In Sachsen-Anhalt lebten am 31. Dezember 2022 auf einer Fläche von 20.451 Quadratkilometern insgesamt 2.186.643 Einwohner. Auf jedem Quadratkilometer wohnen also 107 Menschen.
Sie sprechen zumeist Hochdeutsch mit manchen besonderen Begriffen, die typisch für dieses Land sind. Man sagt zum Beispiel, das G werde auf fünf verschiedene Arten gesprochen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich viele Vertriebene und Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und der Tschechoslowakei hier an. Ab 1990 zogen Spätaussiedler aus Russland nach Sachsen-Anhalt.
Am Ende des Jahres 2022 waren unter 1000 Bewohnern des Landes 74 Ausländer, darunter vor allem Menschen aus der Ukraine. Sie suchen Schutz vor dem Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt.
Von 100 Menschen in Sachsen-Anhalt gehören 80 keiner Konfession an. Etwa 16 sind evangelisch und 4 katholisch.
Der Große Goitzschesee und die Stadt Pouch im Hintergrund - Bild: Hamsterkiste
Die Hauptstadt Sachsen-Anhalts ist Magdeburg . Die Stadt liegt am Fluss Elbe und hatte am Ende des Jahres 2022 insgesamt 239.364 Einwohner. Magdeburg ist eine der ältesten Städte im Osten Deutschlands. Im Jahr 805 taucht der Name Magdeburgs erstmals in Urkunden auf.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Magdeburg im Jahr 1631 von Truppen des Generals Tilly erobert. In der Stadt lebten zu der Zeit etwa 35.000 Einwohner. Durch die Kriegshandlungen starben mehr als 20.000 von ihnen. Die Stadt wurde vollständig verwüstet und brauchte lange, um sich von dieser Katastrophe zu erholen..
Wahrzeichen der Stadt ist der Magdeburger Dom. Sein Bau dauerte über 300 Jahre von 1209 bis 1520. Kaiser Otto I. ist hier begraben, die beiden Türme sind 99 und 104 Meter hoch. Magdeburg hat einen bedeutenden Binnenhafen, denn hier kreuzen sich die Schifffahrtsstraßen Elbe, Mittellandkanal und Elbe-Havelkanal. Im Sport ist Magdeburg vor allem durch seine Handballmannschaft, den SC Magdeburg, bekannt.
Dom zu Magdeburg - Bild: Hamsterkiste
Andere große Städte in Sachsen-Anhalt sind
Halle (Saale), Dessau-Roßlau, Lutherstadt Wittenberg, Bitterfeld-Wolfen, Halberstadt, Stendal, Weißenfels, Merseburg, Bernburg (Saale) und
Wernigerode .
Das Bundesland Sachsen-Anhalt ist in 11 Landkreise eingeteilt. Die Städte Magdeburg, Dessau-Roßlau und Halle sind kreisfrei, sie gehören zu keinem Landkreis. Zu jedem Landkreis gehören mehrere Gemeinden, von denen einige zu Verbandsgemeinden zusammengefasst sind. Sie werden gemeinsam verwaltet.
In jedem Landkreis, in jeder Stadt und in jeder Gemeinde werden regelmäßig Frauen und Männer gewählt, die über wichtige Angelegenheiten beraten und abstimmen. Ihre Versammlung nennt man Kreistag, Stadtrat, Verbandsgemeinderat oder Gemeinderat. An der Spitze der Landkreise stehen gewählte Landrätinnen und Landräte, in den Gemeinden und Städten werden Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister bzw. Verbandsgemeindebürgermeister gewählt. Ihre Amtszeit dauert sieben Jahre.
Rathaus der Stadt Wernigerode - Bild: Uwe Maschmeyer
Die Elbe ist 1094 km lang und damit einer der längsten Flüsse Europas. Sie entspringt in Tschechien und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee. Sie fließt 302 km durch Sachsen-Anhalt und ist somit der längste und bedeutendste Fluss des Landes. Städte wie Magdeburg, Wittenberg oder Dessau-Roßlau liegen an ihren Ufern.
Die
Saale ist ein linker Nebenfluss der Elbe. Sie ist insgesamt 403 km lang und entspringt im Fichtelgebirge im Bundesland Bayern. Bei Naumburg mündet die Unstrut in die Saale, kurz vor Halle fließt dann die Weiße Elster zu. Bei der Stadt Barby erreicht die Saale die Elbe.
Die
Weiße Elster entspringt in Tschechien kurz vor der deutschen Grenze im Elstergebirge. Sie fließt dann auf 254 km Länge durch Sachsen und Sachsen-Anhalt. Im Hallenser Stadtteil Silberhöhe mündet sie in die Saale.
Die
Aller fließt nur ein kurzes Stück auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts. Sie hat ihre Quelle in Wanzleben in der Magdeburger Börde, sie fließt dann nach Niedersachsen, wo sie bei Verden in die Weser mündet.
Die
Havel ist 334 Kilometer lang. Sie entspringt in Mecklenburg-Vorpommern und durchfließt Berlin. Sie verläuft zum größten Teil auf dem Gebiet des Bundeslandes Brandenburg und mündet an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt in die Elbe. Sie hat nur ein geringes Gefälle.
Die Elbe bei Magdeburg - Bild: Hamsterkiste
Der Harz ist das größte Gebirge Norddeutschlands. Er erstreckt sich über die Bundesländer Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Hier liegen auch seine höchsten Berge. Der Brocken ist 1141 m, die Heinrichshöhe 1045 m und der Königsberg 1033 m hoch. Der Harz ist ein beliebtes Wander- und Wintersportgebiet.
Ansonsten gibt es nur kleinere Erhebungen in Sachsen-Anhalt. Eine davon ist die
Finne . Sie ist ein kleiner, etwa 23 km langer Höhenzug, der sich im Süden des Landes an und über die Grenze von Thüringen erstreckt. Höchste Erhebung ist der Seligenbornsberg mit 356 Metern.
Die Altmark ist eine Landschaft im Norden des Bundeslandes. Im Westen wird sie von Niedersachsen begrenzt, im Osten von der Elbe. Sie zählt zu den ältesten Kulturlandschaften Deutschlands, Ackerbau und Heide- und Waldflächen wechseln sich hier ab. Gleich mehrere alte Hansestädte liegen hier, wie zum Beispiel Stendal, Gardelegen und Salzwedel.
Die Magdeburger Börde ist die Hauptlandschaft Sachsen-Anhalts. Sie erstreckt sich ungefähr von Niedersachsen im Westen, dem Harz im Süden, der Altmark im Norden bis zur Elbe im Osten. Zentrum der Region ist Magdeburg. Die Börde ist eine flache Landschaft mit wenig Wald und sehr fruchtbaren Böden. Vor allem Zuckerrüben werden hier auf großen Flächen angebaut.
Die
Saale-Unstrut-Region ist die nördlichste Weinregion Deutschlands. Der größte Teil davon liegt im Bundesland Sachsen-Anhalt, ein kleinerer gehört zu Thüringen. Auf 760 ha wird hier schon seit 1000 Jahren Wein angebaut.
Blick vom Brocken in die Magdeburger Börde - Bild: Uwe Maschmeyer
Nach dem 2. Weltkrieg gehörte Sachsen-Anhalt zur DDR. Es wurde 1952 in die Bezirke Halle und Magdeburg aufgeteilt. In der DDR herrschte nur eine Partei, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED). Die meisten Betriebe gehörten als "Volkseigene Betriebe" (VEB) dem Staat. Die Landwirtschaft wurde in "Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften" (LPG) betrieben.
Im Rahmen der Planwirtschaft wurde vorher festgelegt, was produziert werden sollte und wo das zu geschehen hatte. In Sachsen-Anhalt wurde der Bezirk Halle als Standort für die Chemieindustrie bestimmt. In Leuna, Schkopau und Bitterfeld-Wolfen entstanden riesige Chemiefirmen wie die Leuna- und Bunawerke.
Diese Fabriken arbeiteten oft ohne die heute üblichen Umweltschutzmaßnahmen. Viele Menschen litten unter den schlechten Umweltbedingungen und den verseuchten Böden.
Magdeburg wurde zu einem Standort des Maschinenbaus in der DDR. In verschiedenen Regionen des Landes baute man im Tagebau Braunkohle ab, so zum Beispiel in Amsdorf, Bitterfeld und im Geiseltal. Die DDR gehörte weltweit zu den größten Produzenten von Braunkohle. Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 mussten viele Betriebe schließen und viele Menschen verloren ihre Arbeitsplätze. Manche zogen danach aus Sachsen-Anhalt fort. Heute hat dieses Bundesland im Vergleich zu 1990 rund 780.000 Einwohner weniger.
Die Bunawerke 1980 - Bild: Bundesarchiv 183-W1 18-013 Foto Thomas Lehmann (CC BY-SA 3.0)
Auch heute noch wird in Sachsen-Anhalt sehr viel Braunkohle abgebaut und unter anderem zur Erzeugung von Elektrizität verwendet. In der Region um Halle sind weiterhin große Chemiefirmen ansässig.
BASF ,
Total oder die
Dow Chemical Group
haben hier Niederlassungen. In Bitterfeld haben sich zudem einige Firmen aus der Solarenergiebranche niedergelassen, die zum Teil aber schon wieder schließen mussten. Größte Arbeitgeber des Landes sind die
Deutsche Bahn , die
Deutsche Post , die
AMEOS Gruppe ,
EDEKA , die
Universitätskliniken in Magdeburg und Halle sowie die
Stadtwerke Halle.
Abbau von Braunkohle in einem Tagebau der Romonta GmbH in Amsdorf (Sachsen-Anhalt) - Bild: gemeinfrei
Gesetze für das Bundesland Sachsen-Anhalt werden von den Abgeordneten des Landtages beschlossen. Der Landtag von Sachsen-Anhalt tagt im Landtagsgebäude, das am Domplatz in der Landeshauptstadt Magdeburg liegt.
Die letzte Landtagswahl fand im Juni 2021 statt. Es wurden 97 Frauen und Männer für fünf Jahre als Abgeordnete gewählt. Die folgenden Parteien sind im Landtag vertreten. Hinter dem Namen der Partei ist die Anzahl der Abgeordneten vermerkt.
Die Abgeordneten der Parteien CDU, SPD und FDP bildeten eine Koalition. Reiner Haseloff von der CDU wurde 2016 erstmals zum Ministerpräsidenten des Landes gewählt. Die neue Koalition wählte ihn am 16. September 2021 erneut in dieses Amt.
In diesem Gebäude am Domplatz in Magdeburg tagt der Landtag von Sachsen-Anhalt - Bild: Hamsterkiste
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