Blick vom Turm der Dresdner Frauenkirche auf die Elbe
In früheren Zeiten lebten die Menschen gern an Flüssen. Hier hatten sie Trinkwasser für sich und ihre Tiere, es gab Fische und andere Tiere, die sie jagen konnten. Außerdem konnten sie Abfälle schnell verschwinden lassen. Ein Fluss bot auch Schutz gegen Überfälle und manche Orte entwickelten sich besonders gut, weil sie an Handelswegen lagen, die an bestimmten Stellen über Flüsse führten.
So ist vermutlich auch Dresden entstanden. Die Stadt liegt an der Elbe. Schon vor vielen Jahrhunderten nutzte man hier einen Übergang über den Fluss. Im Laufe der Zeiten entwickelte sich ein Ort, aus dem schließlich eine große Stadt wurde.
Die Elbe entspringt in Tschechien und fließt südlich von Dresden durch das Elbsandsteingebirge. Bei Dresden haben sich Auen und Wiesen zu beiden Seiten des Flusses gebildet. An manchen Stellen sind sie bis zu 400 m breit. Diese Elbwiesen dienten früher als Weiden. Heute kann sich hier Hochwasser ausbreiten, sie sind aber auch ein beliebtes Erholungsgebiet für die Bewohner der Stadt.
Insgesamt gibt es in Dresden elf Brücken, vier davon in der Innenstadt. Außerdem kann man den Fluss an drei Stellen mit Fähren überqueren. Brücken und Fähren verbinden die Altstadt am linken Ufer des Flusses mit der Neustadt am anderen Ufer.
Nachdem sie Dresden verlassen hat, fließt die Elbe weiter in Richtung Nord und Nordwest. Nach insgesamt 1091 km mündet sie bei Cuxhaven in die Nordsee.
In Dresden führen 11 Brücken über die Elbe
Graf Heinrich von Brühl lebte von 1700 bis 1763. Er war einer der wichtigsten Minister des Kurfürsten Friedrich August I., der auch König von Polen war und "August der Starke" genannt wurde. Brühl erhielt von ihm viele Geschenke. Dem Grafen gehörten schließlich mehrere Schlösser, wertvolle Porzellansammlungen und Gemälde.
Noch heute nennt man eine besonders schöne Anlage in der Altstadt von Dresden die Brühlsche Terrasse. Sie liegt direkt an der Elbe und war ursprünglich ein Teil der Befestigungsanlagen der Stadt. Heinrich von Brühl ließ hier eine Galerie für Gemälde, eine Bibliothek, einen Park und einen Aussichtsturm bauen.
Schließlich gestaltete man sie zu einer Promenade um. Man baute eine große Freitreppe zur Elbe hin, später kamen weitere Durchbrüche zur Innenstadt hinzu, so dass die Anlage mit der Altstadt verbunden wurde.
Hier entstand das Sächsische Ständehaus, in dem der Landtag des Königreichs Sachsen tagte und das heute Sitz des Oberlandesgerichts Sachsen ist. Die Sekundogenitur war ein Gebäude im Besitz des zweitgeborenen Prinzen von Sachsen. Er bewahrte darin seine Kunstsammlungen auf, heute befindet sich hier ein Restaurant.
Die Kunstakademie war im Lipsius-Bau untergebracht. Wahrzeichen des Gebäudes ist ihr gläsernes Kuppeldach, das scherzhaft auch als Zitronenpresse bezeichnet wird. Heute ist es Sitz der Hochschule für Bildende Künste.
Das Albertinum war das ehemalige Zeughaus Dresdens. So wurde früher das Waffenlager einer Stadt genannt. Schon 1891 ließ man hier ein Museum einrichten, benannt ist es nach dem damaligen König Albert. Heute ist hier die Galerie der Neuen Meister untergebracht.
Die alten Festungsmauern, auf denen die Brühlsche Terrasse errichtet wurde, kann man auch heute noch betreten. Hier befindet sich das Festungsmuseum Dresden. Zudem sind auf der gesamten Anlage, die bis zu 10 m hoch, 500 m lang und bis zu 200 m breit ist, zahlreiche Denkmäler zu sehen.
Von diesem Schloss aus regierten früher die Markgrafen, Kurfürsten und Könige von Sachsen. Ab dem Jahr 1400 ließen sie die Burg, die hier vorher stand, zu einem großen Schloss ausbauen. Jeder Herrscher veränderte den Bau nach seinem Geschmack, so dass viele verschiedene Baustile zu erkennen sind.
Auffällig ist der 100 Meter hohe Schlossturm, der auch Hausmannsturm genannt wird. Bis 1945 war er Dresdens höchstes Gebäude, heute befindet sich hier eine Aussichtsplattform.
Kurfürst August der Starke ließ das so genannte Grüne Gewölbe in das Schloss einfügen. Es besteht aus insgesamt neun Ausstellungsräumen. Hier wurden die Schätze und kostbaren Kunstgegenstände aufbewahrt, die die sächsischen Herrscher im Lauf der Zeit zusammengetragen hatten.
Seit 1918 gibt es keinen König von Sachsen mehr, viele alte Schätze sind aber immer noch vorhanden. Im Schloss sind heute fünf Museen untergebracht. Das Grüne Gewölbe wurde inzwischen erweitert, hier kann man 4000 Ausstellungsstücke anschauen.
In der Rüstkammer werden alte Waffen und Prunkrüstungen gezeigt, in der Türckischen Kammer befindet sich die Sammlung von Kunstgegenständen und Waffen aus dem Orient. Zudem gibt es im Schloss noch ein Museum für Kupferstiche und ein Münzmuseum.
Die Schlosskirche (links) und das Residenzschloss
Als Zwinger bezeichnete man früher einen Teil der Festungsanlage von Dresden, die die Stadt vor Angriffen fremder Soldaten schützen sollte. Der Architekt Pöppelmann baute den Zwinger im Auftrag August des Starken zu einem Festgelände um. Es hatte einen quadratischen Grundriss und ist von verschiedenen Pavillons eingerahmt, die zum Teil auf den alten Festungsmauern errichtet wurden.
Man betritt den Zwinger über den alten Festungsgraben durch das Kronentor. Prächtigstes Gebäude ist der Wallpavillon. Das Untergeschoss besteht aus Treppen, die auf die alte Festungsmauer führen, im Obergeschoss befindet sich ein Festsaal.
In jeder Ecke des Zwingers steht zudem ein zweigeschossiger Pavillon. Die Pavillons dienten als Ausstellungsräume für die Kostbarkeiten der sächsischen Herrscher. Im Mathematisch-Physikalischen Salon waren wertvolle mechanische Geräte ausgestellt, im Porzellanpavillon konnte man die Sammlung wertvoller Porzellanstücke bewundern.
Später errichtete man noch die Sempergalerie, die die bisher offene Seite des Zwingers abschloss. Hier wurde die Gemäldegalerie der Alten Meister untergebracht, die sich auch heute noch hier befindet. Insgesamt sind drei Museen im Zwinger beheimatet, außerdem werden hier auch Konzerte oder Theaterstücke aufgeführt.
Der Wallpavillion im Zwinger ist besonders prachtvoll gestaltet
Sie ist die bekannteste Kirche Dresdens. Die Frauenkirche wurde in den Jahren 1723 bis 1746 gebaut. Besonders eindrucksvoll ist ihre ganz aus Sandstein bestehende Kuppel in Form einer Glocke. Darüber befindet sich die so genannte Laterne, ein turmartiger Aufsatz, den man auf die Kuppel setzte. Kirche, Kuppel und Laterne sind zusammen insgesamt 91 Meter hoch.
Gekrönt wurde das Gebäude von einem Turmkreuz. Bei der Bombardierung Dresdens während des 2. Weltkriegs im Februar 1945 wurden große Teile Dresdens zerstört.
Die Frauenkirche brannte vollständig aus und stürzte in sich zusammen. In der Zeit der DDR ließ man ihre Ruine als Mahnmal gegen den Krieg stehen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Kirche wieder aufgebaut. Viele Menschen trugen mit Spenden dazu bei. Man konnte noch etliche der alten Sandsteine aus den Überresten bergen und wiederverwenden. Elf Jahre dauerte der Wiederaufbau, der im Jahr 2005 abgeschlossen werden konnte.
Auch das alte Turmkreuz fand man unter den Trümmern. Es steht heute im Inneren der Kirche.
Die Kreuzkirche ist die größte Kirche in Dresden. Über 3000 Menschen finden hier Platz. Bereits im 12. Jahrhundert stand an dieser Stelle ein Gotteshaus, das damals noch Nikolaikirche hieß.
Später wurde eine Kapelle an diese Kirche angebaut. Hier verehrte man Überreste eines Kreuzes, von dem man sagte, daran sei Jesus Christus gestorben. Der Name der Kapelle übertrug sich auf die Kirche, die dann 1388 den Namen "Zum Heiligen Kreuz" erhielt.
Im Laufe der Zeit wurde sie immer wieder umgebaut, unter anderem errichtete man im Jahr 1788 einen 94 Meter hohen Turm. Die Kreuzkirche wurde mehrfach schwer beschädigt. Sie brannte im Laufe ihrer Geschichte fünfmal aus, so im Jahr 1897 und im Februar 1945 nach den Luftangriffen auf Dresden. Sie wurde immer wieder aufgebaut.
Eng verbunden mit dieser Kirche ist der Kreuzchor, dem Jungen im Alter zwischen 9 und 19 Jahren angehören. Er ist einer der ältesten Chöre Deutschlands. Er hat heute ungefähr 150 Mitglieder, die Kruzianer genannt werden. Die Jungen besuchen das Evangelische Kreuzgymnasium in Dresden, auswärtige und ältere Schüler sind in einem Internat untergebracht.
Die Kreuzkirche und benachbarte Gebäude am Altmarkt
Unter einer Oper versteht man ein Theaterstück, das vertont wurde. Sie wird von Sängern aufgeführt, die sich wie Schauspieler verhalten. In einer Oper wirken immer ein großes Orchester und oft auch Tänzer und ein Chor mit.
Aber auch ein Gebäude, in dem Opern aufgeführt werden, nennt man Oper oder Opernhaus. In Dresden ist das die Semperoper. Benannt ist sie nach dem Architekten Gottfried Semper, der die Pläne für das Gebäude entwarf.
Das erste von Semper im Jahr 1841 errichtete Opernhaus brannte 17 Jahre später vollständig ab. In der neuen Semperoper fanden seit 1878 wieder Aufführungen statt. Die Bauarbeiten leitete Sempers ältester Sohn nach den Plänen seines Vaters. Der war wegen Beteiligung an Aufständen gegen den König des Landes verwiesen worden.
Im Februar 1945 wurde die Semperoper bei der Bombardierung Dresdens abermals vollständig zerstört. In der DDR begann man 1977 mit dem Wiederaufbau nach den Originalplänen des Architekten Gottfried Semper. Der heutige Bau wurde 1985 fertig gestellt.
In diesem Opernhaus führt die sächsische Staatskapelle Opern oder Konzerte auf. 1300 Besucher finden darin Platz. Im Inneren ist die Semperoper mit prächtigen Kronleuchtern, Wand- und Deckenverzierungen und Teppichen ausgestattet. Auch außen ist der Bau mit allerlei Skulpturen geschmückt.
In der Semperoper finden 1300 Besucher Platz
Dieses Gebäude entstand in der Zeit, als Dresden eine Stadt in der DDR war. Der Kulturpalast wurde 1969 eröffnet. Er ist 100 m lang, 70 m breit und 20 m hoch. Bis zu 2700 Besucher fanden in einem großen Saal Platz. Der Kulturpalast wurde für Konzerte, Tagungen, Kongresse und Tanzveranstaltungen genutzt. Hier war das städtische Orchester Dresdens, die Dresdner Philharmonie, zu Hause.
Inzwischen wurde der Kulturpalast umgebaut und im April 2017 wieder eröffnet. In dem Gebäude wurde ein neuer Konzertsaal errichtet, außerdem ist hier die städtische Bibliothek und ein Kabarett untergebracht. .
Der Kulturpalast entstand 1969 in der Zeit der DDR
Dresden ist die Hauptstadt des Freistaates Sachsen, einem der 16 Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland. Als Hauptstadt bezeichnet man eine Stadt, in der das Parlament und die Regierung eines Landes arbeiten.
Der Landtag ist das Landesparlament des Freistaates Sachsen. Ihm gehören die Frauen und Männer an, die bei den Landtagswahlen gewählt werden, die alle 5 Jahre stattfinden.
Der italienische Maler Bernardo Bellotto kam als 25jähriger nach Dresden. Kurfürst Friedrich August I., der auch König von Polen war, und sein Minister Heinrich Brühl stellten ihn als Hofmaler an und bezahlten ihm ein jährliches Gehalt von 1750 Talern, außerdem wurden sie Paten der vier Töchter des Malers.
Bernardo Bellotto nahm in Dresden den Namen Canaletto an. Er malte vor allem Landschaften. 14 seiner Bilder von Dresden sind noch heute in der Gemäldegalerie Alte Meister zu sehen. Diese Galerie ist im Zwinger untergebracht. Hier befinden sich 750 Gemälde von berühmten Malern des 15. bis 18. Jahrhunderts, wie Vermeer, Rembrandt oder Raffael.
Auch die anderen Museen und Kunstsammlungen ziehen eine große Zahl von Besuchern aus aller Welt an. Das Deutsche Hygiene-Museum zeigt Ausstellungen über Hygiene und Ernährung und im Norden der Stadt befindet sich das Militärhistorische Museum der Bundeswehr. Es gibt auch ein Museum für den Dichter Erich Kästner.
Die ehemalige Tabakfabrik Yenidze gehört zu den ungewöhnlichsten Bauwerken Dresdens. Sie wurde im Jahr 1909 in Betrieb genommen. Damals durften in Dresden keine Fabriken in der Innenstadt errichtet werden. Der Unternehmer Hugo Zietz wollte dennoch eine Tabakfabrik bauen. Er bediente sich eines Tricks.
Er ließ das Gebäude im Stil einer Moschee errichten. Der Schornstein wurde als Minarett getarnt. So waren die Anlagen von außen nicht als Fabrikgebäude zu erkennen, trotzdem konnte hier Tabak produziert werden. Benannt ist die Fabrik nach dem Tabakanbaugebiet Yenidze in Griechenland. Heute steht sie unter Denkmalschutz und wird vor allem als Bürogebäude genutzt.
Der Turm der ehemaligen Tabakfabrik sieht aus wie eine Moschee
Die bekannteste Brücke über die Elbe wird von vielen Dresdnern nur das "Blaue Wunder" genannt. Den Namen verdankt sie der blauen Farbe, mit der ihre Metallteile gestrichen sind. Eigentlich heißt sie Loschwitzer Brücke. Sie wurde im Jahr 1893 fertig gestellt und kommt ohne einen Brückenpfeiler in der Mitte aus. Sie ist 280 Meter lang und 12 Meter breit.
Lange Zeit gab es in Dresden nur eine Brücke. Sie verband die Altstadt Dresdens am linken Ufer der Elbe mit der Stadt Altendresden auf der rechten Seite. Kurfürst Friedrich August I., den wir als "August den Starken" kennen, ließ sie zu einer der prächtigsten Brücken Europas ausbauen. Schließlich wurde sie Augustusbrücke genannt.
Heute führen in Dresden 11 Brücken über die Elbe. Die Albertbrücke, die Carolabrücke, die Augustusbrücke und die Marienbrücke liegen im Bereich der Altstadt. Als neueste Brücke entstand erst vor wenigen Jahren die Waldschlösschenbrücke. Sie ist 636 Meter lang und 24 Meter breit.
Bilder: Hamsterkiste (11), Pixabay.com (1), gemeinfrei (1)
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