1 - Im Mittelalter ließen die herrschenden Fürsten Burgen bauen, um sich und ihren Besitz gegen Angreifer zu schützen. Sie bestanden aus dicken Mauern und wurden auf Bergen angelegt oder waren von breiten und tiefen Wassergräben umgeben. Ein Turm erlaubte eine weite Sicht, so dass man feindliche Heere schon früh entdecken konnte.
2 - Als das Schießpulver erfunden war, wurde in Kriegen mit Kanonen geschossen. Dagegen boten die Burgen nur einen begrenzten Schutz. Zur Verteidigung ließen manche Fürsten dann besondere Festungen errichten, die man Zitadellen nennt. Die Kurfürsten von Brandenburg befahlen den Bau einer Burg in der Nähe der Stadt Spandau zu einer solchen Zitadelle ausbauen.
3 - Im Jahr 1557 wurde mit den Vorarbeiten zum Bau begonnen, 1594 war der Bau vollendet. Der 30 Meter hohe Turm der alten Burg und der Palas blieben erhalten. Den Turm nennt man noch heute Juliusturm. Im Palas wohnten die Kurfürsten, wenn sie sich in Spandau aufhielten. Es entstanden vier Bastionen, die durch Mauern und Wälle verbunden waren. Eine Bastion ist eine Anlage, die aus einem Wall vorspringt. Sie sind so angelegt, dass es keine toten Winkel gab, in denen sich Angreifer verstecken konnten.
4 - Glücklicherweise dient die Zitadelle schon lange keinen kriegerischen Zwecken mehr. Heute finden hier Ausstellungen, Konzerte, Aufführungen eines Puppentheaters und Ritterfeste statt. Es gibt einen Fledermauskeller, in dem Tausende von Fledermäusen ihren Winterschlaf verbringen. Und vom Juliusturm aus hat man einen weiten Blick über Spandau und seine Umgebung.
Bilder: Hamsterkiste (oben), A.Savin (WikiCommons)
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