An diesen Tieren ist alles riesig. Sie werden bis zu 33 Meter lang und bis zu 190.000 Kilogramm schwer. Damit wiegen sie etwa so viel wie 30 Elefanten oder 2500 Menschen. Ihre Zunge allein wiegt etwa 4000 Kilogramm und ihr Magen fasst 2000 Kilogramm. In das Maul eines Blauwals passen 80.000 Liter Wasser.
Die jungen Wale, die man Kälber nennt, sind bei der Geburt bereits sieben Meter lang und trinken täglich 250 bis 500 Liter Muttermilch. Das Herz eines Blauwals ist so groß wie ein kleines Auto, durch seine Hauptschlagader könnten Menschenkinder schwimmen. Ihre Rufe sind lauter als ein Düsenflugzeug beim Start. Durch diese Rufe verständigen sie sich mit anderen Blauwalen, die hunderte Kilometer weit entfernt sind.
Blauwale sind die größten Tiere auf der Erde und vermutlich die größten, die jemals auf unserem Planeten gelebt haben. Auch einige Saurier waren riesig, aber auch die größten unter ihnen waren deutlich kleiner und leichter als die Blauwale. Diese gewaltigen Tiere können nur im Wasser leben. An Land würden ihre Herzen und Lungen vom Gewicht und der Masse des eigenen Körpers zerquetscht.
Wenn sie auftauchen, atmen sie verbrauchte Luft aus und blasen dabei eine etwa 10 Meter hohe Fontäne in die Höhe. Der Körper ist lang gestreckt und stromlinienförmig. Blauwale haben eine kleine Rückenflosse, eine breite Schwanzflosse und sehr lange, schmale Brustflossen. Der Rücken der Blauwale ist blassblau bis grau, der Bauch meist weiß oder gelblich verfärbt.
Sie ziehen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h durch die Meere. Sie können bis zu 20 Minuten unter Wasser bleiben.
Blauwale werden bis zu 33 Meter lang und bis zu 190 Tonnen schwer (2)
Blauwale sind die größten Wale, die auf der Erde leben. Aber sie sind nur eine von ungefähr 90 Arten. Diese sind in zwei Unterordnungen eingeteilt: Die Bartenwale und die Zahnwale.
Die Bartenwale werden so genannt, weil von ihrem Oberkiefer etwa 600 feine Hornplatten herabhängen, die man Barten nennt. Wenn ein Bartenwal auf Nahrungssuche ist, nimmt er eine große Menge Wasser in sein Maul, in dem sich möglichst viel Krill oder andere kleine Lebewesen befinden. Als Krill bezeichnet man kleine Krebse, die in riesigen Schwärmen im Meer schweben. Der Wal schließt dann seine Kiefer und presst mit der Zunge das Wasser nach außen. Der Krill bleibt in den Barten des Wals hängen und wird geschluckt. Ein Blauwal kann pro Tag bis zu 3,6 Tonnen Krill aus dem Wasser sieben.
Es gibt noch 14 verschiedene Arten von Bartenwalen auf der Erde, außer dem Blauwal gehören dazu der Buckelwal, der Finnwal, der Grönlandwal, der Seiwal und der Grauwal. Bartenwale kommen in allen Ozeanen vor. Sie halten sich zur Nahrungsaufnahme in kalten Gewässern der Nord- und der Südhalbkugel auf und wandern nur zeitweise in wärmere Gewässer. Dort paaren sie sich und gebären ihre Jungen.
Die Grauwale zum Beispiel verbringen die längste Zeit des Jahres in der Arktis. Ihre Jungen kommen jedoch vor der Küste Mexikos oder in wärmeren Regionen des Pazifik zur Welt. Etwa drei Monate nach der Geburt begeben sich die Mütter und die Jungen zurück auf den Weg in die Arktis. Grauwale legen so in einem Jahr mehr als 10.000 Kilometer zurück.
Wale atmen mit Lungen und nicht durch Kiemen. Sie müssen also von Zeit zu Zeit auftauchen, um Luft zu holen. Bartenwale haben an der Oberseite des Kopfes zwei Löcher, durch die sie verbrauchte Luft ausblasen und frische Luft einatmen. Die Rufe der größten Wale sind über mehrere hundert Kilometer hörbar. Einzigartig sind die Gesänge der Buckelwale. Alle Laute dienen offenbar der Verständigung der Tiere untereinander.
Es gibt etwa 70 Arten von Zahnwalen, dazu zählt man auch die zahlreichen Arten von Delfinen. Die Zahnwale haben keine Barten, sondern verfügen über unterschiedlich viele Zähne. Sie haben nur ein Blasloch. Die größten Zahnwale sind der Pottwal und der Schwertwal, den man auch Orca oder Killerwal nennt.
Pottwale haben einen riesigen, leicht rechteckig geformten Kopf. Große männliche Tiere können über 20 Meter lang und über 50 Tonnen schwer werden. Pottwale ernähren sich hauptsächlich von Tintenfischen, Kabeljau, Thunfisch und Seeteufel. Man hat in ihren Mägen auch Überreste von Riesenkalmaren gefunden, die in der Tiefsee leben. Auf ihren Beutezügen können Pottwale bis zu 1000 Meter tief tauchen.
Schwertwale erreichen eine Länge von ungefähr 8 bis 9 Meter und ein Gewicht von etwa 6 Tonnen. Ihre Haut ist auffallend schwarz-weiß gefärbt. Sie jagen Fische, Robben, Seevögel, Tintenfische und Meeresschildkröten, gelegentlich auch Delfine. Auf ihren Beutezügen schließen sie sich zu Gruppen zusammen.
Zu den Zahnwalen gehören zum Beispiel außerdem die 3 bis 6 Meter langen Weißwale, die man auch Belugas nennt. Sie sind nah mit den etwas kleineren Narwalen verwandt. Bei den männlichen Narwalen entwickelt sich ein Stoßzahn, der bis zu drei Meter lang und acht bis zehn Kilogramm schwer werden kann.
Die kleinsten Wale sind die Schweinswale, die bis zu 2,5 Meter lang und bis zu 200 Kilogramm schwer werden. Sie kommen auch in der Nordsee und der Ostsee vor.
Wale sind keine Fische, sondern Säugetiere. Alle Walarten bringen nämlich lebende Junge zur Welt, die nach der Geburt für mehrere Monate von den Müttern gesäugt werden. Vor der Geburt ihrer Jungen wandern weibliche Wale meistens in wärmere Gewässer.
Die Zeit, in der sich die Jungen im Bauch der Mütter entwickeln, sind sehr unterschiedlich. Das gilt auch für die Größe bei der Geburt. Blauwalmütter zum Beispiel bekommen ihr erstes Kalb etwa im Alter von fünf bis sechs Jahren. Die Kälber wachsen elf Monate lang im Bauch der Mütter heran. Bei der Geburt sind sie sieben Meter lang und wiegen ungefähr 2500 Kilogramm, etwa so viel wie 800 Menschenbabys. Sie ernähren sich in den ersten 6 bis 7 Monaten ihres Lebens von der Muttermilch.
Schwertwalkühe bekommen ihr erstes Kalb in einem Alter von 6 bis 10 Jahren. Die Kälber sind bei der Geburt 2 bis 2,5 Meter lang und wiegen rund 200 Kilogramm. Zwischen den Geburten liegen bei den Schwertwalkühen oft mehrere Jahre, so dass sie im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 5 bis 6 Kälber bekommen.
Ein Seiwal mit einem Kalb (7)
In früheren Jahrhunderten wurden Wale rücksichtslos gejagt. Als die Schiffe auf den Weltmeeren noch mit Segeln unterwegs waren, fuhren Walfangschiffe aus Europa in das Nordmeer nach Grönland, wo viele Wale vorkamen. Wenn ein Wal gesichtet wurde, ließen die Matrosen ein Ruderboot zu Wasser, in dem sechs bis acht Männer das Tier verfolgten.
Mit Harpunen und Lanzen brachten sie dem Wal schwere Verletzungen bei, so dass er schließlich verblutete. Der tote Körper wurde dann längsseits des Walfangschiffes geschleppt. Aus den dicken Speckschichten kochten die Besatzungen noch auf hoher See einen Stoff, den man Tran oder Fischöl nennt.
Tran wurde gebraucht, um Lampen brennen zu lassen, denn zur damaligen Zeit gab es noch keinen Strom. Man produzierte daraus auch Seifen, Salben, Suppen, Margarine und Pflegemittel für Leder. Der Walfang war für die Besitzer der Schiffe ein gutes Geschäft. Auch die Kapitäne und Besatzungen verdienten gut. Ihre Arbeit war allerdings sehr gefährlich. Als die Schiffe und ihre Ausrüstung moderner wurden, kostete das vielen Walen das Leben. Im gesamten 20. Jahrhundert erlegten die Walfänger zirka drei Millionen Wale, also etwa 30.000 pro Jahr.
Seit 1986 ist Walfang durch ein internationales Abkommen weitgehend verboten. Es wurden allerdings einige Ausnahmen erlaubt und mehrere Länder sind diesem Abkommen nicht beigetreten. Man schätzt, dass heute jährlich etwa 1500 große Wale getötet werden, und noch sehr viel mehr Kleinwale und Delfine.
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