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Erklären, was ist, beschreiben, was war, und Kinder zum

Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.



Der Ort Caputh liegt im Südwesten von Potsdam im Bundesland Brandenburg. Er ist ein Teil der Gemeinde Schwielowsee. Die Gemeinde liegt am Templiner See und am Schwielowsee. Der Fluss Havel fließt durch diese beiden Seen hindurch.

In Caputh gibt es ein Schloss, das der Kurfürst von Preußen vor ungefähr 350 Jahren bauen ließ. Außerdem steht hier ein Haus, in dem einmal der berühmte Wissenschaftler Albert Einstein mehrere Sommer verbrachte, bevor er nach Amerika auswanderte und nie mehr nach Deutschland zurückkehrte. Als Jude wäre er damals in Deutschland verfolgt und vielleicht sogar ermordet worden.

Der Templiner See trennt die Orte Caputh und Geltow, die beide zur Gemeinde Schwielowsee gehören. Zwischen den beiden Seen gibt es eine enge Stelle, das Caputher Gemünde. Hier ist die Havel nur ungefähr 80 m breit. Mit einer Seilfähre kann man an dieser Stelle zum jeweils anderen Ufer gelangen.


Das funktioniert so: Angetrieben von einem Motor zieht sich die Fähre mit einem Fahrseil von einem Ufer zum anderen. Ein Stahlseil, das an beiden Ufern befestigt ist, dient als Tragseil. Es sorgt dafür, dass die Fähre auf Kurs bleibt und nicht abtreibt.


Die zurzeit verkehrende Fähre heißt "Tussy II". Sie befördert Autos, Radfahrer und Fußgänger, die sonst einen 20 Kilometer langen Umweg in Kauf nehmen müssten. Die Überfahrt dauert nur wenige Minuten. Man muss jedoch manchmal etwas warten, wenn die Fähre gerade unterwegs oder am anderen Ufer ist.

Die "Tussy II" ist 23 m lang und 6,03 m breit. Ihr Tiefgang beträgt maximal 0,47 m. Seitlich außerhalb des Fahrbahndecks befindet sich das Steuerhaus mit den Bedienelementen. Die Fähre kann eine Ladung von 23,6 Tonnen befördern und ist das ganze Jahr über in Betrieb, sofern es das Wetter zulässt. Der Fährbetrieb beginnt im Sommer um 6 Uhr und endet um 22 Uhr.

Nachdem die Fähre angelegt hat, verlassen die Autos und die Passagiere das Schiff. Schon warten neue Fahrgäste am Ufer. Zuerst dürfen die Autofahrer auffahren, dann folgen die Menschen mit Fahrrädern, danach die Fußgänger. Schließlich wird die Rampe geschlossen und die Fähre legt ab. Der Fahrpreis wird an Bord kassiert.

Es gab schon eine Vorgängerin der heutigen Fähre, die "Tussy I". Sie versah ihren Dienst von 1942 bis 1998. Sie legte in dieser Zeit eine Strecke von mehr als 470.000 Kilometern zurück, fuhr dabei allerdings nie schneller als 5 km/h. Auf ihrem Deck hatten 8 Autos und 220 Passagiere Platz. Nachdem sie außer Dienst gestellt worden war, baute man sie wenige Meter vom Fähranleger als Denkmal wieder auf. 


Auch schon vor der Zeit von "Tussy I" gab es Fähren an dieser Stelle. Bereits seit 1853 konnten Menschen und Tiere hier die Havel überqueren. Anfangs mit einem Kahn, danach mit einer einfachen Holzfähre, die an Seilen über den Fluss gezogen wurde.

Vor einigen Jahren gab es am Caputher Gemünde einen kuriosen Unfall. Ein Autofahrer verließ sich auf sein Navigationssystem. Weil das Gerät angeblich eine Brücke anzeigte, fuhr der Mann einfach geradeaus. Das Auto und die zwei Insassen landeten in der Havel. Sie kamen mit dem Schrecken davon.

Bilder: Hamsterkiste 

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