1 Es kommt einiges zusammen

Na, wie viel Müll hast du heute wieder produziert? Bestimmt hast du Zähne geputzt. Die Tube mit dem Zahnpasta ist irgendwann leer und wandert in den Mülleimer. Zum Frühstück gab es Müsli mit Milch und eine Banane. Die Zutaten für das Müsli und die Milch waren verpackt. Du hast sie genauso in den Mülleimer befördert wie die Schale der Banane. Letzte Woche hatte ein Socken ein Loch und deine Mutter hat ihn weggeworfen. Neulich hast du ein Paar von deinen Schuhen entsorgt und kurz vor Weinachten kaputtes Spielzeug zum Mülleimer gebracht, weil du dir ja etwas Neues gewünscht hattest.


Da kommt einiges zusammen. Fachleute haben ausgerechnet, dass in Deutschland pro Kopf mehr Müll produziert wird als in den meisten anderen Ländern der Erde. Jeder von uns hat im Jahr 2023 im Durchschnitt 433 Kilogramm Müll im Haushalt produziert. Das war zwar weniger als in den Jahren davor, aber es kam eigentlich noch mehr Müll dazu. Wenn nämlich zum Beispiel Häuser abgerissen werden oder in Fabriken etwas hergestellt wird, dann entsteht dabei Abfall.
 
Scheinbar ist alles doch so einfach. Deinen leeren Joghurtbecher, dein Bonbonpapier, die Bananenschalen, das kaputte Spielzeugauto und die alten Zeitungen bringst du zum nächsten Mülleimer oder zur Mülltonne: Klappe auf, Abfall rein, Klappe zu. Irgendwann kommt dann die Müllabfuhr und holt alles ab.  Und damit sind alle Probleme gelöst, oder? Nein, sind sie nicht.

Das solltest du herausfinden:

1. Welchen Abfall hast du heute oder in den letzten Tagen weggeworfen?

2. Wie viel Kilogramm Müll hat jeder Mensch in Deutschland im Jahr 2023 produziert?

Wie gut, dass es die Müllabfuhr gibt

2 Woraus besteht der Müllberg?

Müll muss nämlich wieder verschwinden, sonst wäre irgendwann die Erde von einer dicken Müllschicht bedeckt.


Müll ist alles, was weggeworfen wird, weil es kaputt, unbrauchbar oder nicht mehr benötigt wird. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Alte Fernseher, Waschmaschinen, Radios oder kaputte Handys. Das ist Elektroschrott.
  • Textilien, also alte Kleidungsstücke, Wäsche, Gardinen und Decken.
  • Farben, Lacke und Batterien, die oft giftige Stoffe enthalten.
  • Metalle, z. B. Fahrradteile, Schlösser oder Dosen.
  • Kaputte Gartenzäune, Bretter, Latten vom Baumhaus, alte Schaukelpferde, also alles, was aus Holz ist.
  • Alte Flaschen und Gläser
  • Kaputte Sofas, Stühle und Teppiche zählen wir zum Sperrmüll.
  • Schalen von Äpfeln und Apfelsinen, verdorbene Lebensmittel und Essensreste  bezeichnet man als Bioabfall.
  • Wenn wir einkaufen, ist vieles verpackt, in Plastiktüten, Folie und anderen Kunststoffen. Man nennt dies Gemischte Verpackungen. 
  • Außerdem gehören  Laub und andere Gartenabfälle zu unserem Müllberg.
  • Ein Blatt Papier ist leicht. Wenn man aber alle Zeitungen, Schulhefte, alte Bücher, Werbematerial usw. zusammenzählt, ergibt das ganz schön viel  Papier, Pappe und Kartons.
  • Der größte Anteil an unserem Müllberg ist Restmüll. Dazu rechnet man alles, was nicht sortiert wird oder nicht sortiert werden kann.

Das solltest du herausfinden:

3. Was ist Müll?

4. Welche Müllarten gibt es zum Beispiel?

Müll ist alles, was wir nicht mehr benutzen und wegwerfen

3 Zauberwort Recycling

Der Müllberg kann zum Glück auch wieder kleiner werden. In den meisten Dingen, die wir wegwerfen, stecken nämlich wertvolle Rohstoffe. Man kann diese Rohstoffe aus dem Müll trennen und daraus neue Dinge herstellen. Man nennt das Recycling, zu deutsch Wiederverwertung.


Das beginnt damit, dass wir unseren Müll trennen. Zuhause haben wir dafür verschiedene Behälter für Biomüll, Restmüll, Papier und Verpackungen. Sie werden regelmäßig von der Müllabfuhr entleert. Flaschen und Gläser kann man zu Glascontainern bringen, damit daraus neues Glas entsteht. Aus Laub und Gartenabfällen wird Kompost, den man im Garten verwenden kann. Aus Papier und Pappe kann neues Papier und neue Pappe werden. Besonders wertvoll sind Metalle.


Viel Müll landet schließlich in großen Verbrennungsanlagen. Dort gewinnt man daraus Wärme, um Wohnungen zu heizen oder Strom zu erzeugen. Anderer Müll wird zu Deponien gebracht. Dort fischt man alles heraus, was noch irgendwie weiter verwertet werden kann.  Der Rest wird gepresst und unter großen Planen deponiert. 

Das solltest du herausfinden:

5. Was bedeutet das Wort "Recycling"?

6. Was sollte man bereits zuhause mit dem Müll tun?

7. Was kann man zum Beispiel wieder verwerten?

8. Wo bleibt der Müll, wenn ihn die Müllabfuhr abgeholt hat?

Für Flaschen und Glas gibt es Sammelcontainer.

Papierabfälle sammeln wir meistens in blauen Tonnen

Batterien, Leuchtstoffröhren und Sparlampen sind Sondermüll.

Metalle und Elektroschrott enthalten wertvolle Rohstoffe.

Für Abfälle aus dem Garten gibt es besondere Sammelplätze.

Eine graue Tonne, eine blaue Tonne und ein gelber Sack stehen zur Abholung bereit.

4 Das Problem mit den Kunststoffen

Viele Dinge, die wir täglich benutzen, bestehen aus Kunststoffen. Sie werden oft auch einfach Plastik genannt. Milch, Käse und Tomaten werden im Supermarkt oft in Plastikverpackungen verkauft. Wir tragen unsere Einkäufe in Plastiktüten nach Hause. Auch Legosteine, Playmobilfiguren, Spielzeugautos, Luftmatratzen, Zahnbürsten und Rollerblades sind aus Plastik. Selbst in Kleidung steckt Plastik. 


Kunststoffe sind praktisch. Und sie sind billig. Sie können weich oder hart sein, durchsichtig oder gefärbt, sie lassen sich gut verformen, sind lange haltbar und lassen sich leicht mit anderen Stoffen verbinden, zum Beispiel Papier. Weil Plastik aber so wenig kostet, wirft man es auch schnell wieder weg. So entstehen riesige Berge von Plastikmüll.


Um Plastik herzustellen, braucht man Erdöl. Erdöl ist ein Rohstoff, der vor 100 bis 150 Millionen Jahren entstanden ist und an verschiedenen Stellen auf der Erde im Boden lagert. Erdöl ist also so etwas wie ein uralter Schatz. Aber: Es gibt nicht unendlich viel davon. Irgendwann ist dieser Schatz verbraucht.

Das solltest du herausfinden:

9. Warum gibt es so viele Gegenstände aus Kunststoff?

10. Woraus werden Kunststoffe hergestellt?

Verpackungsmüll gehört in den gelben Sack oder in die Gelbe Tonne.

Spielzeug wird oft aus Kunststoff hergestellt.

5 Der Müll auf der Straße

Es gibt Leute, die ihren Müll einfach in die Gegend werfen. Zigarettenkippen, leere Flaschen, Plastikbecher, Verpackungen usw. landen auf der Straße. Das verschandelt nicht nur die Umwelt.

 

  • Wenn im Abfall noch Essensreste sind, werden Ratten und Ungeziefer angezogen.

 

  • Oft enthält Müll giftige Stoffe, die Pflanzen und Tieren schaden können.

 

  • Tiere halten den Abfall für Nahrung. Kleine und große Stücke davon landen in ihrem Magen und können nicht verdaut werden.

 

  • Vor allem aber: Abfall wird in Bäche und Flüsse geschwemmt und landet irgendwann im Meer. Kunststoffe zersetzen sich dort nur langsam. Fische und andere Meerestiere verheddern sich darin oder nehmen Teile als Nahrung auf. Ihre Mägen verstopfen und sie verhungern oder die sehr kleinen Mikroplastikteile gehen in ihren Körper über. Manche werden von Fischern gefangen und so gelangt das Mikroplastik auch in die Nahrung von Menschen.

 

Also: Wirf niemals Abfall einfach so weg! Niemals!

Das solltest du herausfinden:

11. Was kann geschehen, wenn wir Essensreste einfach so wegwerfen?

12. Warum darf Müll nicht im Meer landen?

Besonders schlimm ist der Müll im Meer

Müll an einer Straße in Berlin - Bilder: Hamsterkiste (19), pixabay (2)

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