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Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.

Republik Italien



1 Land und Leute

In Italien lebten am 31. Januar 2023  insgesamt 58.850.717 Menschen. Das Land ist 301.388 Quadratkilometer groß. Auf einem Quadratkilometer leben durchschnittlich etwa 199 Einwohner. Dabei gibt es jedoch große Unterschiede. In der Region Kampanien zum Beispiel wohnen 430, im Aostatal dagegen nur 40 Menschen auf einem Quadratkilometer.


Italien hat 4 Nachbarländer. Im Nordwesten grenzt es an Frankreich, im Norden an die Schweiz und an Österreich und im Nordosten an Slowenien. In der Hauptstadt Rom besteht zudem ein eigener, unabhängiger Staat, der Vatikan. An der Spitze dieses Staates steht der Papst, das Oberhaupt der katholischen Kirche. Der Vatikan hat nur ungefähr 600 Einwohner. Den Mittelpunkt bildet der Petersdom, die größte christliche Kirche der Welt. Der Kleinstaat San Marino ist ebenfalls von Italien umgeben. 


Die offizielle Landessprache ist Italienisch. Etwa 4 Prozent der Bevölkerung haben eine andere Muttersprache. In Gegenden, die in der Nähe der Grenzen liegen, wird auch Ladinisch, Deutsch, Französisch und Slovenisch gesprochen, Deutsch besonders viel in der Provinz Bozen. Dieses Gebiet, das man auch als Südtirol bezeichnet, gehörte bis 1919 zum Kaiserreich Österreich/Ungarn und wurde erst dann Italien zugesprochen.


Von 100 Menschen in Italien sind etwa 80 katholisch, 16 gehören keiner Religion an, zwei sind Muslime. Es gibt nur wenige Protestanten, Juden, Buddhisten und Angehörige anderer Religionen. Italiener sind im Durchschnitt 46 Jahre alt und damit genauso alt wie in Deutschland.


Italien und Deutschland gehören zu den Ländern, die die Europäische Union (EU) gegründet haben. Heute umfasst die Europäische Union 27 Staaten. In 19 dieser Länder bezahlt man mit Euro, so auch in Italien.

Straßenszene in Florenz

2 Die Hauptstadt und die Regionen

Die Hauptstadt von Italien ist Rom. In der Stadt lebten im Jahr 2023 etwa 2.748.000 Menschen. Zählt man noch die Vororte um Rom dazu, dann sind es über 4 Millionen Einwohner. Rom wird auch die ewige Stadt genannt, weil sie sehr alt ist. Vor mehr als 2700 Jahren soll Rom gegründet worden sein. In den Jahrhunderten danach wurde es zum Mittelpunkt des Römischen Reiches, das viele Gebiete rund um das Mittelmeer umfasste.

Noch heute kann man in der Stadt Gebäude und Ruinen aus der Zeit des Römischen Reiches sehen, wie zum Beispiel das Kolosseum, in dem die Römer früher blutigen Kämpfen zugeschaut haben. Das Pantheon war den römischen Göttern geweiht, an deren Spitze der Gott Jupiter und die Göttin Hera standen. Das Forum Romanum war ein Platz für Märkte und Versammlungen.


Italien ist heute in 20 Regionen unterteilt. Die größten heißen Lombardei, Kampanien, Latium, Sizilien, Venetien, Piemont und Emilia Romagna, die kleinste ist das Aostatal.

Blick über Rom von der Kuppel des Petersdoms aus

3 Andere große Städte

Mailand, die zweitgrößte Stadt Italiens, liegt im Norden des Landes. Danach folgen Neapel, Turin, Palermo, Genua, Bologna und Florenz. Die genauen Einwohnerzahlen findest du hier.

Viele Menschen reisen jedes Jahr nach  Venedig, einer Stadt im Nordosten Italiens. Sie wurde auf mehr als 100 Inseln gebaut. 150 Kanäle dienen als Wasserstraßen, auf denen man nur mit Booten fahren kann. Mehr als 400 Brücken verbinden die Stadtteile miteinander.


In der Stadt Pisa steht der Schiefe Turm. Dieser weiße, runde Turm sieht aus, als könne er jeden Augenblick umkippen. Gebaut wurde er vor 800 Jahren als Glockenturm. Doch der Boden war dort nicht sehr fest. Der Turm ist sehr schwer, der Untergrund gab nach und das Bauwerk sank teilweise ein. Seitdem steht er etwas schief. 

Der Campanile und der Dogenpalast in Venedig

4 Flüsse und Seen

Der längste Fluss in Italien ist der 650 Kilometer lange Po. Er entspringt im Nordwesten an der französischen Grenze, durchquert Italien nach Osten und fließt dort ins Mittelmeer.


Der zweitlängste Fluss ist die Adige, der auf Deutsch auch Etsch genannt wird. Sie entspringt in Südtirol im Norden Italiens. Der Fluss ist 410 Kilometer lang.


Der drittlängste Fluss, der Tevere (Tiber) schlängelt sich 405 Kilometer durch das Land. Er entspringt in einem Ort namens Verghereto und fließt auch durch die Hauptstadt Rom, bevor er im Mittelmeer mündet.


Die drei größten Seen in Italien sind der Gardasee, der auf italienisch Lago di Garda heißt, der Comer See (Lago di Como) und der Lago Maggiore. Alle drei liegen im Norden des Landes am Südrand der Alpen.

Der Lago Maggiore ist ein See im Norden Italiens

5 Gebirge und Landschaften

Italien ist auf einer Landkarte leicht zu finden. Es liegt im Mittelmeer und hat die Form eines Stiefels. Zu Italien gehören neben dem Festland noch zwei große Inseln: Sizilien und Sardinien. Hinzu kommen noch viele kleinere Inseln wie zum Beispiel Elba.


Ein großer Teil des Landes ist von Hügeln oder Bergen bedeckt. Die Alpen gehören teilweise zu Italien. Der höchste Berg ist der Monte Bianco (in Frankreich Mont Blanc genannt) mit 4.800 Metern. Er liegt auf der Grenze zwischen Frankreich und Italien. Der zweithöchste Berg ist der Gran Paradiso, der 4.060 Meter hoch ist. Von Nord nach Süd zieht sich der Gebirgszug des Appenin durch das Land.


Italien liegt in einem Erdbebengürtel. Oft erschüttern Erdbeben das Land. Außerdem sind noch einige Vulkane aktiv, zum Beispiel der Vesuv und der Ätna. Italien hat viele Strände. Von jedem Ort aus in Italien kann man das Meer in wenigen Stunden erreichen. Insgesamt gibt es eine fast 900 Kilometer lange Küste.

Die Toskana ist eine sehr schöne italienische Landschaft

Der Gardasee ist ein beliebtes Urlaubsziel auch für Besucher aus Deutschland

Der Petersdom in Rom ist die größte christliche Kirche der Welt

6 Wirtschaft

Italiens Volkswirtschaft steht an siebter Stelle in der Welt und in Europa an dritter Stelle. In Italien sind berühmte Automarken wie Fiat, Ferrari, Alfa Romeo oder Maserati zu Hause. Wichtig für die Wirtschaft sind außerdem der Bau von Maschinen, die Metallindustrie und die Verarbeitung von Nahrungsmitteln.


Das Land gehört weltweit zu den Ländern, die am meisten Wein produzieren. Italien ist auch ein beliebtes Reiseziel. Der Tourismus bietet viele Arbeitsplätze. In Italien gibt es auch Firmen, die sich mit Mode beschäftigen. Die wirtschaftliche Situation ist im Norden des Landes besser als im Süden.


Den Süden nennt man auch Mezzogiorno. Hier sind die Menschen ärmer und häufiger arbeitslos als im Norden. Diese Unterschiede führen auch zu Spannungen zwischen dem Norden und dem Süden des Landes. Seit Jahrhunderten haben kriminelle Organisationen wie die Mafia oder die `Ndrangheta großen Einfluss vor allem im Süden.

Die Via Coronari ist ein prachtvolle Einkaufsstraße in Rom mit vielen teuren Geschäften

7 Regierung und Parlament

Italien wurde im März 1861 zu einem Königreich vereint. Seit 1946 ist das Land eine parlamentarische Demokratie. Alle Italiener, die 18 Jahre und älter sind, dürfen wählen. Sie wählen alle fünf Jahre das Parlament.


Zu diesem Parlament gehören zwei Kammern, in denen Politikerinnen und Politiker diskutieren und Entscheidungen für das Land treffen. Eine ist der Senat, zu dem 315 Politiker gehören. Die andere ist die Abgeordnetenkammer, in der 630 gewählte Mitglieder sitzen. An der Spitze der Regierung steht der Ministerpräsident oder die Ministerpräsidentin.


Staatsoberhaupt Italiens ist der Staatspräsident. Er unterschreibt alle Gesetze, ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte und kann das Parlament auflösen. Er wird alle 7 Jahre gewählt. Die Wahl erfolgt durch eine Versammlung, zu der Politiker aus dem Senat, der Abgeordnetenkammer und aus den Regionen des Landes gehören.


Der Nationalfeiertag ist der 2. Juni. An diesem Tag feiern die Italiener jedes Jahr den Tag, an dem die Republik Italien gegründet wurde: den 2. Juni 1946. Bei großen Veranstaltungen kann man auch die Farben der Nationalfahne sehen. Sie ist grün, weiß und rot.

Der Staatspräsident residiert im Quirinalspalast in Rom - Bilder: Hamsterkiste

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