In Thüringen lebten am 31. Dezember 2022 insgesamt 2.126.846 Einwohner auf einer Fläche von 16.202 Quadratkilometer. Auf einem Quadratkilometer wohnen also 132 Personen.
Thüringen grenzt an die Bundesländer Hessen, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen .
Fast alle Menschen in Thüringen sprechen Deutsch, es sind aber auch mehrere Dialekte verbreitet. In Thüringen gibt es im Vergleich zu anderen Bundesländern viele alte Menschen.
Der Anteil von Ausländern hingegen ist im Vergleich zu anderen Bundesländern gering. In Thüringen lebten Ende des Jahres 2022 insgesamt 165.840 ausländische Personen, davon kamen knapp 52.000 aus Ländern der Europäischen Union. Von 1000 Menschen in Thüringen sind also 78 Ausländer. Besonders viele von ihnen kommen aus der Ukraine. Sie suchen Schutz vor dem Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt.
Von 1000 Einwohnern Thüringens sind etwa 195 evangelisch und 75 katholisch. 731 Personen gehören keiner Religionsgemeinschaft an.
Die Hauptstadt Thüringens ist
Erfurt . Die Stadt liegt am kleinen Fluss Gera und hatte am Ende des Jahres 2022 insgesamt 214.969 Einwohner. Die älteste Kirche in dieser Stadt ist der Erfurter Dom, der schon von dem Missionar Bonifatius im 8. Jahrhundert gegründet worden sein soll.
In der Altstadt gibt es insgesamt 22 Kirchen und fünf freistehende Kirchtürme. Erfurt wurde im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört, so dass man in der Altstadt noch viele alte Fachwerkhäuser findet.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die
Krämerbrücke aus dem Mittelalter. Sie ist 120 Meter lang und mit 32 Häusern bebaut. Sie war In früheren Jahrhunderten Teil des Handelsweges Via Regia, der von Moskau im Osten bis nach Santiago de Compostela im Westen Europas führte.
Erfurter Dom (links) und Severinikirche - Bild: Hamsterkiste
Andere große Städte in Thüringen sind
Jena, Gera, Weimar, Gotha, Nordhausen, Eisenach und
Suhl .
Das Bundesland Thüringen ist in 17 Landkreise und sechs kreisfreie Städte eingeteilt. In den Landkreisen bestehen insgesamt 634 Gemeinden. Kleinere Gemeinden haben sich zusammengeschlossen und werden gemeinsam verwaltet.
In jedem Landkreis, in jeder Stadt und in jeder Gemeinde werden regelmäßig Frauen und Männer gewählt, die über wichtige Angelegenheiten beraten und abstimmen. Ihre Versammlung nennt man Kreistag, Stadtrat oder Gemeinderat. An der Spitze der Landkreise stehen gewählte Landrätinnen und Landräte, in den Gemeinden und Städten werden Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister gewählt. Ihre Amtszeit beträgt mindestens sechs Jahre.
Das Nationaltheater in Weimar - Bild: Hamsterkiste
Die
Saale ist 413 km lang. Davon fließt sie 196 km durch Thüringen und ist somit der längste Fluss des Landes. Sie entspringt in Bayern im Fichtelgebirge und mündet bei der Stadt Barby in Sachsen-Anhalt in die Elbe. In Thüringen liegen Städte wie Rudolstadt und Jena an der Saale.
Die
Werra entspringt im Thüringer Wald beim Städtchen Masserberg. Sie ist insgesamt 292 km lang, bei Hannoversch Münden in Niedersachsen fließt sie mit der Fulda zusammen und bildet dann die Weser.
Die
Unstrut ist ein Nebenfluss der Saale. Sie entspringt in der thüringischen Landschaft Eichsfeld im Westen des Bundeslandes. Sie durchfließt die Städte Mühlhausen, Bad Langensalza und Sömmerda. Nach 192 km mündet sie bei Naumburg in Sachsen-Anhalt in die Saale.
Die
Ilm entspringt im Thüringer Wald beim Örtchen Stützerbach. Sie ist 128 km lang und liegt ausschließlich auf dem Gebiet Thüringens. Sie durchfließt zum Beispiel die Städte Ilmenau, Apolda und Weimar. Bei Großheringen mündet sie in die Saale.
Das Rathaus von Bad Langensalza - Bild: Hamsterkiste
Der
Harz ist das nördlichste Gebirge Deutschlands. Er erstreckt sich hauptsächlich über die Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Ein kleiner Teil liegt auch im Nordwesten Thüringens. Der Große Ehrenberg ist hier der höchste Berg mit 635 Metern.
Der
Thüringer Wald ist ein waldreiches Mittelgebirge im Bundesland Thüringen. Er verläuft ungefähr 70 km zwischen Eisenach im Nordwesten und Suhl im Süden. Hier finden wir auch den höchsten Berg Thüringens. Es ist der Große Beerberg mit einer Höhe von 982 Metern. Der Rennsteig ist ein Wanderweg, der über alle Gipfel des Thüringer Waldes führt und zu den meist begangenen Wanderwegen Deutschlands zählt.
Südöstlich des Thüringer Waldes schließt sich das
Thüringische Schiefergebirge an, das sich bis in das Nachbarbundesland Bayern erstreckt. Größter Berg ist der Große Farmdenkopf mit 869 Metern. Auch hier verläuft der Rennsteig über alle Gipfel. Das Gebirge ist eine beliebte Wintersportregion.
Das
Thüringer Becken ist eine Landschaft in der Mitte Thüringens, die mit 2700 km² ein Sechstel des Bundeslandes umfasst. Hier herrscht ein recht trockenes Klima vor, da das Becken vom Harz, dem Hessischen Bergland und dem Thüringer Wald abgeschirmt wird. Zudem gibt es hier sehr fruchtbare Böden, sodass die Region schon seit langer Zeit besiedelt ist.
Das
Eichsfeld ist eine meist hügelige Landschaft zwischen Harz und Werra, die sich über die Bundesländer Hessen, Niedersachsen und Thüringen erstreckt. Höchste Erhebung ist der Berg Goburg mit 543 Metern Höhe. Das Eichsfeld gehörte lange zum Fürstbistum Mainz. Daher sind hier die meisten Bewohner im Gegensatz zum übrigen Thüringen katholisch. Größere Orte sind Leinefeld-Worbis und Heiligenstadt.
Der
Hainich ist ein bewaldeter Höhenrücken im Nordwesten Thüringens. Hier findet man Deutschlands größtes zusammenhängendes Waldgebiet mit Laubbäumen, vor allem Buchen. Man hat in einem Teil des Waldes einen Nationalpark eingerichtet. Darin gibt es einen Baumkronenpfad, in dem man mehrere Meter über dem Boden durch den Wald streifen kann.
Blick über den Hainich und seine Umgebung - Bild: Hamsterkiste
Nach dem 2. Weltkrieg gehörte Thüringen zur DDR. Es wurde 1952 in die Bezirke Suhl, Erfurt und Gera aufgeteilt. In Berlin ließ die Führung der DDR im August 1961 eine Mauer errichten und auch die Grenze zur Bundesrepublik wurde immer stärker gesichert. Diese innerdeutsche Grenze war 1400 km lang.
Man richtete eine 5 km breite Sperrzone ein, die von den Bürgern nur mit besonderer Genehmigung betreten werden durfte. Zudem war die Grenze durch Wachtürme, Stacheldraht und Elektrozäune gesichert. Es wurden Selbstschussanlagen installiert und Minen gelegt, insgesamt 30.000 Grenzsoldaten der DDR waren hier stationiert.
Thüringen war von der stark gesicherten Grenze besonders betroffen. Mehrere Dörfer, die direkt an der Grenze lagen, wurden komplett umgesiedelt und danach abgerissen. Kleine Dörfer, wie Mödlareuth oder Heinersdorf, die direkt auf der Grenze lagen, wurden ähnlich wie in Berlin durch eine Mauer getrennt.
Der Grenzstreifen zwischen der DDR und der BRD war jahrzehntelang weitestgehend unberührt von Menschen. Viele bedrohte Tierarten ließen sich hier nieder. Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 nutzte man dies zur Einrichtung eines Naturschutzprojektes: Es nennt sich Grünes Band Deutschland. In Thüringen richtete man an der ehemaligen Grenze verschiedene Schutzgebiete ein, um den vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten gute Bedingungen zu bieten. Das Grüne Band Deutschland ist fast 1400 km lang, 763 km liegen davon in Thüringen.
Die
Carl Zeiss AG ist eine Firma aus der feinmechanisch-optischen Industrie. Sie wurde im 19. Jh. in Jena gegründet. Die Firmenzentrale befindet sich im Bundesland Baden-Württemberg. Eng verbunden mit Carl Zeiss ist die
Schott AG , einer der weltweit größten Hersteller von Spezialgläsern.
In Eisenach hat
Opel eine Niederlassung, der Automobilzulieferer
Bosch hat Niederlassungen in Arnstadt, Erfurt und Eisenach. Die Firma
K + S Kali GmbH
betreibt die großen Salzbergwerke in Thüringen, der Hauptsitz ist in Kassel.
Thueringer Wald Masserberg, Heubach Skiarea - Bild: Udo Bernhart Bildeigner: Thüringer Tourismus GmbH
Gesetze für das Bundesland Thüringen werden von den Abgeordneten des Landtages beschlossen. Der Landtag tagt in der Landeshauptstadt Erfurt. Die letzte Landtagswahl fand im September 2024 statt. Es wurden 88 Frauen und Männer für fünf Jahre als Abgeordnete gewählt. Die folgenden Parteien sind im Landtag vertreten. Hinter dem Namen der Partei ist die Anzahl der Abgeordneten vermerkt.
Die Parteien CDU, BSW und SPD bildeten nach der Wahl eine Koalition. Zum Ministerpräsidenten wurde am 12. Dezember 2024 Mario Voigt von der CDU gewählt. Er ist damit Nachfolger von Bodo Ramelow von der Partei DIE LINKE.
In diesem Gebäude in Erfurt tagen die Abgeordneten desThüringer Landtags - Bild: TomKidd (CC BY-SA 3.0)
Startseite l Nutzungsbedingungen l Lizenz buchen l Über die Hamsterkiste l Fehler gefunden? l Datenschutzerklärung l Impressum