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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.


1 - Im Jahr 1902 ließ der Unternehmer August Thyssen in Duisburg-Meiderich ein Hüttenwerk errichten. In einem Hüttenwerk wird in riesigen Hochöfen aus Eisenerz Roheisen gewonnen. Dazu braucht man Temperaturen von 2000 Grad, die durch die Verbrennung großer Mengen Kohle erreicht werden. August Thyssen gehörten praktischerweise einige Zechen in der Nähe, die Kohle zum Betrieb seiner Hochöfen lieferten.

2 - Etwa 82 Jahre lang produzierte dieses Hüttenwerk Roheisen, das in anderen Werken der Firma Thyssen weiter verarbeitet wurde. Man hat ausgerechnet, dass in dieser Zeit 57 Millionen Tonnen Roheisen gewonnen wurden. Zuletzt war allerdings nur noch einer von fünf Hochöfen in Betrieb. Weltweit wurde zu viel Stahl produziert. Daher stellte das Hüttenwerk im Jahr 1985 die Produktion ein. Viele Menschen verloren ihren Arbeitsplatz.

3 - Nach der Stilllegung blieb eine große Fläche von 200.000 Quadratmetern zurück, auf denen riesige Industrieanlagen standen, die niemand mehr brauchte. Doch interessierte Bürgerinnen und Bürger entwickelten bald neue Ideen. Die Menschen sollten weiter einen Eindruck davon haben, wie die alten Betriebe einmal aussahen.

4 - Viele halfen mit, aus dem ehemaligen Hüttenwerk den Landschaftspark Duisburg-Nord zu machen. Die alten Anlagen blieben zum großen Teil erhalten, sie wurden jedoch umgestaltet und ganz anders genutzt als vorher. Seit 1994 sind sie für Besucher zugänglich. Schon bald nannte man den Park "Landi".

5 - Im gewaltigen Gasometer hatte man einst Gas gespeichert. Nun wurde daraus ein Tauchbecken, das bis zu 20.000 Kubikmeter Wasser aufnehmen kann. Es wird von Hobbytauchern genutzt, aber auch Polizei und Feuerwehr üben hier.

6 - In einem Bunker, in dem früher Erze gelagert wurden, gibt es jetzt einen Klettergarten. Im alten Hochofen 5 kann man bis in eine Höhe von 70 m hinauf steigen und hat von hier oben eine gute Aussicht auf die Stadt Duisburg.

7 - Dort, wo man früher flüssiges Eisen aus dem Hochofen 1 entnahm, entstand ein Kino. Das Dampfgebläsehaus wurde zu einem Theater mit 500 Plätzen umgebaut. In einem anderen Gebäude kann man eine Ausstellung anschauen, die über die Geschichte des Hüttenwerkes berichtet.

8 - Ein Windrad dient heute dazu, mit Hilfe von Pumpen Wasser aus der Alten Emscher zu fördern, mit denen die Gartenanlagen bewässert werden. Besonders eindrucksvoll ist es im "Landi" am Wochenende und an Feiertagen. Dann werden die alten Anlagen nach Einbruch der Dunkelheit farbig beleuchtet.

Die Hochofenanlage im Landschaftspark Duisburg-Nord

Den Hochofen Nr. 5 können Besucher bis in eine Höhe von 70 m auch besteigen

Im ehemaligen Gasometer kann man nun tauchen. Er fasst 20 000 000 Liter Wasser

Das Windrad dient zur Bewässerung der Anlagen

Hier wurden Eisenerz und Kohle gelagert

Hochofen 5 im Landschaftspark Duisburg Nord am Abend - Bild: Tuxyso (CC BY-SA 3.0), alle anderen Bilder: Hamsterkiste

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