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Erklären, was ist, beschreiben, was war, und Kinder zum

Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.



1 - Wolfgang von Goethe ist bis auf den heutigen Tag einer der berühmtesten deutschen Dichter. Eines seiner bekanntesten Werke ist das Lied vom "Heideröslein". Darin geht es um einen Jungen, der eine Rose "auf der Heiden" pflücken will, wobei die Pflanze sich zwar wehrt und ihn sticht, dennoch der Kraft des Jungen nicht gewachsen ist. Das Gedicht wurde von mehreren Komponisten vertont und so zu einem weit verbreiteten Volkslied.

2 - Viele Menschen mögen Landschaften, die von Heidekraut bewachsen sind. Heideflächen gibt es in ganz Europa, in Norwegen, Schweden, Großbritannien und Frankreich. Auch nahe den Küsten in Portugal und Spanien wächst Heide. Ein großes Heidegebiet in Deutschland ist als "Lüneburger Heide" bekannt.

3 - Vielleicht mögen wir die Heidelandschaften besonders deshalb, weil sie vom späten Sommer bis zum Herbst mit wunderschön blühendem Heidekraut überzogen sind.

4 - Es gibt mehr als 120 verschiedene Arten von Heidekräutern. Bei uns ist besonders die Besenheide verbreitet. Dabei handelt es sich um einen kleinen Strauch mit vielen Zweigen und immergrünen schmalen Blättern. Besenheide wächst langsam, sie kann bis etwa 50 Zentimeter hoch und bis zu 40 Jahre alt werden. Sie mag nährstoffarme, durchlässige Böden, die wenig Kalk enthalten. Wenn die Pflanze zu groß und zu alt wird, verholzt sie und stirbt danach bald ab.

5 - Besenheide blüht bei uns ab Mitte August. Ihre zahlreichen Blüten sind weiß oder rosa bis purpurrot. Sie enthalten viel Nektar. Daher ziehen sie viele Bienen an, die daraus wertvollen Honig machen.

6 - Dies machte die Heide schon seit alters her für Menschen interessant. Man konnte hier Honig gewinnen und die weiten Flächen außerdem als Weideflächen für Haustiere, vor allem für die Haltung von Schafen nutzen. Die Rasse der Heidschnucken ist noch heute in der Lüneburger Heide zu Hause, die Tiere können das harte Heidekraut besonders gut verwerten.

7 - In früheren Zeiten kam es vor, dass die Menschen Waldflächen anzündeten, damit sich danach Heidekräuter und andere Pflanzen ansiedelten, die Schafen, Ziegen und Rindern als Futter dienten.

8 - Vor ungefähr 200 Jahren gingen die ausgedehnten Heideflächen in kurzer Zeit stark zurück. Das lag daran, dass viele Heidebauern die harte Arbeit und das karge Auskommen auf ihren kleinen Höfen aufgaben und als Arbeiter in die neu entstandenen Fabriken zogen. Als dann auch noch der Kunstdünger erfunden wurde, konnte man Heideflächen in Ackerland umwandeln und bessere Erträge erzielen.

9 - Aber ein Acker ist natürlich niemals so schön anzuschauen wie eine blühende Heidelandschaft. Heute ziehen die Heidegebiete jedes Jahr viele Besucher an, besonders im Spätsommer. Und in der Heide fühlen sich auch manche seltene Tiere und Pflanzen wohl, z. B. der Wacholder, das Birkhuhn, die Zwergfledermaus, die Heidelerche, die Kreuzotter und der Moorfrosch.

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