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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.

Südafrika



1 Land und Leute

Südafrika ist mehr als dreimal so groß wie Deutschland. 2017 lebten 56,5 Millionen Einwohner in diesem Land. Es ist der südlichste Staat Afrikas und grenzt an den Atlantischen Ozean im Westen und den Indischen Ozean im Osten und Südosten.


Die Nachbarstaaten sind Namibia, Botswana, Simbabwe, Mosambik und Swasiland. Das Königreich Lesotho wird vollständig von Südafrika umschlossen. Die größten Städte sind Kapstadt und Johannesburg, Pretoria ist die offizielle Hauptstadt des Landes.


In Schulen, Ämtern und Betrieben wird meistens Englisch gesprochen. Außerdem sind Afrikaans, das eng mit dem Niederländischen verwandt ist, und mehrere Bantusprachen verbreitet. Die meisten Südafrikaner sind Christen. Ein Teil Südafrikas war früher britische Kolonie. Andere Gebiete kamen hinzu, die von den weißen Buren besiedelt waren. Seit 1961 besteht die Republik Südafrika.

Viele Menschen in Südafrika leben in großer Armut, zum Beispiel in Soweto, einem Stadtteil von Johannesburg.

2 Schwarz und weiß in Südafrika

Die weißen Siedler, die aus Europa nach Südafrika kamen, nahmen der einheimischen Bevölkerung das Land weg. Sie betrachteten sich als fähigere, klügere Menschen, manche tun das heute noch. Als 1910 die Südafrikanische Union gegründet wurde, erhielten die Schwarzen, Farbigen und Asiaten kein Wahlrecht. Diese durften schließlich auch nur noch in besonderen Gebieten, den Reservaten, Land erwerben. Ihre Kinder durften keine Schulen besuchen, in denen Weiße unterrichtet wurden, es gab nach „Rassen“ getrennte Toiletten und Parkbänke. Schwarze Politiker, die gegen diese „Apartheid“ kämpften, wurden verhaftet. 


Der bekannteste war Nelson Mandela, der 27 Jahre im Gefängnis verbrachte. Nach seiner Freilassung setzte er sich gemeinsam mit weißen Politikern erfolgreich für die Abschaffung der Apartheid ein. Mandela wurde 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt. Gemeinsam mit dem ehemaligen weißen Präsidenten de Klerk erhielt er 1993 den Friedensnobelpreis.


Heute gibt es noch große Unterschiede in den Lebensverhältnissen. Der Reichtum des Landes liegt vorwiegend in den Händen der Weißen. Viele farbige Menschen in Südafrika sind arbeitslos oder arbeiten für niedrige Löhne, sie haben eine schlechtere Schulbildung und es herrscht eine hohe Kriminalität.

Der erste schwarze Präsident Südafrikas, Nelson Mandela mit dem damaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton

3 Das große Loch

In der Stadt Kimberley gibt es ein großes Loch. Hier wurden zwischen 1871 und 1914 mehr als 22 Millionen Tonnen Gestein ausgehoben. Damals war noch viel Handarbeit üblich, die vorwiegend von schwarzen Arbeitern ausgeführt wurde. Man suchte nach Diamanten.


Insgesamt wurden hier 2722 Kilogramm Diamanten gewonnen. Diese Edelsteine entstanden vor langer Zeit im Inneren der Erde in einer Tiefe von 200 bis 400 Kilometern. Durch Vulkane wurden sie an die Oberfläche befördert.


Das Loch hat einen Durchmesser von 460 Metern und war einmal 240 Meter tief. Heute ist der Grund mit Wasser gefüllt.

The Big Hole (Das große Loch)

4 Lesotho

Das Königreich Lesotho ist vollständig von Südafrika umschlossen. Das Land ist ungefähr so groß wie Belgien, hat aber nur zwei Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Maseru. Das gesamte Staatsgebiet liegt höher als 1000 Meter. Es gibt zwar viel Wasser, aber nur wenige Bäume. Die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch und die meisten Menschen sind sehr arm. Das Land ist wirtschaftlich vollkommen von Südafrika abhängig. 


Auf der Fahrt durch Maseru fühlten wir uns wieder in das richtige Afrika versetzt. Massen von Menschen hielten sich rechts und links der Straße auf, aus Bretterbuden wurden alle möglichen Waren verkauft.


Dazwischen weideten Kühe, Schafe und Ziegen. Die Straßen brachen an den Seiten mit harten Kanten ab, die kleinen Taxibusse fuhren und bremsten wie es ihnen gefiel. Weiße waren überhaupt nicht zu sehen. Der allgegenwärtige Müll, der einfach überall hingeworfen wird, prägte das Landschaftsbild. Die folgende Nacht war die kälteste, die wir bisher erlebt hatten. Morgens um sechs Uhr zeigte das Thermometer vier Grad unter Null.


Wir erlebten fantastische Ausblicke, an jeder halbwegs ebenen Stelle gab es Siedlungen mit den typischen Rundhütten. Immer wieder trafen wir auf in Decken gehüllte Gestalten, manche auch auf einem Pony. Viele trugen den mokorotlo, einen spitzen Hut, der zum Symbol des Landes wurde.

Rundhütten und ein Reiter in Lesotho

5 Die Großen Fünf

Der Kruger Nationalpark ist das größte Schutzgebiet für wild lebende Tiere in Südafrika. Er ist etwa so groß wie das Bundesland Rheinland – Pfalz. Wahrscheinlich träumen alle Touristen davon, die „Big Five“ (Die Großen Fünf) in freier Wildbahn zu erleben. Damit sind Löwen, Nashörner, Elefanten, Leoparden und Büffel gemeint. Wir haben alle fünf gesehen, außerdem natürlich jede Mengen Giraffen, Zebras, Springböcke und andere Antilopen.


Während einer Mittagspause direkt an einem See konnten wir zudem einige Krokodile beobachten. Wir sahen eine Elefantenherde beim Spielen im Fluss.

An anderen Stellen entdeckten wir faule Flusspferde, die in der Sonne lagen, noch mehr Krokodile und unsere erste kleine Büffelherde. Aussteigen war im Park übrigens strengstens verboten. Einmal brach plötzlich direkt vor uns eine Herde von Elefanten mit sehr kleinen Jungtieren aus dem Gebüsch und kreuzte die Straße. Später entdeckten wir sechs Breitmaulnashörner. 


Auf einer Abendtour sahen wir eine Hyäne und drei Löwinnen auf der Jagd. Als Höhepunkt der Tour sahen wir eine große Elefantenherde, die mehr als 20 Tiere zählte. Am anderen Morgen lagen drei Löwinnen direkt vor uns auf der Teerstraße. Etwas später trafen wir auf eine große Büffelherde. 


Flusspferde und Strauße kann man im Krugerpark auch entdecken.

Und endlich sahen wir auch den ersten männlichen Löwen. Er lag faul im Schatten. Seine Weibchen hatten wohl gut gejagt für ihn in der Nacht. Als wir es einmal sehr eilig hatten, saß plötzlich direkt an der Straße ein Leopard. Das war wirklich nicht alltäglich, wir haben Leute getroffen, die seit Jahren unterwegs waren und noch nie einen der sehr scheuen Leoparden entdeckt hatten.


An unserem letzten Tag im Park querte plötzlich ein Löwenrudel mit acht Tieren die Straße. Ein großer Löwe steuerte direkt auf uns zu und ließ sich dann im Gras neben uns nieder. Es war faszinierend!!! 

Zu den „Big Five“ zählt man die Nashörner und die Elefanten, die Afrikanischen Büffel und die Löwen sowie die Leoparden. Krokodile gehören nicht dazu, sie sind dennoch sehr imposant.

6 Am südlichsten Punkt Afrikas

Am Samstag, dem 03.06.2017, erreichten wir nachmittags das Kap Agulhas, den südlichsten Punkt Afrikas. 314 Reisetage lagen hinter uns. Es war stürmisch und bewölkt, wir hatten den Aussichtspunkt für uns alleine, aber aufgrund der Kälte hielten wir uns nicht allzu lange auf. 


Am Kap Agulhas treffen der Atlantische und der Indische Ozean aufeinander. Südlich davon liegt nur noch das Meer und irgendwo die Antarktis. Mit bloßem Auge kann man hier Wale beobachten, die sich in den hohen Wellen tummeln. Der erste bekannte europäische Seefahrer, der diesen Punkt erreichte, war der Portugiese Bartolomeo Diaz im Jahr 1488.

Am Kap Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas

7 Unsere letzten Tage in Afrika

Es gäbe noch so viel zu berichten über

  • Johannesburg, Kapstadt und unseren Ausflug auf den Tafelberg,
  • das Kap der Guten Hoffnung, das fälschlicherweise oft für den südlichsten Punkt Afrikas gehalten wird,
  • die wunderschöne Landschaft der Gardenroute, 
  • über unsere Rückkehr nach Namibia. Im Hafen von Walvis Bay schickten wir unseren tollen Grüdi allein mit dem Schiff nach Europa zurück.
  • einige Tage in Windhuk, wo wir viele Leute trafen, von denen wir einigen schon unterwegs begegnet waren,
  • einem weiteren Ausflug in den Etosha Nationalpark, diesmal unter sehr viel trockeneren Verhältnissen als im Februar. Nun waren wir nicht im Grüdi unterwegs, sondern in einem Toyota Hilux mit zwei Dachzelten.


Doch dann war es soweit. Am 27. Juni 2017 verließen wir Windhuk, fuhren zum internationalen Airport Hosea Kutako, gaben dort unseren Leihwagen zurück, checkten ein und erreichten nach zehn Stunden Frankfurt, wo uns Oma und Opa abholten. Wir waren fast auf den Tag genau elf Monate unterwegs,  in dieser Zeit knapp 35.000 Kilometer durch 19 Länder gefahren und hatten unglaublich viel erlebt und gesehen. 


Niemand war ernsthaft krank geworden, uns war nichts wirklich Schlimmes passiert - es war einfach fantastisch!!! Wir sind extrem dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit hatten, als Familie diese Reise unternehmen zu können.

Unser Grüdi hat uns über 35.000 Kilometer und durch 19 Länder in Europa und Afrika befördert

Bilder: Familie Vosseberg

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