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Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.



Man bezeichnet ihn als den ältesten Einwohner Hamburgs. Viele tausend Jahre wusste man nichts von ihm, denn er lag tief unter der Elbe. Er ist etwa 217 t schwer, seine Breite schwankt zwischen 5,20 und 7,90 m und er ist 4,50 m hoch. Es ist ein Stein.

Steine wie diese bezeichnet man als Findlinge. Der "Alte Schwede" gehört zu den größten Findlingen Deutschlands. Man entdeckte ihn, als im September 1999 die Elbe ausgebaggert wurde. Einer der Bagger stieß dabei plötzlich auf ein Hindernis.

Taucher stellten fest, dass es sich um einen großen Steinbrocken handelte. Beim ersten Bergungsversuch rutschte der schwere Stein wieder zurück ins Wasser. 

Der erste Bergungsversuch scheiterte, weil der Stein zu schwer war - Bild: Gunnar Ries / CC BY-SA 2.5

Erst beim zweiten Anlauf gelang die Bergung. Am 22. Oktober 1999 zog ihn der Schwimmkran "Taklift 4" aus der Elbe und setzte ihn am Ufer ab. Geologen stellten fest, dass der Stein aus der Umgebung der Stadt Växjö in Schweden stammt. Man nennt ihn deshalb den "Alten Schweden". Doch wie kam er nach Hamburg?

In den letzten eine Million Jahren der Erdgeschichte gab es vier Eiszeiten. Sie dauerten jedes Mal Tausende von Jahren. Sie wurden immer wieder durch lange Warmzeiten unterbrochen. In einer Eiszeit war es zwar nur wenige Grad kälter als heute. Der Schnee jedoch, der im Winter fiel, schmolz im Sommer nicht mehr weg. Er wurde zu Eis, schichtete sich auf und die Eisschichten wurden zu Gletschern. An manchen Stellen war das Eis schließlich mehr als 3000 Meter dick.

In den Eiszeiten sah es in Europa etwa so aus wie heute in Grönland - Bild: Taxiarchos228 /  Lizenz Freie Kunst

Das Eis wurde durch sein eigenes Gewicht immer weiter nach Süden gedrückt. Es schob dabei Sand, Geröll und große Felsbrocken mit sich. Einer dieser Felsbrocken war der "Alte Schwede". Er gelangte in der Elster-Kaltzeit zu uns. Sie begann vor 475.000 Jahren und dauerte etwa 100.000 Jahre. Irgendwann kam die Bewegung des Eises zum Stillstand.

Es wurde wärmer, das Eis schmolz und das mitgeführte Material sank zu Boden. Der "Alte Schwede" hat sogar noch zwei weitere Kaltzeiten überstanden. Die letzte, die Weichsel-Kaltzeit, endete erst vor etwa 10.000 Jahren. Man kann an dem Hamburger Findling noch deutlich Spuren des Eises entdecken. Sie entstanden, als der Stein an anderen Gesteinsbrocken entlang schrammte. An manchen Stellen ist der Stein vom Eis glatt poliert.

Wenn du mal nach Hamburg kommst, solltest du den "Alten Schweden" besuchen. Du findest ihn direkt an der Elbe am Strand von Övelgönne im Stadtteil Othmarschen. Beim Bau des Elbtunnels fand man im Jahr 1998 einen weiteren großen Findling. Dieser "Stein von Othmarschen" ist etwa 60 t schwer und 4,90 m lang. Er liegt heute im Bereich einer Parkanlage über dem Elbtunnel beim Röperhof, etwas nördlich vom "Alten Schweden".

Der Stein von Othmarschen - Bild: Hartmut Müllerchen (CC BY-SA 3.0)

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