1 Der Storch und die Kinder
Vielleicht ist es ja so: Bevor die Babys auf die Welt kommen, schwimmen sie in einem großen Teich. Ab und zu kommt ein Storch vorbei und fischt eines der Kinder heraus. Er legt es vorsichtig in eine Windel, knotet diese an beiden Enden zusammen und fliegt damit zu Eltern, die sich ein Kind wünschen.
Doch ob man das glauben sollte? Wohl besser nicht! Früher allerdings haben die Erwachsenen den Kindern tatsächlich erzählt, die kleinen Menschenbabys würden vom Klapperstorch gebracht.
Offenbar war der Storch für die Menschen schon immer ein besonderer Vogel. Man nannte ihn nicht nur "Klapperstorch", sondern manchmal auch "Adebar". Das bedeutet "Glücksbringer".
Man darf diesen Vogel sicher auch heute noch "Klapperstorch" nennen, der richtige Name jedoch ist "Weißstorch", lateinisch "Ciconia ciconia".
Das solltest du herausfinden:
1. Wie heißt der Klapperstorch mit seinem richtigen Namen?
Ob Störche wirklich die kleinen Menschenbabys zu ihren Eltern bringen? - Bild: Hamsterkiste
2 Der Körper der Störche
Der Name leitet sich von dem weißen Gefieder ab. Nur die Schwungfedern an den Flügeln sind schwarz. Weißstörche haben einen roten Schnabel und lange rote Beine. Weibliche und männliche Störche sind kaum voneinander zu unterscheiden. Man sollte auf den Schnabel achten, denn der ist bei den Männchen manchmal etwas länger und dicker.
Weißstörche sind recht große Vögel.
Im Stehen erreichen sie eine Größe bis zu 80 cm. Ihre Flügelspannweite beträgt etwa 200 bis 220 cm. Der Schnabel ist 14 bis 19 cm lang. Sie werden ungefähr 2,5 bis 4,5 kg schwer und können etwa 20 Jahre alt werden. Im Flug strecken Störche den Hals gerade nach vorn. Daran kann man sie gut von den Reihern unterscheiden. Die ziehen den Kopf beim Fliegen nämlich ein.
Das solltest du herausfinden:
2. Wie groß und wie schwer werden Weißstörche?
3. Wie alt können sie werden?
4. Welche Flügelspannweite erreichen sie?
Störche strecken im Flug ihren Hals nach vorn - Bild: Hamsterkiste
3 Störche singen nicht, sie klappern
Der Schwarzstorch ist die einzige Art außer dem Weißstorch, die in Europa ihre Jungen ausbrütet. Schwarzstörche leben unter anderem in Belgien, Luxemburg, Spanien, Frankreich und Portugal. Sie sind etwas kleiner und sehr viel scheuer als ihre weißen Verwandten. Schwarzstörche bevorzugen große Wälder mit vielen Tümpeln und Bächen. Dort finden sie Schutz und genügend Futter.
Das solltest du herausfinden:
5. Wie viele Storchenarten gibt es auf der Erde?
6. Welche Art außer dem Weißstorch zieht ihre Jungen in Europa auf?
7. Wozu dient das Klappern mit dem Schnabel?
4 Störche lieben feuchtes, sumpfiges Gelände
Weißstörche ernähren sich von Insekten, Regenwürmern, Fröschen, Eidechsen, Schlangen und Mäusen. In seltenen Fällen vergreifen sie sich an Eiern und den Jungen anderer Vögel, die ihre Nester auf dem Boden anlegen. Gelegentlich fressen Störche auch Aas, also das Fleisch toter Tiere. Störche lieben feuchtes und sumpfiges Gelände.
Sie finden ihre Beutetiere, indem sie mit ihren langen Beinen über Wiesen und durch Sümpfe schreiten. Hat ein Storch etwas Nahrhaftes entdeckt, stößt er blitzschnell mit seinem Schnabel auf die Beute herab.
Das solltest du herausfinden:
8. Wovon ernähren sich Störche?
9. In welchem Gelände finden Störche besonders viel Nahrung?
5 Das Storchennest
Ein Storchennest bezeichnet man auch als Horst. Störche nehmen gern Nisthilfen des Menschen an. Um Störche wieder anzusiedeln, werden zum Beispiel runde Plattformen oder Wagenräder auf hohen Masten angebracht, auf denen die Storchenpaare ein Nest anlegen können. Ein Nest kann recht hoch und einige hundert Kilogramm schwer werden, weil es manchmal viele Jahrzehnte lang benutzt wird.
Wenn Störche 4 Jahre alt sind, können sie Nachwuchs bekommen. Im Frühjahr finden die Elternpaare zueinander. Im April legt das Storchenweibchen 3 bis 5 Eier in das Nest. Sie sind weiß und ungefähr doppelt so groß wie Hühnereier. Die Eltern bleiben während des Sommers zusammen. Im nächsten Jahr sucht sich jeder jedoch einen neuen Partner.
Das solltest du herausfinden:
10. Warum bauen Störche ihre Nester vor allem in großer Höhe?
11. In welchem Alter können Störche Nachwuchs bekommen?
12. Wie viele Eier legt ein Storchenweibchen ins Nest?
Störche bauen ihre Nester in luftiger Höhe - Bild: Hamsterkiste
6 Junge Störche
Nach einer Brutzeit von ungefähr 32 Tagen schlüpfen die Jungen. Die Schnäbel und Beine der jungen Störche sind zunächst grau. Sie werden von beiden Eltern mit Futter und Wasser versorgt. Etwa 2 Monate dauert es, bis sie herangewachsen sind und eigene Flugversuche unternehmen.
Manchmal kommt es vor, dass ein junger Storch hilflos oder tot auf dem Boden unter einem Nest gefunden wird. Das kann daran liegen, dass das Junge aus dem Nest gefallen ist. Ein anderer Grund kann sein, dass es gestorben ist und von den Eltern aus dem Nest geworfen wurde.
Es kommt jedoch auch vor, dass die Eltern mehrere Jungen zu versorgen haben und das Futter nicht ausreicht, sie alle zu ernähren. Dann werfen die Eltern das kleinste und schwächste Storchenkind aus dem Nest und lassen es sterben.
Das solltest du herausfinden:
13. Wie lange dauert es, bis die Eier ausgebrütet sind?
14. Wie lange werden die jungen Störche von ihren Eltern versorgt?
15. Warum werfen Storcheneltern manchmal ein Storchenkind aus dem Nest?
Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert - Bild: Manfred Heyde/CC BY-SA 3.0
7 Störche sind Langstreckenflieger
Man stattet immer wieder einige Vögel mit einem Sender aus. Den können sie gut tragen, und mit Hilfe seiner Signale kann man den Flug des Storchs verfolgen.
Das solltest du herausfinden:
16. Wann begeben sich die Störche auf die Reise in den Süden?
17. Wo überwintern die meisten Störche?
18. Wie lange bleiben die jüngeren Störche in Afrika?