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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.


1 - Wir sind in Portugal. Wir stehen auf einem felsigen Hügel. 140 Meter unter uns tost das Meer, das sich nach Westen scheinbar endlos ausdehnt.  Der Wind weht heftig, die Landschaft ist karg, hier wächst kein Strauch und kein Baum. Der Boden allerdings ist über und über bedeckt von einer Pflanze, die man als Essbare Mittagsblume bezeichnet. In der Luft entdecken wir einige Turm- und Wanderfalken. Ein Leuchtturm ist zu sehen und viele neugierige Touristen.


2 - Wir befinden uns am Cabo da Roca, dem Kap der Felsen. Lissabon, die Hauptstadt Portugals, liegt etwa 40 Kilometer südöstlich. Hier am Cabo da Roca ist der westlichste Punkt des europäischen Festlandes. Das Meer vor uns ist der Atlantische Ozean.


Noch vor 600 Jahren dachte man, hier sei das Ende der Welt. Man glaubte lange Zeit, die Erde sei der Mittelpunkt des Universums. Man meinte, sie sei eine Scheibe. Alles Land sei von einem riesigen Ozean umgeben und über dem Wasser und dem Land wölbe sich der Himmel, an dem Sonne, Mond und Sterne sich auf geheimnisvolle Weise bewegten.


3 - Erst nach der Seereise, die Christoph Kolumbus im Jahr 1492 unternahm, verbreitete sich die Erkenntnis, dass es auch westlich von Europa noch Kontinente gab, die man später Nord- und Südamerika nannte. 1519 starteten fünf Schiffe unter dem Kommando von Fernando Magellan zu einer ersten Umseglung der Erde. Nur eines kehrte zurück, doch seitdem wusste man, dass die Erde offenbar eine Kugel war.


4 - Zwischen dem Cabo da Roca und der größten amerikanischen Stadt New York liegen etwas mehr als 5400 Kilometer. Kolumbus brauchte für die Überquerung des Atlantischen Ozeans 10 Wochen, heute schafft ein Flugzeug das in ungefähr acht Stunden.


5 - Aber das wird nicht immer so bleiben. Denn Europa und Amerika entfernen sich voneinander, pro Jahr um etwa zwei bis drei Zentimeter. Das liegt daran, dass die Kontinente der Erde auf großen Erdplatten liegen, die sich unaufhörlich auf ihrem heißen Untergrund, dem Magma, bewegen. Die Bewegungen verlaufen sehr langsam und wir Menschen nehmen sie im Verlauf unseres Lebens kaum wahr. Aber eine Bewegung von drei Zentimetern pro Jahr ergibt in 50 Millionen Jahren immerhin eine Strecke von 1500 Kilometern. 


6 - Doch dann wird die Erde ganz anders aussehen als heute. Wahrscheinlich werden die Kontinente anders geformt sein, es wird neue Gebirge und Ozeane geben, von denen wir heute noch nichts wissen können.

Am Cabo da Roca steht der westlichste Leuchtturm auf dem europäischen Festland

Unablässig stürmen die Wellen gegen die Felsen

Nur die Essbare Mittagsblume hält den ständigen Wind aus

Die Felsen ragen 140 Meter in die Höhe

Der Cabo da Rocca ist ein beliebtes Ziel für Touristen - Bilder: Hamsterkiste

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