Die Donau bei Regensburg - Bild: Hamsterkiste
Die Donau entspringt im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Sie fließt durch zehn europäische Länder und mündet schließlich im Schwarzen Meer. Sie fließt durch weite Landschaften und durchschneidet Gebirge in engen Tälern. Seit Jahrtausenden hat der Fluss das Leben der Menschen bestimmt, die an seinen Ufern leben. Er leitet die Niederschläge ab, dient der Versorgung mit Trinkwasser und Nahrung und man kann auf ihm große Entfernungen überwinden. Er schwemmt Abfall und Abwässer weg und mit seinem Wasser wird Elektrizität erzeugt.
Allerdings kommt es auch immer wieder zu verheerenden Überschwemmungen. Es ist mühsam und teuer, Brücken über den Fluss zu errichten und zu unterhalten. Seit alters her spielt die Donau in vielen Geschichten und Sagen eine wichtige Rolle. Einst sahen die Menschen in ihr sogar eine Gottheit, die sie Danuvius nannten und von dem sich der heutige Name ableitet.
Die Donau ist 2857 Kilometer lang. Sie ist damit der zweitlängste Fluss in Europa. Nur die Wolga, die durch Russland fließt und ebenfalls in das Schwarze Meer mündet, ist länger. Zwischen den Quellen der Donau und ihrer Mündung liegt ein Höhenunterschied von 1078 Metern.
Quelle des Donauquellenbachs in Donaueschingen - Bild: Hamsterkiste
Bei der Stadt Donaueschingen in Baden-Württemberg fließen die Flüsse Breg und Brigach zusammen, danach nennt man den Fluss Donau.
Am Beginn stehen mehrere Quellen. Der Donaubach entspringt in einem Schlossgarten in Donaueschingen. In der kunstvoll gestalteten Einfassung quellen 15 bis 70 Liter Wasser aus der Erde. Das Wasser strömt von da aus etwa 100 Meter unterirdisch weiter in die Brigach, die sich 1,4 Kilometer weiter mit der Breg zur Donau vereinigt. Die Quelle des Donaubachs ist eine von 22 Quellen im Umfeld des Zusammenflusses.
Die Breg entspringt sechs Kilometer nordwestlich von Furtwangen. Ihre Quelle nahe der Martinskapelle wird ebenfalls Donauquelle genannt. In diesem Gebiet liegt die große europäische Wasserscheide. Das Wasser der Breg strömt zur Donau und damit zum Schwarzen Meer. Das Wasser der Elz hingegen, die nur 900 Meter entfernt entspringt, fließt nach Norden, später in den Rhein und irgendwann in die Nordsee.
Zusammenfluss von Breg (von links) und Brigach bei Donaueschingen - Bild: Dombralan / CC BY-SA 4.0
Die Donau ist eine der ältesten und bedeutendsten Handelsrouten in Europa. Sie verbindet Mittel- und Westeuropa mit den Ländern rund um das Schwarze Meer. Sie berührt Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und die Ukraine. Sie fließt durch diese Länder hindurch oder sie bildet die Grenze zwischen ihnen.
An den Ufern der Donau sind mehrere große Städte entstanden. Dazu gehören Ulm, Ingolstadt, Regensburg und Passau in Deutschland, Linz und Wien in Österreich, Bratislava in der Slowakei, Budapest in Ungarn und Belgrad in Serbien.
Ab Kelheim in Bayern bis zur Mündung bei Sulina kann die Donau mit Binnenschiffen befahren werden. Über den Main-Donau-Kanal gibt es eine Verbindung zum Main und weiter zum Rhein. Damit besteht eine durchgehende Wasserstraße von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer.
Die Donau berührt zehn europäische Länder - Karte: TomGonzales (CC BY-SA 2.0)
Manche Kinder lernen in der Schule diesen Spruch: "Isar, Iller, Lech und Inn, fließen rechts zur Donau hin. Altmühl, Naab und Regen, fließen ihr entgegen." Darin kommen die sieben wichtigsten Nebenflüsse der Donau in Deutschland vor, die sich entweder aus nördlicher oder aus südlicher Richtung der Donau nähern.
Die
Isar entspringt im Karwendelgebirge am nördlichen Rand der Alpen. Sie ist insgesamt 292 Kilometer lang, fließt durch München und mündet bei Deggendorf in die Donau. Die
Iller erreicht eine Länge von 147 Kilometer, entspringt im Allgäu und erreicht in Ulm die Donau.
Der
Lech entspringt in Vorarlberg in Österreich und fließt nach 264 Kilometer beim Städtchen Marxheim mit der Donau zusammen. Der
Inn ist ein 517 Kilometer langer Fluss, der in der Schweiz entspringt und danach durch Österreich und Bayern fließt. In Passau mündet der Inn in die Donau, ebenso wie die
Ilz.
Die Altmühl ist 227 Kilometer lang und mündet bei Kelheim. Die Naab mit einer Länge von 197 Kilometer und der 190 Kilometer lange Regen kommen aus nördlicher Richtung und erreichen die Donau bei Regensburg.
Bei Passau fließen die Flüsse Inn, Donau und Ilz zusammen - Bild: gemeinfrei
Insgesamt 609 Kilometer der Donau verlaufen in Deutschland. Zwischen den Orten Immendingen und Möhringen in Baden-Württemberg verschwindet das Wasser der Donau an verschiedenen Stellen im Untergrund. Man nennt diese Strecke die Donauversinkung oder auch Donauversickerung. An manchen Tagen ist das Flussbett stellenweise völlig ausgetrocknet.
Das Wasser fließt in unterirdischen Höhlen weiter. Ein Teil taucht bei Möhringen wieder auf und bildet den oberirdischen Fluss Donau. Ein anderer Teil kommt im Aachtopf an die Oberfläche. Aus dieser sehr wasserreichen Quelle speist sich die Radolfzeller Aach, die in den Bodensee mündet. Dieses Wasser erreicht später die Nordsee.
Das trockene Flussbett der Donau unterhalb von Immendingen - Bild: Roland Nonnenmacher
Die Donau ist der wichtigste Fluss in Österreich. Auf rund 349 Kilometer fließt sie durch dieses Land. Sie bildet einige enge Täler, zum Beispiel das Obere Donautal, das Nibelungengau und die Wachau. Sie durchfließt das weiträumige Wiener Becken, in dem die Landeshauptstadt Wien liegt. In Wien leben etwa 1,9 Millionen Menschen, damit fast ein Viertel aller Österreicher.
Hier entstanden auch einige bekannte Musikstücke, in denen der Fluss besungen wird, zum Beispiel in dem Walzer "An der schönen blauen Donau" des Komponisten Johann Strauß.
Auf österreichischem Staatsgebiet liegen elf Donaukraftwerke, die einen großen Teil der in Österreich verbrauchten elektrischen Energie erzeugen. Von Passau bis Wien verläuft ein bekannter Radweg entlang der Donau.
Wichtige Zuflüsse der Donau in Österreich sind der Inn, der in Deutschland mündet, die Aist, die Traun, die Enns und die Ybbs.
Die Wachau westlich der Burgruine Aggstein - Bild: gemeinfrei
Nur knapp 45 Kilometer von Wien entfernt passiert die Donau die slowakische Hauptstadt Bratislava. Die ungarische Hauptstadt Budapest wird von dem Fluss in die Stadtteile Buda und Pest geteilt. In Budapest leben etwa 1,7 Millionen Menschen, sie ist damit die zweitgrößte Stadt an der Donau. Die drittgrößte Stadt entlang des Flusses ist die serbische Hauptstadt Belgrad, die ungefähr 1,4 Millionen Einwohner hat.
Die Donau bildet die Grenze zwischen Kroatien und Serbien, dann zwischen Rumänien und Serbien und danach zwischen Rumänien und Bulgarien. Auf einer Länge von etwa 1075 Kilometer verläuft die Donau auf rumänischem Gebiet.
Die Theiss ist mit 966 Kilometern der längste Nebenfluss der Donau. Sie entspringt in der Ukraine, fließt durch Ungarn und mündet bei der Stadt Novi Sad in Serbien in die Donau. Die Drau entspringt in Südtirol in Italien, fließt durch Österreich und Slowenien und mündet in Kroatien. Die Save ist der größte Fluss in Slowenien und Kroatien. Sie ist 940 Kilometer lang und mündet bei Belgrad.
Das Eiserne Tor ist ein enges Tal an der Grenze zwischen Serbien und Rumänien. Es galt früher als der gefährlichste Abschnitt der Donau. Hier ist der Fluss nur 200 Meter breit, aber 50 Meter tief.
An ihrem Ende am Schwarzen Meer hat die Donau ein großes Delta gebildet. Darunter versteht man die Aufteilung eines Flusses in mehrere Flussarme, die das Wasser ins Meer leiten. Die Mündung der Donau besteht aus drei großen Armen, zwischen denen sich zahlreiche Seen und Sümpfe gebildet haben. Den mittleren, den man Sulinaarm nennt, haben die Menschen teilweise begradigt, damit Schiffe schneller das Schwarze Meer erreichen können.
Die Mária Valéria Brücke verbindet die Städte Esztergom in Ungarn und Stúrovo in der Slowakei - Bild: gemeinfrei
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