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In Sachsen lebten am 31. Dezember 2022 auf einer Fläche von 18.449,99 Quadratkilometern insgesamt 4.086.152 Einwohner. Auf jedem Quadratkilometer wohnen also 221 Menschen. Sachsen bezeichnet sich als Freistaat. Dieser Name geht auf das Jahr 1918 zurück, als das Königreich Sachsen aufgelöst wurde. Damit wurde ausgedrückt, dass das Land keinem König mehr untertan war.
Etwa 60.000 Menschen zählen zur Minderheit der Sorben. In Sachsen lebten Ende 2022 etwa 300.000 Menschen mit ausländischer Herkunft. Von 100 Menschen in Sachsen gehören 7 zu dieser Personengruppe, in ganz Deutschland sind es doppelt so viele.
In Sachsen werden mehrere Dialekte gesprochen, darunter Meißnerisch, Osterländisch, Vogtländisch, Erzgebirgisch und Lausitzisch. Viele Angehörige der Volksgruppe der Sorben sprechen Obersorbisch, das mit der tschechischen und der slowakischen Sprache verwandt ist. Andere Sorben reden Niedersorbisch, das Gemeinsamkeiten mit der polnischen Sprache hat.
Von 100 Menschen in Sachsen sind knapp 73 konfessionslos, 21 gehören einer evangelischen Kirche an und 4 der römisch-katholischen Kirche.
Die Bastei im Elbsandsteingebirge in Sachsen - Bild: Hamsterkiste
Die Hauptstadt Sachsens ist
Dresden. Die Stadt liegt an der Elbe und hatte am Ende des Jahres 2022 insgesamt 563.311 Einwohner. Dresden wird auch manchmal "Elbflorenz" genannt, weil es mit seinen vielen prächtigen Bauten aus dem Zeitalter des Barock an die italienische Stadt Florenz erinnert.
Dazu gehört zum Beispiel das Residenzschloss, in dem einst die sächsischen Könige residierten. Der Zwinger ist ein Gebäudekomplex mit Parkanlagen, Museen, Ausstellungshallen und Festsälen. Bekannt sind auch die Semperoper und die Frauenkirche, eine der schönsten Kirchen aus dem 18. Jahrhundert.
Die Brühlsche Terrasse an der Elbe wird auch als "Balkon Europas" bezeichnet. Im Februar 1945 wurden die Stadt Dresden und viele ihrer Prachtbauten bei Bombenangriffen zerstört. Mittlerweile hat man sie weitgehend wieder aufgebaut.
Die wieder aufgebaute Frauenkirche ist eines der Wahrzeichen Dresdens - Bild: Hamsterkiste
Andere große Städte in Sachsen sind Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Plauen, Görlitz, Freiberg und Bautzen .
Sachsen ist in
zehn Landkreise eingeteilt: Bautzen, Erzgebirgskreis, Görlitz, Leipzig, Meißen, Mittelsachsen, Nordsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Vogtlandkreis und Zwickau. Die Großstädte Dresden, Leipzig und Chemnitz gehören zu keinem der Landkreise. Man bezeichnet sie als kreisfreie Städte.
In jedem Landkreis, in jeder Stadt und in jeder Gemeinde werden regelmäßig Frauen und Männer gewählt, die über wichtige Angelegenheiten beraten und abstimmen. Ihre Versammlung nennt man Kreistag, Stadtrat oder Gemeinderat. An der Spitze der Landkreise stehen gewählte Landrätinnen und Landräte, in den Gemeinden und Städten werden Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister gewählt. Ihre Amtszeit beträgt jeweils sieben Jahre.
Die Elbe ist 1094 km lang und damit einer der längsten europäischen Flüsse. Sie entspringt in Tschechien und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee. Sie durchfließt Sachsen von Südosten nach Nordwesten, Städte wie Meißen, Pirna und Dresden liegen an der Elbe.
Die
Mulde ist ein linker Nebenfluss der Elbe. Sie entsteht aus dem Zusammenfluss der Zwickauer und der Freiberger Mulde bei Leipzig. Zusammen mit der Zwickauer Mulde ist die Mulde 314 km lang. Im Bundesland Sachsen-Anhalt fließt sie in die Elbe.
Die
Spree entspringt in der Oberlausitz im Osten Sachsens aus insgesamt drei verschiedenen Quellen. Sie ist 400 km lang und durchließt die Bundesländer Sachsen, Brandenburg und Berlin. Hier mündet sie in die Havel.
Die
Lausitzer Neiße ist ein 254 km langer Nebenfluss der Oder. Sie entspringt im Isergebirge in Tschechien und mündet in Brandenburg beim Örtchen Ratzdorf in die Oder. Seit 1945 bildet sie die Grenze zum Nachbarland Polen.
Die Elbe bei Dresden - Bild: Hamsterkiste
Das Erzgebirge verläuft im Süden des Landes. Es ist ca. 140 km lang und durchschnittlich 40 km breit. Ein großer Teil des Gebirges liegt im Nachbarland Tschechien, wo sich auch der höchste Gipfel befindet. Höchster Berg auf deutscher Seite und damit höchster Berg Sachsens ist der Fichtelberg mit 1215 Metern.
Das Elstergebirge ist ein kleines Gebirge im Süden Sachsens an der Grenze zu Tschechien. Höchster Berg ist der Kapellenberg mit 759 Metern.
Das Elbsandsteingebirge ist ein bis zu 723 Meter hohes Sandsteingebirge, das sich in Tschechien und Sachsen entlang der Elbe erstreckt. Hier gibt es viele zerklüftete Felsen, Ebenen und Schluchten. Dieses Gebirge gehört zum Nationalpark Sächsische Schweiz.
Im Westen Sachsens liegt das Vogtland. Diese hügelige Landschaft wird vom Erzgebirge und Thüringischen Schiefergebirge begrenzt. Sein Name geht auf die hier einst herrschenden Vögte zurück. Größte Stadt des Vogtlands ist Plauen.
Die
Oberlausitz ist eine Landschaft im Osten Sachsens. Der mittlere Teil ist hügelig, im Süden geht die Oberlausitz in das Lausitzer Bergland über. Teile der Oberlausitz liegen auch in Polen und Tschechien, im Norden schließt sich in Brandenburg die Niederlausitz an. Zentrum der Oberlausitz ist die Stadt Bautzen.
In der Sächsischen Schweiz - Bild: Hamsterkiste
Nach dem 2. Weltkrieg gehörte Sachsen zur DDR. Es wurde 1952 in vier Bezirke aufgeteilt. In der DDR herrschte nur eine Partei, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED). Man benannte 1953 die sächsische Stadt Chemnitz nach dem Philosophen Karl Marx in Karl-Marx-Stadt um. In der DDR gehörten die meisten Betriebe als "Volkseigene Betriebe" dem Staat.
Die Landwirtschaft wurde von "Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften" (LPG) betrieben. Zu einer LPG gehörten große Flächen, die Eigentum des Staates waren und die von angestellten Arbeiterinnen und Arbeitern bewirtschaftet wurden.
Nur wenige Einwohner der DDR durften in westliche Länder reisen. Der Staatssicherheitsdienst überwachte die Bürgerinnen und Bürger. Die DDR war durch eine stark gesicherte Grenze von der Bundesrepublik Deutschland getrennt. In Berlin ließ die Führung der DDR im August 1961 eine Mauer errichten, die den Westteil der Stadt von Ostberlin und der übrigen DDR trennte.
Im Herbst 1989 demonstrierten viele Menschen in der DDR für mehr Freiheit. In Leipzig gingen bei den Montagsdemonstrationen Tausende Menschen auf die Straße. Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer und Deutschland wurde ein Jahr später wiedervereinigt. Auf dem Gebiet der DDR entstanden nun fünf neue Bundesländer, einer davon der Freistaat Sachsen.
Aus der Zeit der DDR stammt in Dresden der Kulturpalast, der 1969 erbaut wurde - Bild: Hamsterkiste
Im Süden grenzt Sachsen an die
Tschechische Republik, im Osten an die
Republik Polen. Im Südwesten Sachsens liegt
Bayern. Im Westen hat es eine gemeinsame Grenze mit dem Bundesland
Thüringen. Im Nordwesten und Norden liegen die Bundesländer
Sachsen-Anhalt und
Brandenburg .
Nach dem Ende der DDR mussten viele Firmen in Sachsen schließen. Mittlerweile haben sich aber wieder Unternehmen hier angesiedelt, besonders die Regionen um Dresden und Leipzig sind wirtschaftlich erfolgreich. In Leipzig haben die Autofirmen
Porsche und
BMW Fabriken gebaut, in Chemnitz, Zwickau und Dresden hat sich
VW niedergelassen.
Dresden ist außerdem ein Zentrum der Mikroelektronik, Firmen wie
Infineon und
Globalfoundries haben hier Fabriken. Die
Komsa-Gruppe ist im Bereich der Telekommunikation tätig. Auch die Firma
Siemens hat Niederlassungen in Dresden und in Görlitz. Zu den Betrieben mit den meisten Beschäftigten gehören die
Technischen Werke Dresden und die
Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (LVV) .
In der alten Handelsstadt Leipzig finden schon seit Jahrhunderten Messen und Ausstellungen statt, auf der Kaufleute, Firmen und Händler ihre Waren präsentieren. Auch heute gibt es auf dem Messegelände jährlich die Leipziger Buchmesse und zahlreiche andere Veranstaltungen.
Auf dem Messegelände in Leipzig weisen diese Zeichen den Weg zu den Ausstellungen - Bild: Hamsterkiste
Gesetze für das Bundesland Sachsen werden von den Abgeordneten des Landtages beschlossen. Der
Landtag von Sachsen tagt im Landtagsgebäude, das an der Elbe in der Landeshauptstadt Dresden liegt. Die letzte Landtagswahl fand im September 2024 statt. Es wurden 120 Frauen und Männer für fünf Jahre als Abgeordnete gewählt. Die folgenden Parteien sind im Landtag vertreten. Hinter dem Namen der Partei ist die Anzahl der Abgeordneten vermerkt.
An der Spitze der sächsischen Staatsregierung steht ein Ministerpräsident, der vom Landtag gewählt wird. Seit Dezember 2017 hat
Michael Kretschmer von der CDU dieses Amt inne. Er wurde im Dezember 2019 als Ministerpräsident wiedergewählt. Zur Staatsregierung gehören der Ministerpräsident und 12 Ministerinnen und Minister. Die Abgeordneten der CDU, der Partei DIE GRÜNEN und der SPD bildeten nach der Landtagswahl des Jahres 2019 eine Koalition. Zurzeit verhandeln die Parteien über eine neue Regierung für das Bundesland Thüringen. Die bisherige Regierung ist nur noch geschäftsführend im Amt.
In diesem Gebäude tagt der Landtag des Freistaates Sachsen - Bild: Hamsterkiste
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