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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.


1 - Das Montafon ist ein Tal. Es ist 39 Kilometer lang und liegt im Bundesland Vorarlberg im äußersten Westen von Österreich. Acht Gemeinden gibt es hier, darunter Schrunz und Tschaguns. Oberhalb der Gemeinde Silbertal befindet sich der Ortsteil Kristberg. Hier steht eine kleine Kirche, die der Heiligen Agatha geweiht ist. Es ist die älteste Kirche im Montafon.


2 - Sie soll bereits um das Jahr 1400 errichtet worden sein. Eine Legende erzählt, dass sich an der Stelle, an der heute die Kirche steht, einst ein Stollen befand, durch den Bergleute in die Tiefe hinabstiegen. Eines Tages wurde eine Gruppe im Berg eingeschlossen, weil ein Teil des Stollens einstürzte. Sie wurden glücklich gerettet. Zum Dank errichteten sie direkt über dem Stolleneingang eine Kirche, die seitdem den Namen der Heiligen Agatha trägt, der Schutzpatronin der Glocken- und Erzgießer. Eine Aussparung an der nördlichen Seitenwand soll die Stelle bezeichnen, an der sich der Eingang befand.


3 - Diese alte Geschichte erinnert daran, dass im Montafon über Jahrhunderte Bodenschätze gewonnen wurden. Im Gestein der Berge waren auch Eisen, Kupfer oder Silber eingeschlossen. In mühsamer, harter und gefährlicher Arbeit holte man diese wertvollen Erze heraus. Am Aufgang zur Kirche steht eine Skulptur, die einen Bergmann im Mittelalter darstellt. Auffallend ist der Anzug mit einer spitzen Mütze. Sie war mit Stroh gefüllt und schützte vor Verletzungen, später wurden diese Mützen durch Helme ersetzt.


4 - Im 16. und 17. Jahrhundert ging der Bergbau jedoch stark zurück. Spanische Eroberer brachten ganze Schiffsladungen von Gold und Silber aus Süd- und Mittelamerika nach Europa. Der Abbau in den Alpen wurde unrentabel und daher eingestellt. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges war der Bergbau im Montafon nahezu gänzlich erloschen.


5 - Die vielfältigen Spuren dieser Zeit finden sich jedoch an vielen Stellen. Es gibt noch einige erhaltene Stollen sowie Vertiefungen im Boden, die man Pingen nennt. Sie deuten darauf hin, dass hier einmal Stollen gegraben waren, die inzwischen eingestürzt sind. Auch der Ortsname Silbertal und das Kirchlein am Kristberg halten die Erinnerung an diese längst vergangenen Zeiten wach.

Der Altarraum der Kapelle am Kristberg

Adolf Zudrell, der „Flötenspieler vom Kristberghof“, erzählt Besuchern aus der Vergangenheit. Er kennt auch alte Bergmannslieder, deren Melodien er auf der Blockflöte spielt. Dabei bläst er die Flöte gern auch mit der Nase.

Das Montafon ist eine wunderbare Landschaft, die viele Touristen anzieht - Bilder: Hamsterkiste

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