Schon immer haben Menschen den Sternenhimmel beobachtet. Bereits den Astronomen des Altertums fiel zum Beispiel auf, dass die meisten Sterne als feste Punkte am Himmel standen. Ihre Stellung zueinander veränderte sich nicht. Man nannte sie "Fixsterne". Fünf andere hingegen, die besonders hell erschienen, änderten ihre Positionen andauernd. Man bezeichnete sie als "Wandelsterne".
Man gab ihnen die Namen der römischen Götter Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Heute wissen wir, dass diese "Wandelsterne" gar keine Sterne sind, sondern Himmelskörper, die unsere Sonne umkreisen. Wir nennen sie Planeten.
Wir wissen auch, dass es nicht nur fünf davon gibt, sondern acht und dass einer davon unsere Erde ist. Zu den bereits im Altertum bekannten Planeten der Sonne kamen noch der Uranus und der Neptun hinzu.
Am Abend versinkt die Sonne scheinbar im Meer - Bild: Hamsterkiste
Heute kennen wir auch wichtige Unterschiede zwischen den Planeten und den Sonnen. Sonnen verbrennen das Gas, aus dem sie bestehen, sie sind sehr heiß und strahlen Licht und Wärme in den Weltraum hinaus. Planeten hingegen leuchten, weil sie vom Licht einer Sonne angestrahlt werden. Sie reflektieren dieses Licht.
Planeten kreisen um eine Sonne, während die Sonnen selbst sich um den Mittelpunkt einer Galaxie bewegen. Planeten sind genau wie die Sonnen kugelförmige Gebilde. Einige werden von Monden umkreist.
Zu unserer Sonne gehören acht Planeten. Merkur, Venus, Erde und Mars erscheinen im Vergleich zur Sonne geradezu winzig. Sie bestehen vorwiegend aus festem Material wie Eisen und Gestein. Die vier äußeren Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun sind zwar größer als die anderen, jedoch ebenfalls viel kleiner als die Sonne. Sie bestehen zum großen Teil aus Gas, vor allem aus Wasserstoff und Helium. Man nennt sie manchmal auch "Gasriesen".
Um die Sonne kreisen außerdem einige Zwergplaneten, eine Reihe von Kometen und viele Millionen Meteoriten. Diese findet man besonders häufig in einer Zone zwischen Mars und Jupiter. Bis vor wenigen Jahren zählte man auch Pluto zu den Planeten. Doch er wird inzwischen ebenfalls als Zwergplanet eingestuft.
Wissenschaftler erklären die Entstehung der Planeten so: Es geschah vor etwa 4,6 Milliarden Jahren. Damals gab es dort, wo sich heute die Sonne und ihre Planeten befinden, eine riesige Wolke aus Staub und Wasserstoff. Dieser "Sonnennebel" zog sich durch die Wirkung der Schwerkraft immer mehr zusammen.
Im Mittelpunkt bildete sich die Sonne. Im Inneren der Sonne stiegen Druck und Temperatur so gewaltig an, dass schließlich die Atomkerne des Wasserstoffs miteinander verschmolzen.
Diese Verschmelzung nennt man Kernfusion. Seitdem wird unaufhörlich Wasserstoff in Helium umgewandelt. Dabei werden unvorstellbare Mengen an Licht und Wärme in den Weltraum abgestrahlt.
Der Rest des Sonnennebels begann, sich um diesen Mittelpunkt zu drehen. Durch Zusammenstöße und unter dem Einfluss der Schwerkraft bildeten sich zunächst kleine Staubkörner, die immer mehr Materie anzogen. Viele wuchsen schließlich zu großen Klumpen heran. Doch nur acht von ihnen schafften es, zu großen Planeten zu werden, die alles Material in ihrer Nähe anzogen.
Sie bewegen sich auf Bahnen um die Sonne. Alle Bahnen liegen auf einer Ebene, etwa so, als würden sie sich in unterschiedlich großen Kreisen auf einem unsichtbaren Teller um den Mittelpunkt drehen.
Der Merkur, der kleinste der Planeten, steht der Sonne am nächsten. Er bewegt sich auf einer elliptischen Bahn, die mehr einem lang gezogenes O als einem Kreis gleicht. Sein Abstand von der Sonne schwankt zwischen 46 und 70 Millionen Kilometer, im Durchschnitt sind es 55 Millionen Kilometer.
Der Merkur hat einen Durchmesser von nur 4880 Kilometer. In 88 Erdentagen umkreist er die Sonne einmal. Er dreht sich sehr langsam um sich selbst und braucht für eine Umdrehung fast 59 Erdentage. Dabei wird es auf der Sonnenseite bis zu 425°C heiß, auf der Nachtseite hingegen können die Temperaturen unter -170°C absinken.
Das Innere des Merkur besteht aus Eisen, die äußere Hülle aus Gestein. Seine Oberfläche ist von Kratern übersät. Der Planet hat nur eine sehr, sehr dünne Atmosphäre, die aus Wasserstoff und Helium besteht. Es gibt kein Wasser und kein Leben auf dem Merkur.
Den Planeten Venus sieht man am Abend- und am Morgenhimmel als hellsten aller Sterne. Die Venus ist etwas kleiner als die Erde. Ihr Durchmesser beträgt 12.104 Kilometer. Sie ist etwa 108 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt sie 225 Erdentage. Auch die Venus dreht sich sehr langsam um sich selbst, nämlich einmal in 243 Tagen.
Im Vergleich zur Drehbewegung der Erde dreht sie sich rückwärts. Die Sonne geht also im Westen auf und im Osten unter. Im Inneren besteht die Venus aus einem Eisenkern. Darüber liegen Schichten aus geschmolzenem Fels. Dieser Planet ist von einer dichten Wolkendecke aus Kohlendioxid und Schwefelsäure eingehüllt, die ihn besonders hell erscheinen lässt.
Das Kohlendioxid bewirkt einen starken Treibhauseffekt. Auf der Oberfläche der Venus ist es 475°C heiß. Die dichte Wolkendecke verhindert, dass die Venus direkt von der Erde aus beobachtet werden kann. Sie sorgt zudem dafür, dass es auf diesem Planeten am Tag und in der Nacht gleichmäßig heiß ist. Leben ist bei diesen Temperaturen nicht möglich.
Der Planet Venus - Bild von WikiImages auf Pixabay
Aus dem Weltall betrachtet erscheint die Erde blau. Ihre Oberfläche ist zu einem großen Teil von Wasser bedeckt, das Wasser reflektiert vor allem die blauen Anteile des Lichts.
Die Erde ist der einzige Planet des Sonnensystems, auf dem Leben existiert. Sie ist hauptsächlich aus drei Schalen aufgebaut: dem Erdkern, dem Erdmantel und der Erdkruste. Das Innere der Erde besteht aus einem Kern aus Eisen und Nickel. Darüber befindet sich der Erdmantel aus heißer, zähflüssiger Magma. An manchen Stellen drängt Magma in Vulkanen an die Oberfläche. Die Kontinente und Ozeane sind Teile der dünnen Erdkruste.
Diese besteht aus festem Gestein, ist nur etwa 30 bis 50 Kilometer dick und sehr zerklüftet. Verschiedene Platten in der Erdkruste drücken gegeneinander. Durch den Druck dieser Platten entstanden die Gebirge. Wenn sie sich gegeneinander verschieben, kommt es zu Erdbeben.
Die höchsten Berge der Erde sind über 8 Kilometer hoch. An den niedriger gelegenen Stellen der Erdkruste hat sich das Wasser zu Ozeanen gesammelt, die bis zu 11 Kilometer tief sein können. Die Erde ist umgeben von einer dünnen Lufthülle, die vorwiegend aus Stickstoff und Sauerstoff besteht. Diese Lufthülle sorgt für geringe Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht.
Die Erde hat einen Durchmesser von knapp 12.800 Kilometern. Sie dreht sich um sich selbst. Die Dauer einer Drehung nennen wir einen Tag. Sie hat einen Mond, mit dem zusammen sie sich in 365 Tagen um die Sonne bewegt. Die mittlere Entfernung von der Sonne beträgt 150 Millionen Kilometer.
„Blue Marble“. Das Foto entstand während des Fluges von Apollo 17 zum Mond am 7. Dezember 1972 - Bild: NASA
Er wird der rote Planet genannt. Seine Oberfläche ist mit Gestein übersät, das sehr viel Eisen enthält und deshalb rötlich schimmert. An beiden Polen findet man Eis unter einer Schicht von gefrorenem Kohlendioxid. Man nimmt an, dass es auf dem Mars früher viel Wasser gab. Es hat sich aber wohl ins Weltall verflüchtigt.
Der Mars ist nur etwa halb so groß wie die Erde. Sein Durchmesser beträgt 6792 Kilometer. Er ist 228 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er fast 2 Jahre, nämlich genau 687 Erdentage. In 24 Stunden und 40 Minuten dreht er sich einmal um sich selbst.
Die Atmosphäre des Mars besteht vor allem aus Kohlendioxid. Sauerstoff gibt es nur in geringen Mengen. Die Oberfläche dieses Planeten ist von Kratern übersät. Es gibt auch Vulkane. Der größte ist der Mons Olympus, der 500 Kilometer breit und 25 Kilometer hoch ist.
Der Mars hat zwei Monde, Phobos und Deimos. Beide haben eine unregelmäßige Form und sind sehr klein. Ihr mittlerer Durchmesser beträgt nur 25 Kilometer bzw. 13 Kilometer. Auf dem Mars kann es 25°C warm werden. In der Nacht kühlt es auf bis zu -133°C ab.
Es gibt Pläne, irgendwann in den nächsten Jahren Menschen auf dem Mars landen zu lassen. Allein der Hinflug wird jedoch etwa 6 Monate dauern. Aber es sind schon mehrere Sonden auf diesem Planeten gelandet, zuletzt eine am 18. Februar 2021. Es gibt bereits zahlreiche Bilder vom Mars.
Der Planet Mars - Bild: NASA
Der „Crater Floor Fractured Rough“ ist das Gebiet auf dem Mars, aus dem der Perseverance-Rover der NASA seine erste Gesteinsprobe entnahm
Jupiter ist der größte Planet des Sonnensystems. Sein Durchmesser beträgt 142.980 Kilometer, also etwa ein Zehntel des Durchmessers der Sonne. Er ist doppelt so schwer wie alle anderen Planeten zusammen. Die Masse der Sonne allerdings ist noch tausend Mal größer als die des Jupiter.
Er dreht sich mit großer Geschwindigkeit um sich selbst. Für eine Umdrehung braucht er nur 9 Stunden und 50 Minuten. Jupiter ist 797 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er 11 Jahre und 316 Tage.
Jupiter besteht vor allem aus den Gasen Wasserstoff und Helium. Man kann nicht auf ihm landen, da ein Raumschiff tief einsinken würde. Die Gasmassen an seiner Oberfläche werden ständig kräftig durcheinander gewirbelt. Seit mindestens drei Jahrhunderten ist auf der Südhalbkugel der Große Rote Fleck zu beobachten. Es handelt sich dabei um einen gewaltigen Wirbelsturm.
Mindestens 79 Monde umkreisen den Jupiter. Die größten heißen Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Sie wurden im Jahre 1610 von Galileo Galilei entdeckt. Ihre Bewegungen dienten ihm als Beweis dafür, dass sich nicht alle Himmelskörper um die Erde drehen. Auf Io befinden sich zahlreiche aktive Vulkane. Europa ist hingegen fast vollständig mit Eis bedeckt.
Der Planet Jupiter mit dem "Großen Roten Fleck" auf der Südhalbkugel - Bild: NASA (PD)
Der Saturn ist der zweitgrößte Planet im Sonnensystem. Sein Durchmesser beträgt 120.536 Kilometer, der mittlere Abstand von der Sonne 1376 Millionen Kilometer.
Er ist damit fast doppelt so weit von der Sonne entfernt wie der Jupiter. Dennoch kann man ihn zu bestimmten Zeiten mit bloßem Auge am Nachthimmel entdecken.
Saturn dreht sich in etwas mehr als 10 Stunden um sich selbst. Wegen dieser schnellen Drehung ist er an den Polen deutlich flacher. Er benötigt 29 Jahre und 233 Tage, um einmal die Sonne zu umrunden.
Der Saturn gehört zu den vier Gasriesen im Sonnensystem. Er besteht vorwiegend aus Wasserstoff und Helium. Im Inneren befindet sich ein Kern aus Gestein und Eis. Der Saturn ist von vielen tausend Ringen umgeben. Sie bestehen aus zahlreichen größeren und kleineren Gesteinsbrocken.
Saturn wird von mindestens 82 Monden umkreist, der größte davon ist der Titan mit einem Durchmesser von 5150 Kilometer.
Saturn in natürlichen Farben, fotografiert von der Raumsonde Cassini aus einer Entfernung von 6,3 Millionen km - Bild: NASA/JPL/Space Science Institute
Uranus wurde erst 1781 entdeckt. Dieser Planet ist ungefähr neunzehn Mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde. Seine mittlere Entfernung von der Sonne beträgt 2870 Millionen Kilometer, der Durchmesser 51.200 Kilometer.
Uranus braucht für eine Umdrehung um sich selbst 17 Stunden und 44 Minuten. Eine Umkreisung der Sonne schafft dieser Planet in 84 Jahren und 3 Tagen.
Uranus besteht fast ausschließlich aus den Gasen Wasserstoff und Helium. In seinem Inneren gibt es vermutlich einen kleinen Kern aus Felsen und Eis. Auf dem Uranus ist es lausig kalt. Es herrscht eine Temperatur von -220°C.
Wegen des Gases Methan in der Atmosphäre sieht der Uranus aus der Ferne bläulich-grün aus. Auch Uranus verfügt wie der Saturn über einige Ringe. Außerdem kreisen um diesen Planeten mindestens 27 Monde.
Der Planet Uranus besteht aus Wasserstoff und Helium - Bild: NASA (PD)
Dieser Planet wurde erst 1846 gefunden. Immerhin ist Neptun fast 4,5 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Er benötigt 165 Jahre und 5 Monate, um einmal die Sonne zu umrunden. Seit seiner Entdeckung hat er also gerade ein einziges Mal die Sonne umkreist.
Er benötigt jedoch nur 15 Stunden, 57 Minuten und 59 Sekunden, um sich einmal um sich selbst zu drehen. Er ähnelt dem Uranus in der Größe und hinsichtlich des Materials, aus dem er besteht. Sein Durchmesser beträgt 49.532 Kilometer, wahrscheinlich setzt sich auch Neptun aus Felsen und Eis, vor allem aber aus Wasserstoff, Helium und Methan zusammen. Das Gas Methan in der Atmosphäre verursacht die blaugrüne Färbung. Neptun wird von 14 Monden umkreist, der größte davon ist Triton.
Auf dem Neptun herrscht eine Temperatur von minus 215 Grad und es toben äußerst heftige Stürme mit Geschwindigkeiten von 2000 km/h.
Der Planet Neptun benötigt mehr als 165 Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden - Bild: NASA (PD)
Titelbild: Die Sonne wird von acht Planeten umkreist - Bild von Daniel Roberts auf Pixabay
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