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Erklären, was ist, beschreiben, was war, und Kinder zum

Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.



1 Warum feiern wir Weihnachten?

Für viele Menschen ist Weihnachten das schönste Fest des Jahres. Sie stellen einen Tannenbaum auf, feiern mit der Familie, genießen leckeres Essen, Kerzen verbreiten einen milden Schein und vor allem: Es gibt Geschenke. Darauf freuen sich ganz besonders die Kinder.

In der Weihnachtszeit geht es nicht zuletzt aber auch um gute Geschäfte, denn die Geschenke müssen produziert und gekauft werden. Manche Leute stöhnen über den Stress dieser Tage. Dabei tritt oft total in den Hintergrund, dass Weihnachten eigentlich mal das Fest zur Erinnerung an die Geburt eines Kindes war, das vor mehr als 2000 Jahren auf die Welt kam.

Das Kind hieß Jesus, seine Eltern Maria und Josef. Die Bibel erzählt, dass Jesus in einem Stall in der Stadt Bethlehem geboren und in eine Krippe gelegt wurde. Engel seien einigen Hirten erschienen. Sie priesen Gott und sangen vom Frieden.

Christen glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist, der später ans Kreuz geschlagen wurde und starb. Er soll am dritten Tage nach seinem Tod wieder auferstanden und bald danach in den Himmel aufgefahren sein. Weihnachten wird also vor allem in Ländern gefeiert, in denen Christen leben.

Die Bibel erzählt, Jesus sei in einem Stall geboren worden - Bild: Domkrippe Osnabrück / Hamsterkiste

2 Die Adventszeit

Schon die Zeit vor dem Weihnachtsfest ist eine besondere Zeit. Sie beginnt am 4. Sonntag vor Weihnachten und wird als Adventszeit bezeichnet. Das Wort Advent ist aus den lateinischen Wörtern „Adventus Domini“ entstanden. Das heißt übersetzt „Ankunft des Herrn“.

In früheren Jahrhunderten dauerte die Adventszeit 40 Tage und wurde als Fastenzeit begangen. Man ernährte sich genügsam und verzichtete zum Beispiel auf Fleisch. Außerdem durfte nicht getanzt oder aufwändig gefeiert werden.


Irgendwann wurde der Beginn der Adventszeit auf den 4. Sonntag vor Weihnachten festgelegt. Adventskalender kamen in Mode und geschmückte Adventskränze. Die vier Kerzen werden der Reihe nach angezündet: „Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.“

In der Adventszeit werden Kerzen angezündet

Ein Schwibbogen aus dem Erzgebirge - Bild: gemeinfrei

3 Alles begann mit dem Nikolaus

In früheren Zeiten wurden Kinder nicht zu Weihnachten, sondern am Festtag des Bischofs Nikolaus beschenkt. Dieser Bischof soll vor langer Zeit in der Stadt Myra gelebt haben. Dieser Ort heißt heute Demre und liegt in der Türkei.

Dort soll Nikolaus am 6. Dezember des Jahres 345, also vor fast 1700 Jahren, gestorben sein. Der 6. Dezember gilt daher als sein Gedenktag. Vom Bischof Nikolaus erzählen viele Legenden. Das sind fromme Geschichten, in denen man nicht alles wörtlich nehmen darf. Darin heißt es, Nikolaus habe viel Gutes getan, besonders den Kindern. Deshalb wurde es üblich, am 6. Dezember Kinder zu beschenken.

Heute stellen Kinder manchmal Schuhe oder Stiefel auf, damit sie vom Nikolaus  gefüllt werden. In manchen Kindergärten, Schulen und Familien kommt Bischof Nikolaus "persönlich". Er wird dabei von Knecht Ruprecht oder dem Krampus begleitet. Der trägt den Sack mit den Geschenken und droht manchmal mit einer Rute.

Der Nikolaus kommt im Gewand eines katholischen Bischofs daher

Nikolaus, begleitet von Engeln und Krampussen – Bild: Mathias Kabel / CC BY-SA 3.0

4 Sinterklaas und Zwarte Piet

In den Niederlanden heißt der Nikolaus Sinterklaas und sein Knecht ist der Zwarte Piet. Von den beiden sagt man, dass sie in einem Schloss in Spanien wohnen und im Dezember mit einem Schiff anreisen. Das Schiff ist beladen mit Orangen, Spekulatius und Geschenken.

Am Abend vor dem 6. Dezember klopft der Zwarte Piet manchmal an die Haustür. Wenn die Kinder öffnen, ist er schon wieder verschwunden. Doch vor der Tür steht dann eine Tasche mit Geschenken. Deshalb nennt man diesen Abend auch „Pakjesavond“, den Abend der Päckchen. In den Wochen vorher stellen die niederländischen Kinder manchmal etwas Heu oder Karotten für das Pferd des Sinterklaas auf.

Sie glauben, dass der Zwarte Piet in der Nacht durch den Schornstein kommt und Heu und Karotten gegen kleine Geschenke oder Süßigkeiten tauscht. Sinterklaas und Zwarte Piet gehen auch in die Schulen.

Die beiden verteilen kleine Gaben und die Kinder singen oder sagen Gedichte auf. Am 6. Dezember fahren Sinterklaas und der Zwarte Piet wieder ab. Die Erwachsenen behaupten, dass sie mit dem Schiff zu ihrem Schloss in Spanien zurückkehren.

In den Niederlanden kommt Sinterklaasmit einem Schiff - Bild:gemeinfrei

Sinterklaas und seine Begleiter

5 Santa Claus und die Rentiere

Vor allem im vorletzten Jahrhundert wanderten viele Menschen aus Europa nach Nordamerika aus. Auswanderer aus den Niederlanden brachten dabei ihre Vorstellungen von Sinterklaas mit. In den Vereinigten Staaten und in Kanada wurde aus dem niederländischen Sinterklaas der Santa Claus.

Santa Claus trägt einen rot-weißen Anzug, einen Bart und eine Pelzmütze. Kinder in Nordamerika glauben, dass Santa Claus am Nordpol wohnt. Tausende von Wichteln sollen dort für ihn arbeiten.

Man sagt auch, dass Santa Claus in der Nacht zum 25. Dezember mit seinem Schlitten alle Kinder besucht. Der Schlitten wird dabei angeblich von Rentieren gezogen, darunter das berühmte Rentier Rudolf mit der roten Nase. Schlitten und Rentiere sollen durch die Luft fliegen und auf den Dächern der Häuser landen können.

Kinder in Nordamerika hängen am Weihnachtsabend am Kamin Socken auf. Santa Claus klettert dann in der Nacht durch den Schornstein und füllt die Socken mit Spielzeug und Süßigkeiten. Ob er das wirklich tut? Und wie schafft er es bloß, alle Kinder in einer einzigen Nacht zu besuchen?

In diesem Haus des Weihnachtsmannes in Northpole (USA) soll der Weihnachtsmann wohnen

Kann der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren durch die Luft fliegen? - Bild: pixabay.com

6 Christkind und Weihnachtmann

Viele Kinder in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz werden nicht nur am Nikolaustag, sondern auch Weihnachten beschenkt. Manche glauben, dass zu ihnen das Christkind kommt. Es schwebt angeblich wie ein Engel in einem weißen Gewand daher und wird niemals gesehen.


An das Christkind erinnert in manchen Städten ein Christkindlesmarkt oder auch Christkindlmarkt, wie er zum Beispiel jedes Jahr in Nürnberg abgehalten wird. Aus diesen Märkten haben sich die Weihnachtsmärkte entwickelt, die in vielen Orten veranstaltet werden. Da gibt es Glühwein, Mandeln und Bratwurst. Dafür interessieren sich natürlich vor allem Erwachsene, die dabei manchmal sehr lustig werden.

Vor allem aber kann man in den Wochen vor Weihnachten überall viele Sachen kaufen. Die Geschäfte sind wunderbar dekoriert und manche Häuser und Straßen weihnachtlich geschmückt.

In manchen Gegenden erzählt man den Kindern, die Geschenke würden nicht vom Christkind, sondern vom Weihnachtsmann gebracht. Weihnachtsmänner scheint es viele zu geben, denn in den Tagen vor Weihnachten laufen sie zahlreich durch Kaufhäuser und über Weihnachtsmärkte.

Christkindlesmarkt in Nürnberg - Bild: Roland Berger / CC BY-SA 3.0

Dieser Weihnachtsmann besucht einen Kindergarten

7 Weihnachten in anderen Ländern

Weihnachten wird in vielen Ländern gefeiert. In Russland allerdings müssen die Kinder bis in die Silvesternacht auf ihre Geschenke warten. Dann erst kommt Väterchen Frost zu ihnen, begleitet von seiner Enkelin Snegurotschka. Dieser Name bedeutet "Schneemädchen".

Die Kinder in Dänemark nennen den Weihnachtsmann Julemand. Sie sind ganz sicher, dass er im ewigen Eis von Grönland wohnt.

Der Weihnachtsmann in Finnland heißt Joulupukki. Man sagt, dass er in dem Dorf Korvatunturi in Lappland zu Hause ist. Dort lebt er mit seiner Frau und vielen Wichteln irgendwo in den verschneiten Wäldern. Die Wichtel arbeiten für ihn und stellen fleißig die Geschenke her, die sich die Kinder wünschen. Oh, oh!

In Frankreich heißt der Weihnachtsmann Père Noël. Genauso wie Santa Claus kommt er ebenfalls durch den Kamin zu den Kindern. In England bringt Father Christmas die Geschenke.

In einigen Teilen Italiens erledigt das das Christkind an Heiligabend. In anderen Gegenden werden die Kinder jedoch erst am 6. Januar beschenkt, dem Dreikönigstag. Dann kommt die Befana vorbei, eine alte Hexe. Man sagt, sie reite auf einem Besen von Haus zu Haus und  sei auf der Suche nach dem Jesuskind.

Viele Bräuche und Gewohnheiten haben sich zu Weihnachten entwickelt. Oft haben sie nur wenig mit dem Kind zu tun, das da vor mehr als 2000 Jahren geboren wurde.

Damals sollen Engel erschienen sein und Frieden auf Erden verkündet haben. Frieden ist ganz bestimmt wichtiger als alle Geschenke zusammen. Frieden fängt damit an, dass wir uns achten und bereit sind, Streit friedlich zu lösen.

Weihnachtspäckchen in einer Schule in Regio Calabria

Väterchen Frost soll in diesem Haus in Russland wohnen – Bild: gemeinfrei

Bilder: wie angegeben, sonst Hamsterkiste

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