Kerzen strahlen Ruhe, Wärme und Geborgenheit aus. Wir verwenden sie oft in der Advents- und Weihnachtszeit, bei Geburtstagen oder bei einem festlichen Essen.
Als es noch keinen elektrischen Strom gab, dienten Kerzen zur Beleuchtung der Räume. Daneben hatte man nur Fackeln oder Öl- und Talglampen. Der Umgang mit Kerzen war und ist nicht ungefährlich, denn die Flammen können leicht andere Gegenstände entzünden. Doch was ist eine Kerze eigentlich? Und was passiert, wenn sie brennt?
Im Inneren einer Kerze befindet sich ein Faden aus Baumwolle. Man nennt ihn Docht. Er ist umgeben von Wachs. Früher nahm man echten Bienenwachs. Im Mittelalter war Bienenwachs daher ein wichtiges Handelsgut, vor allem, weil in den Kirchen sehr viele Kerzen brannten. Heute besteht das Wachs einer Kerze meistens aus Stearin, das aus Fett und Öl gewonnen wird.
Wachs schmilzt schon bei einer Temperatur von 60° Celsius. Zum Anzünden einer Kerze verwendet man meistens ein Streichholz oder ein Feuerzeug. Damit setzt man zuerst die Spitze des Dochtes in Brand, die aus dem Wachs herausragt.
Der brennende Docht erwärmt das Wachs der Kerze. Ein kleiner Teil Wachs wird flüssig. Das flüssige Wachs steigt am Docht empor und verwandelt sich in die Gase Kohlenstoff und Wasserstoff. Dann kommt von außen Sauerstoff dazu. Der Wasserstoff wird danach zu Wasserdampf. Die winzigen Kohlenstoffteilchen verbinden sich mit dem Sauerstoff und werden so heiß, dass sie glühen. Es entsteht eine Flamme, die wir sehen und die die Umgebung erleuchtet.
Das, was wirklich brennt, sind also Bestandteile des Wachses. Solange die Flamme brennt, steigt Wachs auf, wird umgewandelt und seine brennbaren Bestandteile halten die Flamme in Gang.
In der Flamme gibt es verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Temperaturen:
In der Zone 1 wird das Wachs zunächst flüssig. Es verbrennt aber noch nicht. Es ist etwa 600 ° Celsius heiß, steigt am Docht empor und verdampft an seiner Spitze.
In Zone 2 kommt von außen Sauerstoff dazu. Das Wachs verbrennt. Dabei entstehen Kohlenstoff und Wasserstoff. Hier beträgt die Temperatur etwa 800 ° Celsius.
In Zone 3 verdampft der Wasserstoff. Der Kohlenstoff hingegen verglüht. Dabei entsteht das helle Leuchten der Flamme.
Wenn die Kohlenstoffteilchen nicht vollständig verbrennen, bildet sich Ruß. An der Oberfläche der Flamme entstehen Temperaturen von etwa 1400 ° Celsius. Zur Spitze hin wird die Flamme dunkler, da hier die Temperatur wieder abnimmt.
Kerzen gibt es in verschiedenen Farben, weil man Wachs gut färben kann. Die Flamme leuchtet jedoch bei allen Kerzen weiß.
Zwischen der Flamme und dem Docht ist immer ein kleiner Abstand. Das ist gut, denn sonst würde der Docht viel zu schnell verbrennen. Und was passiert, wenn wir die Kerze ausblasen? Wir pusten Luft in Richtung der Flamme. Die Luft drückt dabei das Wachs vom Docht weg. Der Docht erkaltet. Dann kann kein Wachs mehr aufsteigen. Die Flamme erlischt.
Bilder: Hamsterkiste
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