Eines unserer Märchen erzählt, dass ein Mann am Sonntag Holz holte, obwohl man am Sonntag eigentlich nicht arbeiten durfte. Deshalb sei er auf den Mond verbannt worden und müsse nun immer dort bleiben. Und wenn man früher in klaren Nächten zum Mond hinaufschaute, dann glaubte man ihn tatsächlich zu sehen.
Der Mond hat uns Menschen schon immer beschäftigt. Man hat Gedichte über ihn geschrieben und Lieder über ihn gesungen. Manche glaubten, in Vollmondnächten würden besonders viele Kinder geboren oder Pflanzen sollten nur bei bestimmten Mondphasen gesetzt oder geerntet werden. Niemand wusste, wie es auf seiner Rückseite aussah. Der Mond war von Geheimnissen und Vermutungen umgeben.
Der Mond ist für viele Menschen mit Geheimnissen und Vermutungen umgeben - Bild: Hamsterkiste
Heute wissen wir, dass wir den Mond nur deshalb sehen, weil er das Licht der Sonne reflektiert. Eine Hälfte wird von der Sonne beschienen, die andere nicht. Wir sehen aber immer nur einen Teil der von der Sonne angestrahlten Mondseite. Denn der Mond steht mal näher zur Sonne als die Erde, mal ist er weiter entfernt. So erscheint er uns einmal im Monat als Neumond, bevor die Mondsichel täglich etwas breiter wird. Schließlich wird er zum Vollmond, bevor er wieder abnimmt und bald als Neumond kaum noch zu sehen ist.
Das liegt daran, dass der Mond um die Erde kreist. Er benötigt für eine Umkreisung 29,5 Tage. In der gleichen Zeit dreht er sich einmal um sich selbst. Das führt dazu, dass wir immer die gleiche Seite des Mondes sehen. Der Mond ist wesentlich kleiner als die Erde und er ist im Durchschnitt 384.000 Kilometer von der Erde entfernt.
Größenvergleich Erde und Mond - Bild: Wikipedia (gemeinfrei)
Der Mond entstand vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Damals soll ein großer Himmelskörper, den man Theia nennt, seitlich auf die Erde geprallt sein. Riesige Brocken wurden aus der noch jungen und sehr heißen Erde gerissen, die damals erst 100 Millionen Jahre alt war.
Zusammen mit den Resten von Theia kreisten sie um die Erde. Durch die Schwerkraft schlossen sich diese Teile wieder zusammen und bildeten irgendwann den Mond.
Die Erde ist einer der acht Planeten unserer Sonne. Während der Merkur und die Venus keinen Mond haben, wird der Mars von zwei kleinen Monden umkreist. Um Jupiter und Saturn haben sich jeweils etwa 80 Monde gebildet und auch die entfernten Planeten Uranus und Neptun werden von zahlreichen Monden begleitet.
So könnte der Zusammenstoß von Theia mit der Erde ausgesehen haben - Bild: NASA (gemeinfrei)
Der Mond ist von Kratern übersät. Einige entstanden durch Vulkane, die meisten aber durch den Einschlag von Meteoriten oder Kometen. Da der Mond keine Atmosphäre hat und an der Oberfläche auch kein Wasser fließt, gibt es keine Veränderungen seiner Oberfläche. Die Krater sind also zum Teil viele Millionen Jahre alt.
Die Mondkrater sind kreisförmig, meistens flach und von einem erhöhten Wall umgeben. Der größte Krater ist das Südpol-Aitken-Becken. Es hat einen Durchmesser von 2240 Kilometer und ist bis zu 13 Kilometer tief. Es bedeckt eine große Fläche des Mondes, der selbst nur einen Durchmesser von 3474 Kilometer aufweist.
Auf der Seite des Mondes, die der Sonne zugewandt ist, kann es bis zu 130 °C heiß werden, auf der der Sonne abgewandten Seite jedoch bis zu - 160° C kalt. Diese großen Unterschiede sind dadurch bedingt, dass der Mond keine schützende Lufthülle hat, die für einen Ausgleich der Temperaturen sorgt.
Am Nordpol und am Südpol des Mondes hat man Wasser entdeckt, das jedoch nur als Eis vorkommt.
Die Rückseite des Mondes ist von Kratern übersät - Bild: NASA (gemeinfrei)
Ohne den Mond wäre vermutlich kein Leben auf der Erde möglich, es hätte sich zumindest ganz anders entwickelt. Erde und Mond ziehen sich nämlich gegenseitig an. Diese Kräfte bremsen die Geschwindigkeit, mit der sich die Erde um sich selbst dreht. Ohne Mond würde ein Erdentag nur etwa sechs Stunden dauern und die Erdachse würde alle paar Millionen Jahre kippen.
Ohne das Licht des Mondes wären unsere Nächte stockfinster. Er reflektiert das Sonnenlicht, so dass es nachts mondhell ist. Seine Anziehungskraft trägt dazu bei, dass es an unseren Küsten Ebbe und Flut gibt.
Der Mond ist bisher der einzige Himmelskörper außer der Erde, den Menschen je betreten haben. Am 21. Juli 1969 landeten zum ersten Mal zwei Menschen auf dem Mond. Zum dem Zeitpunkt war es in den USA noch der 20. Juli. Zwischen 1969 und 1972 folgten weitere zehn Astronauten. Sie brachten 382 kg Mondgestein mit.
Die Erde vom Mond aus gesehen, Aufnahme des Astronauten Bill Anders - Bild: NASA/Bill Anders (gemeinfrei)
Titelbild: NASA (gemeinfrei)
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