Ostern wird in vielen Ländern so wie Pfingsten und Weihnachten an zwei Feiertagen begangen. An diesen Tagen sind die meisten Betriebe und Geschäfte geschlossen und in den Schulen gibt es vorher und nachher einige Tage Osterferien.
Während wir das Weihnachtsfest immer am 25. und 26. Dezember feiern, gibt es für das Osterfest kein festes Datum. Der Ostersonntag fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Er kann also frühestens am 22. März und spätestens am 25. April begangen werden.
Mit dem Osterfest verbinden sich verschiedene Begriffe und Gebräuche. In den christlichen Kirchen wird die Osterkerze entzündet. Kinder suchen nach Ostereiern, die angeblich der Ostérhase versteckt. Man schmückt Zweige in Vasen oder an Bäumen mit Ostereiern oder verziert damit die Osterbrunnen. Es werden Osterfeuer entzündet, an manchen Orten gibt es Umzüge zu Fuß oder zu Pferd.
In den Geschäften kann man in der Osterzeit ganz viele Süßigkeiten und andere Artikel kaufen, in deren Bezeichnungen Ostern vorkommt. Das Osterfest ist auch ein willkommener Anlass, Geschäfte zu machen.
Das Osterfest hat seinen Ursprung im Christentum. Die Bibel berichtet, dass vor etwa 2000 Jahren Jesus von Nazareth, den die Christen für den Sohn Gottes halten, in Jerusalem zum Tode verurteilt und am Kreuz hingerichtet wurde. Nachdem Jesus qualvoll gestorben war, nahm man seinen Leichnam und legte ihn in ein leeres Grab, das mit einer Steinplatte verschlossen wurde.
Drei Tage später seien Frauen zu dem Grab gegangen, um den Toten mit Salben und Ölen einzureiben. Als sie zum Grab kamen, sei die Platte entfernt und das Grab leer gewesen. Sie hätten jedoch einen jungen Mann in einem weißen Gewand gesehen. Der habe gesagt: "Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier." Jesus sei dann noch mehrmals einigen Jüngern erschienen und 40 Tage nach der Auferstehung in den Himmel aufgefahren.
Das christliche Osterfest entstand zur Erinnerung an dieses Ereignis. Das Christentum lehrt nicht nur, das Jesus von den Toten auferstanden ist, sondern dass jeder Mensch nach dem Jüngsten Gericht auferstehen wird. Dann wird Jesus zurückkommen und über die Menschen und ihr Leben Gericht halten.
In den ersten christlichen Jahrhunderten fanden am Ostertag Taufen statt. In den Kirchen schwiegen in den Tagen vorher die Glocken und man hielt in der Osternacht Nachtwachen ab.
Der Begriff "Ostern" allerdings hat wohl keinen christlichen Ursprung. Vielmehr soll schon in der Zeit, bevor sich das Christentum ausbreitete, eine germanische Göttin "Ostara" verehrt worden sein. Man ist sich darüber inzwischen allerdings nicht mehr sicher.
Sicher jedoch ist: Schon seit Tausenden von Jahren haben Menschen Gebräuche entwickelt, die etwas mit dem Ende des Winters und dem ersehnten Frühling zu tun haben.
Heute ist es in vielen Familien üblich, dass Kinder am Ostermorgen nach bunten Eiern suchen, die angeblich ein Hase versteckt hat. Der Brauch entstand wahrscheinlich im Elsass, in der Pfalz, am Oberrhein und in der Schweiz. In anderen Gegenden vermutete man, der Fuchs, der Kuckuck oder der Storch würden Eier verstecken.
Eier und Hasen waren schon immer Symbole für den Frühling und die erwachende Natur. Der Hase gilt als fruchtbar, weil er viele Junge bekommt. Das Ei ist der Ursprung des Lebens.
Ganz alt ist der Brauch, ein Osterfeuer zu entzünden. Manchmal wird dabei einfach Holz verbrannt, früher warf man auch eine Puppe oder ein anderes Symbol für böse Geister in die Flammen. In manchen Gegenden gab es richtige Wettbewerbe zwischen Dörfern. Heute trifft man sich an den Osterfeuern vor allem, um miteinander zu reden und ein bisschen zu feiern.
Dabei sollte man aber auch an die unzähligen Kleinlebewesen denken, die sich gern in den Holzhaufen ansiedeln, darunter manchmal Vögel, die darin ihre Nester bauen. Auf jeden Fall sollte man vor dem Anzünden alle Tiere vertreiben.
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