Gorillas gehören zu den Menschenaffen

Bild: Richard Bartz, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons

1 Die Merkmale der Gorillas

Gorillamutter mit Jungtier

Bild: Ikiwaner, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Gorillas gehören zu den Menschenaffen und sind die größten lebenden Affen der Erde. Ihr Körper ist sehr kräftig gebaut und gut an das Leben im Wald angepasst. Ein erwachsener Gorilla hat eine breite Brust, einen starken Rücken und sehr kräftige Muskeln. Besonders auffällig sind die langen Arme, die deutlich länger sind als die Beine. Mit ihnen können Gorillas gut klettern, sich abstützen und Nahrung heranziehen.


Gorillas bewegen sich meist auf allen vieren fort. Dabei laufen sie nicht auf den flachen Händen, sondern auf den Fingerknöcheln. Diese Art der Fortbewegung nennt man Knöchelgang. So werden ihre Hände geschont, mit denen sie Blätter greifen, Früchte pflücken oder Nester bauen. Wenn Gorillas möchten, können sie sich aber auch kurz aufrecht hinstellen.


Das Fell der Gorillas ist meist dunkelbraun bis schwarz und schützt sie vor Regen und Kälte. Gesicht, Hände und Fußsohlen sind fast unbehaart. Besonders auffällig sind ältere männliche Gorillas. Bei ihnen färbt sich das Fell auf dem Rücken silbergrau. Solche Männchen nennt man Silberrücken. Der Silberrücken ist meist der Anführer einer Gruppe.


Der Kopf eines Gorillas ist groß und kräftig. Gorillas haben starke Kiefer und große Backenzähne. Damit können sie harte Pflanzen wie Stängel und Wurzeln gut zerkauen. Ihre Eckzähne sind vor allem bei den Männchen sehr groß. Sie dienen nicht zum Jagen, sondern zur Abschreckung gegenüber Feinden oder anderen Gorillas. Trotz dieser beeindruckenden Zähne sind Gorillas friedliche Tiere.


Die Augen der Gorillas schauen nach vorn. Dadurch können sie Entfernungen gut einschätzen, ähnlich wie Menschen. Das hilft ihnen beim Klettern und Greifen. Auch ihr Gehör und ihr Geruchssinn sind gut entwickelt. Gorillas erkennen damit Gefahren und finden Nahrung.


Gorillas besitzen außerdem sehr bewegliche Hände mit fünf Fingern, darunter ein gut entwickelter Daumen. Das ermöglicht ihnen, kleine Dinge genau zu greifen. Sie können Blätter abreißen, Früchte schälen und sogar einfache Handlungen gezielt ausführen.

Das solltest du herausfinden:

  1. Zu welcher Tiergruppe gehören Gorillas?
  2. Wie nennt man die Art der Fortbewegung, bei der Gorillas auf ihren Fingerknöcheln laufen?
  3. Wie heißt ein erwachsener männlicher Gorilla mit silbergrauem Rückenfell?
  4. Womit können Gorillas harte Pflanzen wie Stängel und Wurzeln zerkauen?

2 Wo und wie leben die Gorillas?

Gorilla ernähren sich von Pflanzen

Bild: Charles J. Sharp, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Gorillas leben auf dem afrikanischen Kontinent. Ihr Lebensraum sind vor allem dichte Wälder. Manche Gorillas wohnen in warmen Regenwäldern, andere, wie die Berggorillas, leben in kühleren Gebirgswäldern in höheren Lagen. Dort gibt es viele Pflanzen, die sie als Nahrung nutzen können, und genug Schutz vor Feinden.


Gorillas leben nicht allein, sondern immer in Gruppen, die man auch Familien nennt. Eine solche Gruppe besteht meist aus einem erwachsenen Männchen, mehreren Weibchen und ihren Jungen. Das erwachsene Männchen nennt man Silberrücken. Er ist der Anführer der Gruppe. Er sorgt für Ordnung, beschützt die anderen Gorillas und entscheidet, wohin die Gruppe geht.


Tagsüber sind Gorillas aktiv. Sie ziehen gemeinsam durch den Wald, fressen Blätter, Zweige, Kräuter und Früchte und ruhen sich zwischendurch aus. Gorillas verbringen viel Zeit mit Fressen, denn sie brauchen große Mengen an pflanzlicher Nahrung. Sie fressen Blätter (zum Beispiel von Sträuchern und Bäumen), Stängel und Triebe, Kräuter, Früchte (je nach Jahreszeit und Region), Rinde und Wurzeln. Dabei bleiben sie meist dicht beieinander.


Nachts schlafen Gorillas in Nestern, die sie aus Blättern und Zweigen bauen. Diese Nester liegen entweder auf dem Boden oder in niedrigen Bäumen. Jeder Gorilla baut sich meist ein eigenes Nest, nur junge Gorillas schlafen bei ihrer Mutter.


Gorillas sind friedliche Tiere und leben ruhig zusammen. Sie verständigen sich mit Lauten, Gesten und Blicken. Das Zusammenleben in der Gruppe gibt ihnen Schutz und hilft ihnen, in ihrem Lebensraum gut zurechtzukommen.

Das solltest du herausfinden:

5. Auf welchem Kontinent leben Gorillas?

6. Woraus besteht die Nahrung der Gorillas hauptsächlich?

7. Wo schlafen Gorillas in der Nacht?

3 Gorillas und ihre Jungen

Silberrücker-Gorilla

Bild: Thomas Lersch, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Gorillas kümmern sich sehr fürsorglich um ihren Nachwuchs. Ein junges Gorilla-Baby kommt meist einzeln zur Welt und ist bei der Geburt noch sehr klein und hilflos. In den ersten Lebensmonaten wird es ständig von seiner Mutter getragen. Sie hält ihr Junges nah am Körper, wärmt es und schützt es vor Gefahren.


Das Gorillajunge wird von seiner Mutter gesäugt und so mit Muttermilch ernährt. Währenddessen lernt es, seine Umgebung wahrzunehmen. Es beobachtet genau, wie die Mutter frisst, sich bewegt und mit anderen Gorillas umgeht. So lernt das Junge Schritt für Schritt, wie das Leben im Wald funktioniert.


Mit etwa drei bis vier Monaten beginnt das junge Gorilla, vorsichtig zu krabbeln und später kleine Strecken zu laufen. Trotzdem bleibt es immer in der Nähe seiner Mutter. Wenn Gefahr droht, sucht es sofort Schutz bei ihr. Auch der Silberrücken, also das erwachsene Männchen der Gruppe, hilft beim Schutz der Jungen. Er passt auf die ganze Gruppe auf und sorgt dafür, dass die Jungtiere sicher aufwachsen.


Wenn die jungen Gorillas größer werden, spielen sie viel miteinander. Beim Spielen üben sie wichtige Fähigkeiten wie Klettern, Greifen und den Umgang mit anderen Gorillajungen. Das Spiel hilft ihnen, stark und geschickt zu werden.


Gorillajunge bleiben mehrere Jahre bei ihrer Mutter. Erst nach etwa drei bis vier Jahren werden sie selbstständiger. Durch die enge Betreuung lernen sie alles, was sie brauchen, um später selbst in einer Gorillagruppe zu leben. Gorillas zeigen damit, dass sie sehr soziale und familienorientierte Tiere sind.

Das solltest du herausfinden:

8. Wer kümmert sich in den ersten Lebensmonaten hauptsächlich um ein Gorillajunge?

9. Womit wird ein junges Gorilla in der ersten Zeit ernährt?

10. Warum ist das Spielen für junge Gorillas wichtig?

4 Darum müssen Gorillas geschützt werden

Gorillas leben in Wäldern

Bild: Caelio, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Gorillas gehören zu den bedrohten Tieren der Erde. Das bedeutet, dass es immer weniger Gorillas gibt und die Gefahr besteht, dass sie ganz verschwinden. Deshalb ist es sehr wichtig, Gorillas zu schützen.


Einer der Gründe, warum Gorillas bedroht sind, ist der Verlust ihres Lebensraums. Vor allem in Zentralafrika und Westafrika werden große Waldgebiete abgeholzt, zum Beispiel um Platz für Felder, Straßen oder Siedlungen zu schaffen. Gorillas leben jedoch nur in diesen Wäldern. Wenn der Wald verschwindet, verlieren sie ihr Zuhause und finden nicht mehr genug Nahrung.


Ein weiterer Grund ist die Wilderei. Manche Menschen jagen Gorillas, obwohl das verboten ist. Sie tun das wegen ihres Fleisches oder um junge Gorillas zu verkaufen. Dabei werden viele Tiere getötet, und Gorillafamilien werden auseinandergerissen.


Gorillas vermehren sich außerdem sehr langsam. Ein Gorilla bekommt nur selten Nachwuchs und dann meistens ein Junges. Zwillinge sind bei Gorillas sehr selten. Das Jungtier braucht viele Jahre, bis es erwachsen ist. Wenn viele Gorillas sterben, kann sich der Bestand nur schwer erholen.


Gorillas sind auch wichtige Tiere für den Wald. Wenn sie Pflanzen fressen und Früchte verbreiten, helfen sie dabei, neue Pflanzen wachsen zu lassen. So tragen sie dazu bei, dass der Wald gesund bleibt.


Außerdem sind Gorillas unsere nahen Verwandten. Sie teilen viele Eigenschaften mit den Menschen und sind sehr soziale, friedliche Tiere. Wenn Gorillas geschützt werden, schützen wir nicht nur eine Tierart, sondern auch die Natur insgesamt.

Das solltest du herausfinden:

11. Was passiert mit den Wäldern, in denen Gorillas leben?

12. Warum brauchen Gorillas den Wald?

13. Warum sind Gorillas wichtig für den Wald?

14. Welche Eigenschaften haben Gorillas

5 Gorillas sind sehr intelligente Tiere

Gorilla-Gesicht (Nahaufnahme)

 Bild: PublicDomainPictures

Forschende haben herausgefunden, dass sie Probleme lösen können und ein gutes Gedächtnis haben. Manche Gorillas benutzen sogar einfache Werkzeuge, zum Beispiel Stöcke, um zu prüfen, wie tief Wasser ist, oder um besser an Nahrung zu kommen.


Außerdem verständigen Gorillas sich auf viele Arten. Sie nutzen nicht nur Laute, sondern auch Gesten, Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben über 20 verschiedene Laute bei Gorillas gezählt, mit denen sie zum Beispiel Warnungen oder Zufriedenheit ausdrücken.


Eine weitere Besonderheit ist, dass Gorillas starke Gefühle zeigen können. Sie trösten sich gegenseitig, wenn ein Gruppenmitglied traurig oder gestresst ist. Dieses soziale Verhalten ähnelt dem der Menschen und wird in der Forschung immer genauer untersucht.


Forschende konnten auch beobachten, dass Gorillas sich an Veränderungen in ihrer Umwelt anpassen können, zum Beispiel an andere Nahrungsquellen. Trotzdem sind sie auf gesunde Wälder angewiesen und können zerstörte Lebensräume nur begrenzt ausgleichen.

Das solltest du herausfinden:

15. Welche besonderen Fähigkeiten haben Gorillas

16. Wie verständigen sich Gorillas miteinander?

17. Welches Verhalten haben Gorillas und Menschen gemeinsam?

Fügen Sie Ihren individuellen HTML-Code hier ein