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Erklären, was ist, beschreiben, was war, und Kinder zum

Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.



1 - Der Dreißigjährige Krieg begann im Jahr 1618 mit dem „Prager Fenstersturz“. Er hatte seine Ursachen vor allem in den Auseinandersetzungen zwischen katholischen und protestantischen Fürstenhäusern, Frankreich, Dänemark und Schweden mischten sich ein. Kriegsherren überzogen das Land mit sinnlosem Gemetzel, mal diesen, mal jenen Herren dienend und meistens auf persönlichen Vorteil bedacht. Wie so oft in Kriegszeiten litt die einfache Bevölkerung in besonderem Maße.


2  - Von den etwa 18 Millionen Menschen, die zu Beginn des Krieges in Deutschland lebten, kamen etwa ein Drittel um. Sie starben nicht nur durch direkte Kriegshandlungen, sondern auch durch Hunger und Seuchen. Der Krieg fand vor allem auf deutschem Boden statt. Manche Gebiete, wie zum Beispiel die Stadt Hamburg, waren kaum vom Krieg betroffen. In der Pfalz, in Mecklenburg, Pommern, sowie in Teilen Württembergs und Thüringens hingegen war bis zu 70 Prozent der Bevölkerung ausgelöscht.


3 - Auch der Kampf der Niederlande, die sich von der Herrschaft Spaniens befreien wollten. war Teil der Auseinandersetzungen. Er hatte bereits 1568 begonnen und wird als der "Achtzigjährige Krieg" bezeichnet. Reiche niederländische Kaufleute erreichten es schließlich, dass zwischen Vertretern der Niederlande und des Königreichs Spanien verhandelt wurde. Diese Verhandlungen fanden in der westfälischen Stadt Münster statt. Am 15. Mai 1648 wurde im Rathaus der Stadt Münster feierlich ein Vertrag beschworen, durch den der Achtzigjährige Krieg endete und die Vereinigten Niederlande ein freier, unabhängiger Staat wurden. Im August und im Oktober 1648 kam es in Osnabrück und in Münster zur Unterzeichnung weiterer Verträge, die zum Ende des Dreißigjährigen Krieges führten.


4 - Der Saal im Rathaus der Stadt Münster wird "Friedenssaal" genannt. Die Wände sind mit Holz vertäfelt, an der Decke hängt ein Kronleuchter, auf dem 40 Kerzen angebracht werden können. An zwei Innenwänden sind 37 Porträts der wichtigsten Gesandten und Herrscher zu sehen, die zwischen 1644 und 1648 in Münster über das Ende des Dreißigjährigen Krieges verhandelten. Auf einer Ofenplatte am Kamin ist eine lateinische Inschrift angebracht: "Der Friede ist das höchste Gut, 24. Oktober 1648". In Vitrinen sind ein Frauenschuh aus der damaligen Zeit und das Skelett einer abgehackten Hand zu sehen, außerdem ein Goldener Hahn. Aus diesem vergoldeten Silbergefäß wird noch heute hohen Gästen der Stadt ein Trunk angeboten.


5 - Im November 2022 fand in diesem Saal ein Treffen der Außenminister der sogenannten G 7-Staaten statt. Deutschland wurde dabei von Außenministerin Anna-Lena Baerbock vertreten.

Der Rathaus der Stadt Münster (Mitte), links das Stadtweinhaus in dem früher auch die Stadtwaage untergebracht war

Der Kronleuchter aus Schmiedeeisen

Im Friedenssaal sind 37 Porträts von Gesandten zu sehen, die die europäischen Staaten und Mächte bei den Friedensverhandlungen vertraten

Die Wände des Saals sind mit Holz vertäfelt, an der Stirnseite befindet sich eine Figur des gekreuzigten Jesus.

Der Goldene Hahn ist ein Trinkgefäß. Noch heute wird Ehrengästen der Stadt ein Trunk daraus kredenzt.

Beschwörung des Spanisch-Niederländischen Friedens im Rathaus zu Münster (Gerard ter Borch 1648) -  Bilder: Hamsterkiste (6), gemeinfrei (1)

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