1 - Das Haus steht in der Altstadt von Nürnberg. Es hat vier Stockwerke, die beiden unteren aus Stein, die oberen aus Fachwerk. Hier lebte vor 500 Jahren Albrecht Dürer, einer der bedeutendsten Künstler, die in Deutschland jemals gearbeitet haben.

2 - Albrecht Dürer kaufte dieses Haus im Jahr 1509. Er wohnte hier mit seiner Frau, seiner Mutter, seinem Bruder sowie mit Lehrlingen und Gehilfen. Es diente ihm auch als Werkstatt. Dürer arbeitete in diesem Haus bis zu seinem Tode am 6. April 1528.

3 - Nach Dürers Tod wechselten die Besitzer des Hauses häufig. Heute gehört es der Stadt Nürnberg, es gibt hier Führungen und Ausstellungen. In den Räumen des Hauses kann man einiges über den Maler und sein Werk erfahren. Man gewinnt auch einen Eindruck davon, wie die Menschen zu Dürers Zeit lebten.

4 - Albrecht Dürer wurde 1471 in Nürnberg als Sohn eines Goldschmieds geboren. Er hatte 17 Geschwister, von denen nur drei überlebten. Schon früh nahm ihn sein Vater mit in seine Werkstatt, um ihn zum Goldschmied auszubilden.  Doch bald zeigte sich das zeichnerische Talent des Sohnes. Er arbeitete einige Jahre als Lehrling bei dem berühmten Nürnberger Maler Michael Wolgemut.

5 - Anschließend begab er sich auf seine erste längere Reise, die ihn an den Oberrhein führte. 1494 heiratete er die angesehene Bürgertochter Agnes Frey. Die Ehe blieb kinderlos. Von Oktober 1494 bis Mai 1495 unternahm Albrecht Dürer eine Reise nach Italien. Nach der Rückkehr richtete er eine eigene Werkstatt in Nürnberg ein. Nun malte er vor allem Porträts im Auftrag reicher Kaufleute oder Fürsten, die sich gut verkauften.

6 - 1505 trat er eine Reise nach Venedig an, wo er sich etwa zwei Jahre aufhielt und bedeutende italienische Maler jener Zeit kennen lernte. Nach seiner Rückkehr nach Nürnberg wurde er 1509 in den Rat der Stadt berufen. In diesem Jahr erwarb er auch das Haus in der Nähe der Nürnberger Burg. Er widmete sich nun vor allem Holzschnitten und Kupferstichen.

7 - Einer seiner Auftraggeber und Gönner war der damalige Kaiser Maximilian I. Zwei Monate vor ihrem Tod zeichnete Dürer seine eigene Mutter. Es war wohl das erste Porträt eines sterbenskranken Menschen. Im Jahr 1520 unternahm der Maler eine Reise in die Niederlande, wo er als berühmter und geachteter Künstler gefeiert wurde.

8 - In Antwerpen bot man ihm sogar ein schönes Haus und ein festes Jahresgehalt an. Doch er lehnte ab und kehrte nach Nürnberg zurück. In seinen letzten Lebensjahren leitete er die Gestaltung des Nürnberger Rathauses. Und er schuf unter anderem Tafeln mit den lebensgroßen Figuren der Apostel Paulus und Petrus und der Evangelisten Markus und Johannes.

Dieses Selbstbildnis im Pelzrock entstand im Jahr 1500

Dürers "Feldhase" gilt als seine bekannteste Naturstudie (1502)

Rhinozerus - Holzschnitt eines indischen Panzernashorns (1515)

Dürer sammelte Dinge aus der Natur und Umwelt, um sie als Vorlagen zu verwenden