1 - Die Insel Helgoland liegt in der Nordsee, weit vom Festland entfernt. Bis zu den Küsten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens sind es etwa 60 bis 70 Kilometer. Eine Überfahrt mit einem Schiff von Cuxhaven dauert ungefähr 3 Stunden, ein schneller Katamaran braucht immerhin noch 1 Stunde.
2 - Helgoland besteht vor allem aus festem, rotem Buntsandstein. Dieses Gestein bildete sich vor vielen Millionen Jahren. Das heutige Helgoland wurde erst nach der letzten Eiszeit geformt, die vor ungefähr 10.000 Jahren zu Ende ging. Damals war es noch keine Insel im Meer, sondern Teil des so genannten Doggerlandes. Als die Eismassen schmolzen, stieg der Meeresspiegel um etwa 35 m an. Die Nordsee überflutete immer größere Teile des Landes.
3 - Nur die Felsen aus Buntsandstein ragen noch heute aus dem Wasser. Doch auch sie waren der Kraft der Wellen ausgesetzt. Das ist besonders gut sichtbar an dem Felsen "Lange Anna". Dieses Wahrzeichen Helgolands ist 47 Meter hoch. Es wurde vom Hauptfelsen abgetrennt und wird heute durch eine Mauer vor weiteren Schäden geschützt.
4 - Helgoland besteht aus zwei Inseln. Die Hauptinsel ist einen Quadratkilometer groß. Die kleinere Insel wird Düne genannt und erreicht eine Größe von 0,7 Quadratkilometer. Etwa 1500 Menschen leben ständig auf Helgoland. Täglich kommt ein Versorgungsschiff vom Festland herüber, auf der Düne gibt es einen kleinen Flughafen.
5 - Die Hauptinsel unterteilt man in Oberland, Mittelland und Unterland. Im Süden gibt es einen kleinen Badestrand, nach Norden steigt die Insel bis auf 61 Meter an. Den Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterland kann man mit einem Fahrstuhl oder über drei Treppen mit bis zu 260 Stufen überwinden.
6 - Die Nebeninsel Düne ist nur 9 m hoch. Früher befanden sich hier große Klippen aus Muschelkalk und Kreide, die aber abgebaut wurden. Bis 1721 war die Düne mit der Hauptinsel durch einen natürlichen Damm verbunden. Dieser Damm versank bei einer Sturmflut im Meer.
7 - Die Felsen der Insel bieten Brutmöglichkeiten für viele seltene Vogelarten. Basstölpel, Lummen, Dreizehenmöwen oder Eissturmvögel zum Beispiel brüten in Deutschland nur hier auf Helgoland. Die Insel wird von vielen Zugvögeln als Raststation genutzt. Man hat hier schon über 400 Vogelarten gezählt. Vor den Felsen liegt das Felswatt, ein einmaliger Lebensraum. Hier gedeihen seltene Algenarten und sogar der Hummer. Auf der Nebeninsel Düne gibt es eine Kolonie von Kegelrobben, der zweiten Robbenart in der Nordsee außer den Seehunden.
8 - Von 1807 bis 1890 gehörte Helgoland zu Großbritannien. Während des 2. Weltkriegs wurde die Insel oft bombardiert, alle Bewohner mussten schließlich ihre Heimat verlassen. Nach dem Ende des Krieges besetzten britische Soldaten die Insel. Sie sprengten alle militärischen Einrichtungen in die Luft und nutzten die Insel als Bombenabwurfplatz. Am 1. März 1952 wurde Helgoland wieder an die Bundesrepublik zurückgegeben und auch die Einwohner durften zurückkommen. Die Insel gehört seitdem zum Bundesland Schleswig-Holstein.
9 - Früher lebten die Einwohner Helgolands überwiegend vom Fischfang oder sie fuhren zur See. Inzwischen wurde der Tourismus zur wichtigsten Einnahmequelle. Jedes Jahr kommen ungefähr 300.000 Menschen, um die klare Seeluft, die Natur und die roten Felsen zu genießen. Sie müssen aber auf Autos und Fahrräder verzichten. Autos sind nämlich nur für die Polizei und für den Transport von Kranken erlaubt. Radfahren darf man nur mit einer Ausnahmegenehmigung.
Ungefähr 1500 Menschen leben auf der Insel Helgoland
Das Wahrzeichen Helgolands - die roten Klippen und die "Lange Anna"
Blick über die Insel. Im Hintergrund sieht man die flache Nebeninsel Düne
Der Basstölpel ist eine der vielen Vogelarten, die hier brüten
In der Nordsee um Helgoland gibt es auch Kegelrobben
Helgoland ist ein beliebtes Touristenziel. Täglich legen die Ausflugsschiffe an. - Bilder: Uwe Maschmeyer
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