedische Königshaus über. Später wurde sie dem Enkel des schwedischen Königs, Graf Lennart Bernadotte, übertragen. Er fand Gefallen an der Insel und ließ sie zur Blumeninsel umgestalten.

Die Besucher bewundern heute vor allem das Schmetterlingshaus, die Blumenbeete und die seltenen Bäume in den Parkanlagen. Dazu gehören zum Beispiel riesige Mammutbäume, die ursprünglich aus Kalifornien stammen.

Auf der Insel Reichenau werden Wein und Gemüse angebaut - Bild: Hamsterkiste

Das Münster in Mittelzell auf der Insel Reichenau - Bild: Hilarmont / CC BY-SA 3.0

Die Insel Lindau aus westlicher Richtung - Bild: Böhringer / CC BY-SA 2.5

Die Blumeninsel Mainau ist wegen ihrer Gärten und Parkanlagen berühmt - Bild: Hamsterkiste

5 Natur und Tourismus

Die Qualität des Wassers im Bodensee gilt heute als gut, das war nicht immer so. Es gibt mehrere Naturschutzgebiete rund um den See. Hier überwintern viele Vogelarten, zum Beispiel der Große Brachvogel oder der Kiebitz. Andere Zugvögel machen auf dem Weg nach Süden hier Rast.

Wegen des recht milden Klimas spielt der Obstanbau am Bodensee eine wichtige Rolle. Es werden vor allem Äpfel, Kirschen und Beeren geerntet. Auch Wein wird hier angebaut.

Im Bodensee leben etwa 45 verschiedene Fischarten. Es gibt noch einige Berufsfischer, die vor allem Blaufellchen fangen, einem beliebten Speisefisch. Der Fischfang hat aber längst nicht mehr die Bedeutung wie in früheren Zeiten.


Der Bodensee ist ein beliebtes Ziel für Touristen. Sie besuchen die Städte und die Inseln oder befahren den See mit Sport- und Segelbooten. Es verkehren mehrere Fähren, darunter einige Autofähren. Es ist oft einfacher, mit einer Fähre den See zu überqueren, als die langen Wege am Ufer entlang zu benutzen.

Der Bodenseeraum wird schon seit langer Zeit von Menschen besiedelt. Man vermutet, dass vom fünften bis zum ersten Jahrtausend vor Christus hier Menschen in Pfahlbauten wohnten. Man hat einige Pfahlbauten nachgebaut. Es wurden 3 bis 5 Meter lange Pfähle in den See gerammt. Zwischen diese Pfähle hat man dann Plattformen errichtet, auf denen die Häuser stehen. Sie wurden ebenfalls aus Holz hergestellt und außen mit einer Lehmschicht verkleidet. Die Dächer sind mit Gras oder Schilf gedeckt.

Der Bodensee ist bei Wassersportlern sehr beliebt - Bild: Hamsterkiste

Man kann den See auch auf Fähren überqueren - Bild: Hamsterkiste

Pfahlbauten im Freilichtmuseum Uhldingen-Mühlhofen - Bild: Hamsterkiste

In Bregenz werden Opern aufgeführt - Bild: Hamsterkiste

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