Wir essen regelmäßig. Unser Körper braucht nämlich wichtige Nährstoffe, die in den Lebensmitteln enthalten sind. Ohne Nahrung können wir nur wenige Tage leben.
Den Anfang und das Ende der Geschichte kennt jeder. Wir haben Hunger, zum Beispiel auf ein Käsebrot, ein Croissant oder Apfelmus. Wir beißen hinein und kauen. Und wir trinken etwas, vielleicht einen Schluck Milch.
Nach einiger Zeit müssen wir zur Toilette. Das, was dabei herauskommt, sieht anders aus als das, was wir gegessen haben. Doch was passiert mit dem Käsebrot, dem Apfelmus oder dem Croissant in der Zeit dazwischen?
Hier zunächst eine kurze Antwort im Schnelldurchgang: Wenn wir etwas essen, gelangt die Speise zunächst in die Mundhöhle (1).
Anschließend schlucken wir und durch die Speiseröhre (2) rutscht der Speisebrei in den Magen (3). Von dort wird alles durch den Zwölffingerdarm (4) in den Dünndarm (5), danach in den Dickdarm (6) befördert.
Die nicht verdauten Reste werden durch den Enddarm ausgeschieden (7). Auf diesem Weg bleibt vom Käsebrot, vom Apfelmus und vom Croissant nicht mehr viel übrig. Sie werden im Körper zerkleinert und aufbereitet, und die Nährstoffe werden entnommen. Den Rest scheiden wir aus. Diesen Vorgang nennen wir Verdauung.
Alles beginnt in der Mundhöhle. Hier sind vor allem die Zähne beteiligt. Sie beißen ein Stück vom Käsebrot oder vom Croissant ab und kauen es. Beim Kauen wird Speichel hinzugefügt, den Kinder auch Spucke nennen. Wenn wir essen, wird besonders viel Spucke gebildet.
Der Speichel entsteht in den Speicheldrüsen, die sich an mehreren Stellen der Mundhöhle befinden. Er vermischt sich mit der zerkauten Nahrung und macht sie feucht und weich. Dann rutscht sie besser.
Von der Mundhöhle gelangt alles in die Speiseröhre. Manchmal passiert es, dass kleine Stückchen nicht in die Speiseröhre, sondern in die Luftröhre geraten. Die beginnt nämlich auch in der Mundhöhle. Dann müssen wir husten. Dadurch werden die Stückchen wieder nach oben befördert.
Durch die Speiseröhre rutscht der Speisebrei in den Magen. Der liegt etwas links und unterhalb der Stelle, wo sich die unteren Rippen und das Brustbein befinden. Der Magen ist mit der Magenschleimhaut ausgekleidet.
Sie hat kleine Drüsen, die den Magensaft absondern. Pro Tag werden bei einem Erwachsenen 2 bis 3 Liter Magensaft produziert. Durch sanfte Bewegungen sorgt der Magen dafür, dass sich Nahrung und Magensaft gut vermischen. Ungefähr drei Stunden bleibt ein Käsebrot im Magen, fette Speisen werden hier bis zu acht Stunden bearbeitet.
Der Magen kann etwa 1,5 Liter Nahrung auf einmal aufnehmen. Am Eingang und am Ausgang des Magens haben wir einen ringförmigen Muskel. Er verhindert, dass die Speise wieder nach oben steigt oder dass sie zu früh den Magen verlässt. Man nennt ihn Magenpförtner.
Wenn das, was wir gegessen haben, lange genug im Magen war, ist daraus eine weiche und flüssige Masse geworden. Diese gelangt nun in den Zwölffingerdarm und von dort in den Dünndarm.
Am Beginn des Dünndarms wird ein ganz besonderer Saft zugegeben: die Galle. Sie wird in der Leber gebildet und in der Gallenblase gesammelt. Die Leber sitzt übrigens unter dem rechten Rippenbogen.
Ein anderes wichtiges Organ ist die Bauchspeicheldrüse. Sie gibt so genannte Enzyme dazu. Die sind notwendig, damit die Nährstoffe von den unverdaulichen Teilen getrennt werden können.
Die Bauchspeicheldrüse produziert auch Hormone, die ins Blut gelangen. Dazu gehört zum Beispiel das wichtige Insulin. Wenn sie davon zu wenig produziert, entsteht die Zuckerkrankheit, die man auch Diabetes nennt.
Im Dünndarm wird der flüssige Speisebrei mit Hilfe der Galle in kleinste Teile zerlegt. Die Innenwand des Dünndarms ist durch viele kleine Auswüchse bedeckt. Man nennt sie Zotten. Diese Zotten nehmen die Nährstoffe auf, die unser Körper benötigt, vor allem Eiweiß, Kohlehydrate und Fett. Diese Nährstoffe gelangen zunächst ins Blut.
Das Blut befördert sie durch die Adern an die Stellen, wo sie gebraucht werden, zum Beispiel in die Muskeln. Schließlich gelangt das, was von der Nahrung nun noch übrig ist, in den Dickdarm. Er entzieht diesen Resten das Wasser. Es wird von den Nieren aus dem Körper gefiltert und in der Harnblase gesammelt. Der Dünndarm ist bei einem erwachsenen Menschen etwa fünf Meter, der Dickdarm ungefähr 1,5 Meter lang.
Am Beginn des Dickdarms befindet sich übrigens der Blinddarm. Sein kleiner Wurmfortsatz, der Appendix, kann sich manchmal entzünden.
Dann haben wir eine Blinddarmentzündung und müssen vielleicht operiert werden. Im Dickdarm verbleiben die Nahrungsreste mindestens etwa 10 Stunden. Wenn sie schneller den Körper verlassen, haben wir wahrscheinlich Durchfall. Sie können hier aber auch mehrere Tage bleiben. Wenn es zu lange dauert, nennt man das Verstopfung.
Schließlich gelangt alles in den Enddarm und kommt irgendwann durch den Anus wieder ans Tageslicht. Meistens geschieht das hier:
Startseite l Nutzungsbedingungen l Lizenz buchen l Über die Hamsterkiste l Fehler gefunden? l Datenschutzerklärung l Impressum