Mündung der Sauer in die Mosel zwischen Wasserbillig (Luxemburg) und Wasserbilligerbrück (Deutschland)
Der wichtigste Fluss in Rheinland-Pfalz ist natürlich der Rhein, den man manchmal auch "Vater Rhein" nennt. Zusammen mit seinen Nebenflüssen hat er hier einzigartige Landschaften geformt. Zu diesen Nebenflüssen gehört die Nahe. Sie entspringt im Saarland bei dem kleinen Dörfchen Selbach und mündet bei Bingen in den Rhein. Sie ist 125 km lang und fließt manchmal durch sanfte Hügellandschaften, dann wieder durch tiefe, enge Schluchten. Bei Bad Münster finden wir die Felswand Rotenfels. Sie ist 202 Meter hoch, 1200 Meter lang und damit die größte Steilwand Deutschlands nördlich der Alpen. Schon seit vielen Jahrhunderten wird an der Nahe Wein angebaut. Das Zentrum des Weinanbaugebiets bildet die Stadt Bad Kreuznach.
Die Quelle der Nahe bei Selbach in der Gemeinde Nohfelden - Bild: R. Reischuk (gemeinfrei)
Die Mosel ist der längste Nebenfluss des Rheins. Sie entspringt in Frankreich im Süden der Vogesen, fließt durch Luxemburg und die Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz. Die Mosel ist 544 km lang und mündet bei Koblenz in den Rhein. Bis nach Frankreich hinein können große Schiffe fahren, die über Kanäle auch die französischen Flüsse Rhone und Maas erreichen können.
Die Mosel trennt Eifel und Hunsrück, an ihren Ufern liegen die Großstädte Metz (Frankreich), Trier und Koblenz. Die längsten Nebenflüsse sind die Saar, die Sauer und die Meurthe (Frankreich). Viele Touristen schätzen die schöne Mosellandschaft, vor allem auch die guten Weine, die hier seit römischer Zeit angebaut werden, manche auf sehr steilen Hängen.
An der Mündung der Mosel in den Rhein befindet sich das „Deutsche Eck“. Hier errichtete man 1897 ein großes Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. Nach einem Krieg gegen Frankreich wurde 1871 das Deutsche Reich gegründet und Wilhelm, der bis dahin König in Preußen gewesen war, zum Kaiser gekrönt. Heute befinden sich neben dem 14 m hohen Reiterstandbild auch drei Teile aus der Mauer, die einmal Berlin teilte.
Mündung der Mosel bei Koblenz, links die Spitze des "Deutschen Eck" - Bild: Hamsterkiste
An der Mosel in der Nähe von Trier - Bild: Hamsterkiste
Die Lahn ist 245 km lang. Sie fließt auf der rechten Seite des Rheins durch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Sie entspringt im Rothaargebirge und mündet bei Lahnstein in den Rhein. Auch an der Lahn wird Wein angebaut.
Dieser Fluss hatte nie eine große Bedeutung für den Schiffsverkehr. Zwar gab es Versuche, den Fluss auszubauen oder sogar in einen Kanal umzuwandeln, aber letztlich wurde er nur auf Teilstücken begradigt, mit Schleusen versehen und vertieft. Früher transportierte man in geringen Mengen Eisenerz und Steine aus den Kalksteinbrüchen bei Steede, heute sieht man auf der Lahn vor allem Sport- und Ausflugsboote.
Auch die Wied ist ein rechter Nebenfluss des Rheins. Sie ist 102 km lang und entspringt im Westerwald bei dem Örtchen Linden. Bei der Stadt Neuwied mündet sie in den Rhein. Große Schiffe können auf der Wied nicht fahren, aber man sieht im Sommer viele Kanus auf dem Fluss. Wanderer und Radfahrer schätzen die schöne Landschaft, die von diesem Fluss geformt wurde.
Die Stadt Neuwied an der Mündung ist eine recht junge Stadt, die erst 1653 gegründet wurde. Damals ließen sich hier nach dem Dreißigjährigen Krieg Menschen nieder, denen der damals regierende Graf zusicherte, ihre Religion frei ausüben zu können.
Die Wied am Wehr Rasselstein bei Neuwied-Niederbieber - Bild: Hamsterkiste
Die Ahr ist ein linker Nebenfluss des Rheins. Sie ist 85 km lang und fließt durch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Ihre Quelle liegt in der Eifel in dem Ort Blankenheim in einem Kellergewölbe eines alten Fachwerkhauses. Bei Remagen erreicht sie den Rhein. Vorher durchfließt sie die „goldene Meile“, ein Gebiet mit sehr fruchtbaren Böden. Im Ahrtal wird vor allem Rotwein angebaut. Hier befindet sich auch ein riesiger unterirdischer Bunker. Im Falle eines Krieges sollte darin die Bundesregierung aus dem 25 km entfernten Bonn unterkommen, als Bonn noch Hauptstadt der alten Bundesrepublik Deutschland war.
Im Juli 2021 gab es im Gebiet der Ahr sehr heftige Niederschläge. In wenigen Stunden wurde aus dem Fluss ein reißender Strom. Er brachte Tod und Verwüstungen mit sich.
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