1 - Bestimmt weißt du, wie groß du bist. Du kennst dein Gewicht und weißt, wie lang der Weg zur Schule oder bis zum nächsten Supermarkt ist und wie man da hinkommt. Du kennst die Maße für Entfernungen und Gewichte, dein Tag hat einen Anfang und ein Ende. Du kannst Farben sehen und Geräusche hören. Das alles ist so, weil wir Menschen unsere Umwelt mit unseren Sinnen wahrnehmen. Und damit finden wir uns auf der Erde auch gut zurecht.
2 - Lange Zeit haben die Menschen geglaubt, die Erde sei der Mittelpunkt der Welt und Sonne, Mond und alle Gestirne seien über uns wie an einer Kuppel aufgehängt. Sie glaubten, die Sonne würde von Göttern am Tag über den Himmel gezogen und in der Nacht wieder an ihren Ausgangspunkt im Osten zurück gebracht.
3 - Heute wissen wir, dass die Erde keineswegs der Mittelpunkt der Welt ist, sondern ein winziges Staubkörnchen in einem unermesslich großen Weltall. Wir wissen, dass die Erde sich um die Sonne dreht und dass unsere Sonne nur einer von unzähligen Sternen ist.
4 - Wir Menschen haben viel über das Universum gelernt, aber vieles wissen wir immer noch nicht. Unsere Sinne reichen nicht aus um zu verstehen, wie das Weltall beschaffen ist. Wir haben gelernt, Teleskope und elektronische Anlagen zu nutzen und mathematische Berechnungen anzuwenden. Dennoch ist vieles schlicht unbegreiflich. Die Entfernungen im All sind so riesig, dass wir sie nicht mehr in Metern oder Kilometern angeben, sondern in Astronomischen Einheiten und in Lichtjahren. Unter einer Astronomischen Einheit versteht man die Entfernung der Erde zur Sonne, immerhin sind das 150 Millionen Kilometer. Und ein Lichtjahr beschreibt die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegen kann.
5 - Da Licht sich mit einer Geschwindigkeit von 300.000 Kilometern pro Sekunde ausbreitet, überwindet es in einem Jahr 9.460.800.000.000 Kilometer. Meistens schreiben wir diese unvorstellbar große Zahl als 9,46 Billionen. Eine solche Entfernung können wir uns mit unseren Sinnen nicht vorstellen. Erst recht nicht, wenn uns die Wissenschaftler sagen, dass das Weltall eine Ausdehnung von mindestens 93 Milliarden Lichtjahren hat.
6 - Wir können uns auch nicht vorstellen, wie alles einmal angefangen haben soll: Das gesamte heutige Weltall mit seinen gewaltigen Ausmaßen soll einmal in einem einzigen Punkt konzentriert gewesen sein, der viel tausend Mal winziger war als ein Stecknadelkopf und viele Milliarden Grad heiß.
7 - Vorher sei einfach nichts gewesen, kein Raum und keine Zeit. Dann explodierte dieser winzige kleine Punkt in einem Urknall. In weniger als einer einzigen Sekunde entstand ein Raum, der größer war als unsere Milchstraße heute. In rasender Geschwindigkeit dehnt sich dieser Raum seitdem aus. Die Ausdehnung setzt sich auch heute noch fort, obwohl seit dem Urknall etwa 13,8 Milliarden Jahre vergangen sind. Wir wissen nicht, ob der Raum eine Begrenzung hat, wie lange er sich noch ausdehnen wird oder ob er sich irgendwann vielleicht wieder zusammenziehen wird.
8 - Eine Sekunde nach dem Urknall bildeten sich stabile Teilchen, die wir Protonen und Neutronen nennen. Nach drei Minuten war es in diesem Weltall ein wenig kühler geworden, es war "nur" noch etwa 1 Milliarde Grad Celsius heiß. Nun konnten sich die Protonen und die Neutronen verbinden und es entstanden Wasserstoff- und Heliumkerne.
9 - Nach weiteren 300.000 Jahren betrug die Temperatur noch ungefähr 3.000 Grad Celsius. Die Wasserstoff- und Heliumkerne konnten nun Elektronen einfangen und dadurch Atome bilden. Es entstanden Wolken aus Wasserstoff und Helium. Und aus diesen Gasen entwickelten sich die Sterne.
10 - Die Annahme eines Urknalls ist immer noch eine Theorie und kein exakt belegtes Wissen. Die meisten Wissenschaftler halten diese Theorie derzeit für richtig. Andere melden Zweifel an. Da eine Theorie nur so lange gilt, bis sie sich als falsch erweist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass wir in Zukunft zu neuen Erkenntnissen gelangen. - Bild: pixabay.com
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