Der Mann auf dem Bild oben wurde am 13. März 2013 zum Papst gewählt und nahm den Namen Franziskus an. Bis dahin war sein Name Jorge Bergolio.
Papst Franziskus stammt aus Argentinien. Franziskus wurde dort am 17. Dezember 1936 in der Hauptstadt Buenos Aires geboren. Als junger Mann trat er in den Orden der Jesuiten ein und wurde zum Priester geweiht. Seit 1998 war er Erzbischof im Bistum Buenos Aires.
Wie alle Päpste gab er sich nach seiner Wahl einen neuen Namen und nannte sich Franziskus. Dieser Name erinnert an den Heiligen Franziskus, der vor etwa 800 Jahren in der Nähe von Assisi in Italien lebte. Er verbrachte sein Leben freiwillig in totaler Armut als Einsiedler und Bettler. Er pflegte Aussätzige und half anderen armen Menschen.
Vorgänger von Papst Franziskus war Papst Benedikt XVI. Er wurde am 19. April 2005 zum Papst gewählt. Bis dahin war sein Name Joseph Ratzinger. Papst Benedikt stammt aus Deutschland. Er wurde in Marktl am Inn geboren und ging in Traunstein zur Schule. Er war Professor für Theologie und Erzbischof von München.
Im Alter von fast 86 Jahren gab Papst Benedikt XVI. am 28. Februar 2013 sein Amt auf. Einen Rücktritt eines Papstes hatte es seit mehr als 700 Jahren nicht mehr gegeben. Er lebte seitdem fast völlig zurückgezogen und starb am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren.
Papst Benedikt während einer Audienz – Bild: Hamsterkiste
Der Papst lebt in Rom. Genauer gesagt, er lebt im Vatikan. Der Vatikan ist ein eigener kleiner Staat, der auf der linken Seite des Flusses Tiber inmitten der Stadt Rom liegt. Dieser Staat hat nur 500 Einwohner und eine Ausdehnung von 0,45 Quadratkilometern.
In ungefähr einer Stunde könnte man diesen Staat zu Fuß umrunden. Das wichtigste Gebäude im Vatikan ist der Petersdom mit dem Petersplatz. Hoch über dem Petersplatz hat der Papst im obersten Stockwerk des päpstlichen Palastes eine Wohnung.
Wenn der Papst zu Hause ist, spendet er am Sonntag den Menschen unten auf dem Petersplatz seinen Segen. Dann wird im Palast des Papstes das zweite Fenster oben rechts geöffnet.
Doch wieso lebt und residiert der Papst in Rom? Und was ist eigentlich ein Papst?
Ein Papst gilt als der Nachfolger des Apostels Petrus. Petrus war einer der Männer, die vor fast 2000 Jahren Jesus begleiteten. Man nannte sie Jünger oder Apostel. Petrus wohnte in Kafarnaum am See Genezareth im heutigen Land Israel.
Dort war er verheiratet. Er arbeitete zusammen mit seinem Bruder Andreas als Fischer. Am Ufer des Sees Genezareth soll Jesus ihnen begegnet sein und sie aufgerufen haben, ihm zu folgen. Sie zogen danach mit ihm umher.
Petrus hieß eigentlich Simon. Aber Jesus gab ihm den Beinamen "Petrus". Dieser Simon Petrus hatte im Kreis der Jünger Jesu eine Führungsrolle. Jesus soll zu ihm gesagt haben: "Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen." Nach dem Tode Jesu war Petrus zusammen mit den Aposteln Jakobus und Johannes einer der Leiter der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem.
Später soll er dann wie der Apostel Paulus eine Gemeinde in Rom gegründet haben. Rom war damals die Hauptstadt des Römischen Reiches. Zu der Zeit herrschte der Kaiser Nero. Er ließ Christen blutig verfolgen und die Apostel Petrus und Paulus hinrichten. Paulus wurde enthauptet und Petrus gekreuzigt. Das soll im Jahr 65 nach Christi Geburt geschehen sein.
Der Leichnam des Petrus wurde nach der Überlieferung auf einem Platz neben dem Zirkus des Kaisers Nero beerdigt. Es wird auch berichtet, dass das Grab des Petrus von den Christen in Rom besonders verehrt wurde.
Kaiser Konstantin war der erste Kaiser des römischen Reiches, der Christ wurde. Über dem Grab des Petrus ließ Konstantin im Jahr 324 eine Kirche bauen. Fast 1200 Jahre lang hat diese Kirche hier gestanden. Schließlich wurde sie baufällig. Sie wurde abgerissen und an ihrer Stelle wurde eine neue Peterskirche geplant.
Sie sollte groß und prachtvoll werden. Es dauerte rund 120 Jahre, bis sie fertig war. Die besten Baumeister Italiens wurden gerufen, darunter der Baumeister, Maler und Bildhauer Michelangelo. Sie sollte größer sein als alle Tempel, die man zu Ehren heidnischer Götter errichtet hatte.
Und sie sollte eine Kuppel haben. Am 18. November 1623 wurde diese Kirche eingeweiht. Diese "Basilika di San Pietro" ist 211,5 m lang und 138 m breit. Die Kuppel ragt 132,5 m in den Himmel. Die Innenfläche beträgt rund 15.160 m² und bietet Platz für etwa 60.000 Menschen.
Neben einer Hauptkuppel gibt es auch 8 kleinere Nebenkuppeln. In der Kirche befinden sich über 800 Säulen, 390 große Statuen sowie 45 Altäre. Von der Vorhalle gelangt man durch eine Bronzetür in das Innere der Basilika. Die Porta Santa daneben wird nur zu besonderen Anlässen geöffnet.
Direkt unterhalb der Kuppel steht der Papstaltar. Er wurde von dem Bildhauer Bernini geschaffen. Über dem Altar erhebt sich ein Baldachin aus Bronze, der von vier Säulen getragen wird. Unter dem Altar liegt nach der Überlieferung das Grab des Apostels Petrus.
Im Jahr 1950 hat man unter dem heutigen Petersdom eine Reihe von Gräbern gefunden. Eines davon wurde wohl besonders verehrt, denn viele andere Gräber lagen strahlenförmig darum herum. Es könnte das Grab des Apostels Petrus gewesen sein.
Von der Kuppel des Petersdoms hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt Rom, vor allem auf den Platz vor dem Petersdom. Er wurde ebenfalls von dem Bildhauer Bernini gestaltet. Der Platz ist 340 m lang und 240 m breit. Er ist umgeben von 284 Säulen. Jede ist 20 m hoch. Auf diesen Kolonnaden rahmen 140 Statuen von Heiligen den Platz ein.
In der Mitte steht ein Obelisk, den der Kaiser Caligula vor fast 2000 Jahren aus Ägypten herbeischaffen ließ. Er ist 25,5 m hoch. Rechts und links des Obelisken spenden zwei Brunnen Wasser.
Wenn ein Papst gestorben ist oder wenn er freiwillig auf sein Amt verzichtet hat, wird ein neuer gewählt. An der Wahl dürfen nur Kardinäle teilnehmen. Das sind vom Papst ausgewählte Bischöfe der Katholischen Kirche.
Die Wahl findet in der Sixtinischen Kapelle statt, die neben dem Petersdom steht. Die Decke und das Wandbild über dem Altar wurden von Michelangelo gemalt. Das Wandbild stellt Jesus Christus dar, der nach christlichem Glauben einst wiederkommen wird, um Gericht zu halten. Die Bilder an der Decke beschreiben die Erschaffung der Welt, wie sie in der Bibel erzählt wird. Eines der Bilder stellt Gott dar, der den Urvater Adam zum Leben erweckt.
Wenn ein neuer Papst gewählt worden ist, steigt über der Sixtinischen Kapelle weißer Rauch auf. Der neue Papst wird dann vom Balkon des Petersdoms der Welt mit den Worten vorgestellt: Habemus Papam - Wir haben einen Papst.
Weil der Papst als Nachfolger des Apostels Petrus gilt, hat er den Vorrang vor allen anderen Bischöfen. Er ist der Bischof der Stadt Rom und das Oberhaupt der Katholischen Kirche. Zu dieser Kirche zählen etwa 1,2 Milliarden Menschen in allen Ländern der Erde. Der Papst ernennt alle Bischöfe und Kardinäle. Von Zeit zu Zeit erlässt er Lehrschreiben, so genannte Enzykliken. In ihnen wird die Lehre der katholischen Kirche festgelegt.
Ein Papst hat auch das Recht, Menschen, die ein besonders gutes und gläubiges Leben geführt haben, selig zu sprechen oder zu Heiligen zu ernennen. Weil der Vatikan ein eigener Staat ist, ist der Papst auch Staatsoberhaupt. Botschafter des Vatikan sind in fast allen Ländern der Erde vertreten.
Statue des Apostels Petrus im Petersdom – Bilder: Hamsterkiste (10), gemeinfrei (2)
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