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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.


1 - Wer einmal nach Basel kommt, wird sicher auch das berühmte Basler Münster anschauen. Es ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten und ein Wahrzeichen der Stadt. Die beiden Kirchtürme prägen das Stadtbild, besonders beeindruckend sind der rote Sandstein des Mauerwerks und die bunten Dachziegel, die man Biberschwänze nennt.


2 - Als Münster bezeichnet man eine Kirche, die ursprünglich Teil eines Klosters war. Es sind in der Regel große Kirchen mit einer besonderen Bedeutung und Geschichte. Am Basler Münster wurde fast 500 Jahre lang gebaut. Erst um 1500 war es fertig, ausgestattet mit vielen kostbaren Bildern und Statuen. Es war ursprünglich die katholische Bischofskirche, heute gehört es der evangelisch-reformierten Gemeinde. 


3 - Bald nach seiner Fertigstellung begann auch in der Schweiz die Reformation, die Erneuerung der Kirche. Während sich in Deutschland viele Menschen nun den Lehren Martin Luthers zuwandten, setzten sich in der Schweiz die Lehrmeinungen der Reformatoren Jean Calvin und Huldrych Zwingli durch. Eine ihrer Neuerungen war, Darstellungen Gottes oder des Gottessohnes Jesus auf Bildern und Statuen zu verbieten, weil sie einem der Zehn Gebote widersprachen.


4 - In Basel passierte daraufhin folgendes: Am 9. Februar 1529 gegen 13 Uhr drang eine Gruppe von 40 bewaffneten Männern in das Münster ein. Dabei wurde ein Altarbild zerstört. Die Bewaffneten verließen anschließend die Kirche, um Verstärkung zu holen. Die Priester verschlossen die Tore. Doch die Gruppe der Bewaffneten, die inzwischen auf 200 Mann angewachsen war, drang erneut mit Gewalt ein. Kruzifixe, Marienbilder und Darstellungen von Heiligen wurden zerschlagen und zertreten, Altäre verwüstet. Auch in anderen Kirchen in Basel kam es zu Zerstörungen.


5 - Der berühmte Gelehrte Erasmus von Rotterdam war Zeuge des Ereignisses, das man seitdem Bildersturm nennt. Er schrieb: „Von Standbildern wurde nichts unversehrt gelassen, weder in den Kirchen noch in den Vorhallen noch in den Kreuzgängen noch in den Klöstern. Was von gemalten Bildern vorhanden war, wurde mit einer Übertünchung von Kalk bedeckt; was brennbar war, wurde auf den Scheiterhaufen geworfen, was nicht, wurde Stück für Stück zertrümmert. Weder Wert noch Kunst vermochten, dass irgend etwas geschont wurde.“


6 - Heute erinnert nur noch wenig an diese Ereignisse. Doch in einem Kreuzgang findet man zum Beispiel ein reich verziertes Grabmal mit einer Darstellung der Kreuzigung Christi. Dem Jesus am Kreuz hat man den Kopf abgeschlagen. Und zwischen den beiden Türen des Hauptportals steht eine Säule. Darauf befand sich einst eine Statue der Gottesmutter Maria. Sie ist heute leer.


7 - Manche Folgen des Bildersturms wurden später wieder beseitigt. Viele Darstellungen im Inneren und an den Außenfassaden des Münster wurden erneuert, übermalte Bilder wieder freigelegt. Glasfenster an den Außenfassaden, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts eingefügt wurden, zeigen Bilder der Apostel und auch eine Darstellung Jesu Christi.

Die Türme des Münsters prägen das Stadtbild von Basel

Im Basler Münster

Die bunten Dachziegel

Eine Darstellung des Heiligen Martin ist an der Außenfassade erhalten

Auf der Säule zwischen den beiden Türen stand einmal eine Marienstatue

Dieses Portal einer Seitenkapelle nennt man Galluspforte. Es ist mit Darstellungen von Szenen aus der Bibel verziert

Diese Darstellung Christi mit den Engeln des Weltgerichts an der Südfassade wurde 1857 geschaffen - Bilder: Hamsterkiste

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