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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.


1 - Vor etwas mehr als 500 Jahren forderte Martin Luther Reformen in der katholischen Kirche. Da Papst und Bischöfe ihm nicht folgen wollten, entstand eine neue Kirche, die sich evangelisch nannte. Viele Menschen wandten sich vom katholischen Glauben ab und folgten Luther und seinen Lehren.

2 - Auch in der Stadt Münster gewann er zahlreiche Anhänger und 1533 gehörten alle Mitglieder des mächtigen Stadtrates der neuen Kirche an. Doch außer Luther traten auch noch andere Prediger auf und verbreiteten ihre Lehren.


3 - In Münster entstand eine Gemeinschaft, die man Wiedertäufer nennt. Ihre Anführer Jan Mathys und Jan van Leiden lehrten, dass nur noch Erwachsene getauft werden sollten. Sie glaubten, Jesus würde bald auf die Erde zurückkehren und sie forderten, den Besitz des Einzelnen abzuschaffen. Alles sollte allen gemeinsam gehören.


4 - Im Februar 1534 wurde Mathys neuer Vorsitzender des Münsteraner Stadtrates. Er begann sofort mit der Umsetzung seiner Ideen. Erwachsene wurden getauft, wer seiner Lehre nicht folgte, musste die Stadt verlassen. Männer durften gleichzeitig mehrere Frauen heiraten. Er ließ alte Schriftstücke verbrennen und Bilder und Statuen in den Kirchen zerstören.


5 - Doch der katholische Bischof Franz von Waldeck bekämpfte die Wiedertäufer. Seine Soldaten schlossen einen Belagerungsring um die Stadt. Ostern 1534 starb Mathys bei einem Ausbruchsversuch. Sein Nachfolger wurde Jan van Leiden, der sich selbst zum König Johannes I. ausrief und insgesamt 16 Ehefrauen gehabt haben soll.


6 - Die Belagerung dauerte eineinhalb Jahre, in der Stadt herrschte große Not. Am 24. Juni 1535 wurde sie schließlich von den Truppen des Bischofs erobert. Einige Täufer konnten entkommen, die Hauptanführer Jan van Leiden, Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling wurden jedoch gefangen genommen.


7 - Im Januar 1536 machte man ihnen den Prozess. Sie wurden gefoltert und hingerichtet. Anschließend legte man ihre Leichname in Eisenkörbe und hängte diese an der Lambertikirche am Prinzipalmarkt auf. Jeder Bürger sollte sehen, wie gefährlich es war, sich gegen die Obrigkeit aufzulehnen. Die Körper der Hingerichteten wurden nicht bestattet. Man ließ sie in den Körben, bis nichts mehr von ihnen übrig war. Noch heute hängen ihre eisernen Särge am Turm der Kirche.

Der Prinzipalmarkt in Münster mit der Lambertikirche

Bilder: Hamsterkiste (2), gemeinfrei (2)

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