Amseln leben oft in der Nähe von Menschen. Deshalb können wir sie gut beobachten. Sind dir schon einmal einige Unterschiede aufgefallen?
Einige Amseln haben einen gelben Schnabel und ihr Federkleid ist schwarz. Das sind die Männchen. Wegen der schwarzen Farbe werden diese Vögel oft auch "Schwarzdrosseln" genannt.
Andere hingegen haben einen dunklen Schnabel, ihr Gefieder ist grau bis bräunlich. Auch ihre Beine erscheinen dunkler. Es sind weibliche Amseln.
Für ihr Nest suchen Amseln einen Platz im dichten Laubwerk von Hecken oder Büschen aus. Hier ist es nur schwer zu entdecken. Es besteht aus Zweigen, Laub, Moos und Wurzeln.
Das Innere der Nester wird mit Lehm, feuchter Erde und feinem Pflanzenmaterial ausgekleidet. Es bietet demnächst auch den Jungen einen sicheren Ort. Sie sind hier gut vor Regen, starkem Wind und anderen Tieren geschützt.
Nachdem das Nest fertig ist, liegen schon nach wenigen Tagen 4 bis 5 Eier darin. Sie sind hellblau und schwarz gesprenkelt. Nun beginnen die Amseln zu brüten.
Nach ungefähr zwei Wochen schlüpfen die jungen Vögel. Ihr Körper ist nur von einem dünnen Flaum besetzt, ihre Augen sind zunächst noch geschlossen. Ein wenig wärmen sie sich gegenseitig, aber sonst sind sie vollständig auf ihre Eltern angewiesen.
Die müssen ihre Amselkinder warm halten und beschützen. Vor allem aber müssen sie nun fleißig Futter herbeischaffen. Sobald die Eltern in der Nähe sind, reißen die Jungen ihre Schnäbel auf.
Auch wenn die Amseln ein gutes Versteck gefunden haben, sind ihre Eier und die jungen Vögel in den Nestern von Räubern bedroht. Elstern, Eichhörnchen, Marder, Ratten, aber auch Katzen stellen ihnen nach.
Man bezeichnet Amseln als "Allesfresser". Sie vertilgen Regenwürmer, Käfer, Schnecken, Tausendfüssler und Spinnen. Damit füttern sie auch ihre Jungen. Außerdem mögen Amseln Beeren, Früchte und Samen. Manchmal suchen sie sogar im Abfall nach Nahrung.
Sie halten sich gern nahe von Häusern und Wohnungen auf. Manchmal findet man im Garten kaputte Schneckenhäuser. Das ist das Werk von Amseln. Sie stoßen die Schneckenhäuser so lange auf einen Stein, bis das Gehäuse zerbricht und sie die Schnecken herausziehen können. Man nennt solch einen Stein „Amselamboss“.
Amseln lieben es, immer wieder ein Bad zu nehmen. Anschließend legen sie sich auf den Boden, breiten die Flügel aus, spreizen den Schwanz und lassen sich von der Sonne trocknen.
Du kannst Amseln und anderen Vögeln helfen, wenn du im Garten eine Vogeltränke aufstellst. Die Tiere sind übrigens nicht sehr wählerisch. Sie trinken problemlos das Wasser, in dem sie und andere gebadet haben.
Etwa 2 Wochen nach dem Schlüpfen sind die Jungen schon fast erwachsen. Nun verlassen sie das Nest. Ihr Körper ist jetzt von Federn bedeckt, nur der Schnabel ist noch nicht ganz ausgewachsen.
Wenn sie das Nest verlassen haben, hüpfen sie herum oder halten sich in Verstecken auf. In diesen Tagen sind sie besonders von Raubtieren bedroht. Auf dem Boden werden sie weiter von den Eltern versorgt. Wenn sich ein Räuber nähert, versuchen die Amseleltern ihn abzulenken.
Nun müssen die Jungen noch lernen zu fliegen und selbst Futter zu finden. Die Eltern zeigen es ihnen. Etwa 18 Tage nach dem Schlüpfen können die jungen Amseln für sich selbst sorgen.
Ihre Eltern ziehen meistens im gleichen Jahr noch eine weitere Brut groß. Das Nest ist ja bereits fertig und kann erneut benutzt werden. Die jungen Amseln jedoch werden erst im nächsten Jahr selbst Nester bauen und Junge bekommen.
Bilder: Hamsterkiste (8), pixabay.com (2)
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