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1 Gibt es Hexen im Harz?

Nein, Hexen gibt es nicht. Nirgendwo auf der Welt. Doch in unseren Märchen kommen Hexen und Zauberer vor, zum Beispiel im Märchen "Hänsel und Gretel". In früheren Zeiten glaubte man tatsächlich von manchen Menschen, sie seien "verhext", sie könnten anderen Leid zufügen oder sie stünden mit Geistern oder gar dem Teufel im Bunde. Andere galten als gute Feen, die angeblich über besondere Kräfte verfügten. Man erzählte von Hexenküchen und dem Hexeneinmaleins. Und es kam zu schlimmen Verfolgungen von Frauen und Männern, die man für Hexen hielt.


Man glaubte auch, Hexen würden sich an bestimmten Orten treffen, dort wild tanzen und Pläne schmieden. Besonders die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai sollen sich Hexen  an bestimmten Plätzen getroffen haben, um  große Feste abzuhalten. Als einer dieser Plätze galt der Blocksberg. So bezeichnete man den Brocken, den höchsten Berg im Harz. 

Gipfel des Brocken, von Wernigerode aus gesehen

2 Der Harz ist ein Mittelgebirge

Der Harz ist das größte und höchste Gebirge in Norddeutschland. Er liegt in den Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und ist etwa 110 km lang und 30 bis 40 km breit.


Der Gipfel des Brocken ist 1141 Meter hoch. Er liegt in Sachsen-Anhalt, ebenso wie drei andere Bergkuppen, die ebenfalls Höhen von über 1000 Meter erreichen, die Heinrichshöhe (1045 m), der Königsberg (1033 m) und der Kleine Brocken (1018 m).


Höchster Berg im niedersächsischen Teil des Harzes und zugleich höchster Berg im Bundesland Niedersachsen ist der Wurmberg mit 971 Metern. Im Harz gibt es neben den hohen Bergen auch Hochebenen und Hochmoore. Eindrucksvoll sind die Felsvorsprünge, die man als Harzklippen bezeichnet. Flussläufe und Wasserfälle haben tiefe Täler geformt.


Im Harz gibt es Wälder mit Laub- und Nadelbäumen, er ist Heimat vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Es wurden ein Nationalpark und drei Naturparks angelegt, um sie zu schützen.  So ist es zum Beispiel gelungen, den Luchs wieder im Harz anzusiedeln. Neben dieser seltenen Wildkatze kommen auch gefährdete Vogelarten wie Auerhühner und Uhus vor. 


Im Harz kann es übrigens sehr stürmisch werden. Der Brocken gilt als einer der windigsten Orte Deutschlands, hier wurden schon Windgeschwindigkeiten von über 260 km/h gemessen.

Bäche und Flüsse haben den Harz geformt

Im Harz wurden Luchse ausgewildert

3 Flüsse und Talsperren

Der Harz zählt zu den regenreichsten Regionen in Deutschland. Im Harz entstehen daher viele Wasserläufe, darunter die Flüsse Innerste, Oker, Bode, Wipper und Oder. Nachdem sie den Harz verlassen haben, münden sie in die größeren Flüsse Leine, Aller und Saale.


Schon früh hat man die Wasserkraft im Harz genutzt.  Bis heute wurden 16 Stauseen errichtet. S ie dienen der Trinkwassergewinnung, der Stromerzeugung und dem Hochwasserschutz. 


Die Rappbode-Talsperre in Sachsen-Anhalt staut den Fluss Rappbode. Dieser Stausee ist etwa 3,9 Quadratkilometer groß. Die Staumauer ist mit 106 Metern die höchste in Deutschland. Alle Harzer Stauseen zusammen können etwa 113 Millionen Kubikmeter Wasser speichern.


Der Fluss Oker wird von der Okertalsperre aufgestaut. Sie liegt in der Nähe der Stadt Goslar. Bei ihrem Bau wurden die Einwohner der Orte Unter- und Mittelschulenburg umgesiedelt. Die Reste der Siedlungen tauchen bei Niedrigwasser wieder auf.


Der Oderteich ist eine Talsperre, die schon im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Die Staumauer ist 22 Meter hoch und bis zu 11 Meter breit und staut den Fluss Oder.  Andere Talsperren im Harz sind die Grane-, Innerste-, Söse- und Eckertalsperre.

Die Okertalsperre

4 Städte im Harz

Die größte Stadt im Harz ist Clausthal-Zellerfeld. Ihre Bewohner müssen große Höhenunterschiede überwinden, denn die Stadtteile liegen zwischen 390 und 821 Meter hoch. Die Stadt hat etwa 15.700 Einwohner und ist vor allem durch ihre Technische Universität bekannt, an der 5000 Studenten ausgebildet werden. 


Am Rand des Harz liegen die niedersächsischen Städte Goslar, Bad Harzburg, Osterode, Seesen, Bad Sachsa und Bad Lauterberg. 


Wernigerode und Blankenburg sind die größten Städte in der Nähe des Harz in Sachsen-Anhalt. Diese Städte haben sich in vielen Jahrhunderten entwickelt. Es gibt alte Fachwerkbauten und viele andere Sehenswürdigkeiten.


In Goslar zum Beispiel kann man eine alte Kaiserpfalz und das ehemalige Bergwerk Rammelsberg besichtigen. Hier wurde über 1000 Jahre lang Erz abgebaut. In Wernigerode gibt es ein Haus, das nur 2,95 Meter breit ist. In dieser Stadt startet die Harzer Schmalspurbahn, die zum Brocken sowie quer über den Harz nach Nordhausen in Thüringen fährt.

Das Kaiserhaus in Goslar

In den Städten gibt es viele Fachwerkhäuser

5 Bergbau im Harz

Schon in der Bronzezeit vor 3000 Jahren begann man im Harz mit dem Abbau von Bodenschätzen. Hier wurden vor allem Silber, Kupfer, Blei und Zink gefördert. Durch den Bergbau entstanden die Städte Clausthal, Zellerfeld, Bad Grund, Sankt Andreasberg, Lautenthal, Altenau und Wildemann.


Seit dem Mittelalter nutzte man man dabei technische Mittel. In den Oberharzer Teichen, die vor allem um die Bergbaustadt Clausthal- Zellerfeld liegen, speicherte man in zahlreichen kleinen Seen Wasser, das  Wasserräder antrieb. Diese bewegten die Pumpen und die Förderanlagen in den Bergwerken.


Der Bergbau sorgte früher für erhebliche Umweltprobleme im Harz. Bei der Verarbeitung der Erze gelangten viele giftige Rückstände in den Boden. Man benötigte für den Bergbau und die Verarbeitung der Erze Unmengen von Holz. Der Harz wurde so in weiten Teilen abgeholzt. 

 

Heute wird der Harz von vielen Touristen besucht. Im Winter kann man hier Skisport betreiben, im Sommer wandern, klettern, mit Booten auf den Talsperren schippern, Mountainbike fahren und die vielen Sehenswürdigkeiten besichtigen. In einigen Städten gibt es zudem Kuranlagen, in denen sich die Menschen erholen können.

Stollen im Besucherbergwerk Rammelsberg

Touristen lieben die Harzer Schmalspurbahn

Bilder: Uwe Maschmeyer (6), Hamsterkiste (1), gemeinfrei (2)

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