1 - Die Stadt Venedig zieht Jahr für Jahr viele Besucher an. Die alten Paläste künden noch heute vom Reichtum der Familien, die diese Stadt einst beherrschten. Venedig besteht aus mehreren Inseln, zwischen denen Kanäle verlaufen. Auf den Inseln gibt es viele Gassen, die man zu Fuß benutzen kann. Autos fahren hier nie, es ist einfach kein Platz für sie da. Die Kanäle sind manchmal so schmal, das man sie nur mit kleinen Booten befahren kann. Besonders beliebt sind dabei die Gondeln, die von den berühmten Gondolieri bewegt werden, die manchmal während der Fahrt auch noch singen.

2 - Auf den breiteren Kanälen spielt sich der übrige Verkehr ab. Hier fahren die Vaporetti, die Wasserbusse. Sie dienen als öffentliche Verkehrsmittel, so wie bei uns Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen. Sie bieten eine praktische Möglichkeit, sich in Venedig fortzubewegen. Es gibt verschiedene Routen entlang des Hauptkanals, des Canale Grande, und zu den umliegenden Inseln wie Lido, Murano und Burano. Auch die Friedhofsinsel San Michele, wo die Verstorbenen der Stadt begraben werden, erreicht man mit einem Wasserbus.

3 - Die Vaporetti sind eine Alternative zu den privaten Wassertaxis und den Gondeln, da sie kostengünstiger sind und bekannte Routen und Zeitpläne haben. Durch den Canale Grande zum Beispiel fahren die Linien 1 und 2. Es gibt feste Haltestellen, an denen man aussteigen und zusteigen kann. Diese Haltestellen schwimmen auf Pontons.

4 -  Das Wort Vaporetto bedeutet eigentlich "Dampfschiffchen". Das erste Boot dieser Art wurde im Jahr 1881 in Betrieb genommen.  Derzeit fahren unter anderem Boote der Serie 90, die von Dieselmotoren angetrieben werden. Sie sind knapp 24 Meter lang und 4,22 Meter breit. Sie können 210 Passagiere befördern.  Der Kapitän ist für die Navigation und Steuerung des Vaporetto verantwortlich. Er sorgt für die Sicherheit des Fahrzeugs und der Passagiere. Ein Matrose assistiert beim An- und Ablegen des Bootes und unterstützt Passagiere beim Ein- und Aussteigen.

5 - Derzeit sind etwa 160 Vaporetti in Venedig in Betrieb. Auf den Kanälen fahren natürlich auch noch andere Schiffe, denn die Stadt hat zwar einen Flughafen und einen Bahnhof, aber Besucherinnen und Besucher und fast alle Waren erreichen ihren Bestimmungsort letztlich auf dem Wasserwege. Lebensmittel, Müll und Bauschutt werden mit Booten abtransportiert. Auf den Kanälen herrscht also immer ein buntes Treiben, das allerdings von den verantwortlichen Schiffsführern mit Gelassenheit und Können bewältigt wird.