Kontakt
555-555-5555
mymail@mailservice.com
Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.

Elisabeth als Kind (links) mit ihren Eltern auf einem Mosaik in der Wartburg

Elisabeth von Thüringen



1 - Elisabeth von Thüringen, auch bekannt als Elisabeth von Ungarn, wurde am 7. Juli 1207 geboren. Sie war die Tochter des ungarischen Königs. Bereits im Alter von 4 Jahren kam sie nach Thüringen.


2 - Sie heiratete im Alter von 14 Jahren den Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen. Das Ehepaar lebte auf der Wartburg bei Eisenach und bekam drei Kinder. Elisabeth zeigte schon bald eine außergewöhnliche Mildtätigkeit und Fürsorge für die Armen und Kranken. Gemeinsam mit ihrem Mann stiftete sie ein Hospital in Gotha. Prunk und Luxus galten ihr nichts. Es wird berichtet, dass sie an kirchlichen Festtagen dem Gottesdienst barfuß und in einem aus grober Wolle gewebten Gewand beiwohnte.


3 - Es wird auch berichtet, dass Elisabeth Wolle spann und mit ihren Dienerinnen daraus Tücher webte, die sie armen Menschen schenkte. Sie wusch und bekleidete Verstorbene und sorgte für ihre Beerdigung. Sie half außerdem in dem Spital, das sie am Fuß der Wartburg errichten ließ, persönlich bei der Pflege der Kranken. Mit Kindern soll sie besonders liebevoll umgegangen sein. Nach den vorliegenden Berichten herzte und liebkoste sie auch die aussätzigen, schmutzigen und verkrüppelten Kinder, kaufte ihnen Glasringe und kleine Töpfe, damit sie damit spielen konnten.


4 - Im Winter 1225/1226 hungerten viele Menschen, weil die Witterung die Ernten vernichtet hatten. Während ihr Mann am Hof des Kaisers in Cremona weilte, ließ Elisabeth in allen Teilen des Landes die Kornkammern des Landgrafen öffnen, um die darbende Bevölkerung zu versorgen. 


5 - Im September 1227 starb ihr Mann Ludwig in Italien an einer Infektion. Er hatte sich einem Kreuzzug des Kaisers Friedrichs II. angeschlossen. Bereits seit einiger Zeit vorher war Elisabeth unter den Einfluss des Predigers Konrad von Marburg geraten. Er war der Priester, bei dem sie regelmäßig beichtete und dem sie schließlich Gehorsam versprach. Er bestärkte sie sehr in ihren guten Werken für die Armen.


6 - Nach dem Tode ihres Mannes kam es zu heftigen Konflikten mit der Familie, die um den Besitz des Landgrafen fürchtete, weil Elisabeth sehr viel verschenkte. Der jüngere Bruder ihres Mannes übernahm die Regentschaft und entzog ihr die Verfügungsgewalt über die Ländereien und Einkünfte. Elisabeth verließ daraufhin im November 1227 die Wartburg. Den Winter 1227/28 soll sie mittellos in Eisenach verbracht haben. Keiner der wohlhabenden Bürger Eisenachs wagte es, sie in sein Haus aufzunehmen. Als erste Unterkunft soll ihr der Schuppen einer Gaststätte gedient haben, der zuvor als Schweinestall genutzt worden war.


7 - Im Jahr 1228 siedelte Elisabeth nach Marburg über. Die Brüder ihres verstorbenen Mannes hatten ihr dort einige Ländereien übertragen und ihr etwas Geld überlassen. Elisabeth stiftete auch in Marburg ein Hospital. Sie selbst arbeitete darin als einfache Schwester. Sie trug nun das „graue Gewand“. Damit drückte sie auch äußerlich aus, dass ihr jeglicher Besitz unwichtig war. Sie widmete sich besonders der Pflege von Leprakranken. Nach den Berichten galt ihr Mitgefühl insbesondere den Schwangeren, Gebärenden und Kindern. Sie soll zum Beispiel einen gelähmten Jungen des Nachts mehrfach auf ihren Schultern zum Abort getragen und sein Bett immer wieder gesäubert haben.


8 - Elisabeth starb in der Nacht vom 16. auf den 17. November des Jahres 1231. Konrad von Marburg nahm ihr die letzte Beichte ab, danach empfing sie die Sterbesakramente. Elisabeth beauftragte ihn, ihr verbliebenes Vermögen an die Armen und Bedürftigen zu verteilen. Elisabeth wurde im Jahr 1235 von der Katholischen Kirche zu einer Heiligen erklärt.


9 - Elisabeth von Thüringen wird bis heute in der Katholischen wie in den Evangelischen Kirchen verehrt. Viele Kirchen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen tragen ihren Namen. Sie gilt als die Schutzpatronin Thüringens. Ihr Festtag ist der 19. November. Er erinnert an ihre Beisetzung am 19. November 1231.



Elisabeth lebte auf der Wartburg bei Eisenach - Bilder: Hamsterkiste

Share by: