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Der Maler Ludwig Knaus hat im Jahr 1854 ein Bild gemalt. Es trägt den Titel "Feuer im Dorf". Darauf sieht man, wie Menschen voller Angst versuchen, sich selbst, ihre Tiere und ihr Hab und Gut vor dem Feuer zu retten. Es herrscht Panik und das Feuer droht alles zu verschlingen.
In früheren Zeiten brannte es häufig. In den Häusern unserer Vorfahren gab es offene Feuer und viele Gebäude waren aus Holz gebaut. In den Ställen und Scheunen lagerten Heu und Stroh, die Dächer waren mit Holzschindeln oder mit Reet gedeckt. Offene Feuer waren in den Bauernhäusern noch bis vor ungefähr 100 Jahren üblich.
Immer wieder wird von Großbränden berichtet. München wurde im Jahr 1127 fast vollständig zerstört. 1684 fielen die meisten Häuser in der Stadt Vechta den Flammen zum Opfer. Im Mai 1842 vernichtete ein Großbrand die Altstadt von Hamburg. Das Feuer brach in einem Zigarrengeschäft aus. Es wurde sogar schnell bemerkt, doch es gelang nicht, den Brand einzudämmen. Das Feuer wütete drei Tage lang, 51 Menschen kamen ums Leben, etwa 1700 Häuser wurden zerstört und 20.000 Menschen obdachlos.
Auch heute noch entstehen oft große Feuer, die schwer zu beherrschen sind. Im April 2019 brach an der Kathedrale "Notre Dame" in Paris ein Brand aus. Der mehrere hundert Jahre alte Dachstuhl brannte völlig nieder, ein Spitzturm stürzte ein.
Und immer wieder wird von Waldbränden berichtet, die große Schäden anrichten. Sie entstehen manchmal durch Blitzschlag, meistens aber durch die Unvorsichtigkeit von Menschen.
Bis vor wenigen Jahrzehnten zogen nachts in Dörfern und Städten Nachtwächter durch die Gassen. Ihre Aufgabe war es, Unachtsame zu ermahnen und bei einem Feuer alle zu warnen. Dazu trugen sie ständig ein Brandhorn bei sich. Damit konnten sie schnell Hilfe herbeiholen.
Wenn es früher brannte, mussten alle helfen zu löschen. Man löschte mit Wasser. Aber oft waren lederne Eimer, Leitern aus Holz oder einfache Pumpen die einzigen Hilfsmittel. Damit konnte man nicht viel ausrichten. Wenn heute ein Brand ausbricht, kann man die Feuerwehr alarmieren, die oft schon nach wenigen Minuten am Brandort eintrifft.
In Dörfern und kleinen Städten gibt es Freiwillige Feuerwehren. Die Frauen und Männer dieser Freiwilligen Feuerwehren gehen normalen Berufen nach. Wenn es jedoch einen Alarm gibt, lassen sie alles stehen und liegen und eilen zur Notfallstelle. Die Feuerwehrleute üben regelmäßig.
In großen Städten gibt es Berufsfeuerwehren. In der Stadt Frankfurt am Main zum Beispiel verfügt die Berufsfeuerwehr über rund 1000 Feuerwehrleute. Hinzu kommen 28 Freiwillige Feuerwehren in den Stadtteilen.
Auf Flughäfen ist die Flughafenfeuerwehr stets einsatzbereit. Sie ist dafür geschult, Brände an und in Flugzeugen zu bekämpfen. Große Unternehmen unterhalten Werksfeuerwehren, die sofort eingreifen können, wenn auf dem Werksgelände ein Brand ausbricht.
Die Stadt Friedrichsthal liegt im Saarland in der Nähe der Autobahn A 8 . Sie besteht aus drei Stadtteilen und hat rund 12.000 Einwohner. Die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsthal haben zu einigen Einsätzen Bilder veröffentlicht. Schau dir die Bilder in Ruhe an.
Dies sind nur einige Beispiele für das, was Feuerwehren leisten. Außerdem retten sie manchmal Tiere aus Bäumen, pumpen nach einem Hochwasser Keller leer, befreien verletzte Personen nach einem Unfall aus dem Auto, sperren Straßen bei großen Veranstaltungen, beseitigen gefährliche Chemikalien und Gase und tun noch vieles mehr.
Feuerwehrleute müssen sich in ihren Einsätzen auch selber schützen. Dazu dient eine besondere persönliche Ausrüstung. Ganz wichtig ist ein fester Helm mit einem Nackenschutz und einer Maske, die das Gesicht bedeckt.
Feuerwehrleute tragen feuerfeste Jacken sowie Hosen, mit denen man sieben Sekunden im Feuer stehen kann, ohne dass sie anfangen zu brennen. Diese Zeit ist wichtig, damit die Feuerwehrleute sich in Sicherheit bringen können, wenn sie mal mit einem Feuer unmittelbar in Berührung kommen. Jacke und Hose sind mit Signalstreifen versehen, damit die Frauen und Männer in der Dunkelheit besser erkannt werden. Manchmal brauchen Feuerwehrleute auch ein Atemschutzgerät. Dazu gehört ein spezieller Filter und eine Flasche mit Sauerstoff, die auf dem Rücken getragen wird.
Füße und Beine schützen die Feuerwehrleute mit besonderen Stiefeln, die mit Stahlkappen versehen sind. Sie sollen vor Verletzungen durch herabfallende Gegenstände schützen. Feuerfeste Handschuhe benötigen Feuerwehrleute immer. Wichtig ist auch ein Feuerwehrbeil, mit dem man Gegenstände aus Holz bearbeiten oder eventuell auch Türen, Fenster oder Dächer einschlagen kann. Ein solches Feuerwehrbeil wird stets am Gürtel getragen. An diesem Gürtel können verschiedene andere Gegenstände befestigt werden.
Außerdem brauchen die Feuerwehrleute natürlich noch verschiedene Fahrzeuge, Maschinen und Werkzeuge. Eine Freiwillige Feuerwehr hat oft einen Mannschaftstransportwagen, in dem Feuerwehrleute schnell transportiert werden können. Sie verfügt meistens über ein Löschgruppenfahrzeug und ein Tanklöschfahrzeug (TLF).
Ein TLF ist in der Regel mit einem Stromgenerator, einem Hydraulikaggregat mit Rettungsschere und Spreitzer sowie einer Seilwinde ausgestattet. Diese Ausrüstung wird bei Verkehrsunfällen gebraucht. Feuerwehren in größeren Orten verfügen über eine Drehleiter und einen Gerätewagen Messtechnik, mit dem man schnell Schadstoffe messen kann.
Wenn jemand einen Brand entdeckt oder wenn aus einem anderen Grund der Einsatz der Feuerwehr notwendig ist, kann man von jedem Telefon oder jedem Handy die Nummer 112 anrufen. Diese Nummer gilt in jedem europäischen Land. Dieser Notruf wird in einer Leitstelle empfangen. Von hier aus wird die Feuerwehr alarmiert, die in der Nähe des Notfallortes stationiert ist. Die einzelnen Feuerwehrleute werden von der Leitstelle über einen "Pieper" benachrichtigt. Manchmal wird der Alarm aber auch durch eine Sirene ausgelöst.
Alle Feuerwehrleute arbeiten dafür, Mitmenschen zu helfen und Schaden zu verhindern. Wie gut, dass es sie gibt. Übrigens: Wenn du einmal erwachsen bist, kannst du auch Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann werden. In manchen Orten gibt es auch Jugendfeuerwehren, in denen man schon als Jugendlicher mitmachen kann.
Bilder: Hamsterkiste (12), Feuerwehr Friedrichsthal (7), gemeinfrei (3)
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