Die Bibel erzählt, Jesus sei in einem Stall geboren worden - Bild: Domkrippe Osnabrück / Hamsterkiste
Schon die Zeit vor dem Weihnachtsfest ist eine besondere Zeit. Sie beginnt am 4. Sonntag vor Weihnachten und wird als Adventszeit bezeichnet. Das Wort Advent ist aus den lateinischen Wörtern „Adventus Domini“ entstanden. Das heißt übersetzt „Ankunft des Herrn“.
In früheren Jahrhunderten dauerte die Adventszeit 40 Tage und wurde als Fastenzeit begangen. Man ernährte sich genügsam und verzichtete zum Beispiel auf Fleisch. Außerdem durfte nicht getanzt oder aufwändig gefeiert werden.
Irgendwann wurde der Beginn der Adventszeit auf den 4. Sonntag vor Weihnachten festgelegt. Adventskalender kamen in Mode und geschmückte Adventskränze. Die vier Kerzen werden der Reihe nach angezündet: „Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.“
In früheren Zeiten wurden Kinder nicht zu Weihnachten, sondern am Festtag des Bischofs Nikolaus beschenkt. Dieser Bischof soll vor langer Zeit in der Stadt Myra gelebt haben. Dieser Ort heißt heute Demre und liegt in der Türkei.
Dort soll Nikolaus am 6. Dezember des Jahres 345, also vor fast 1700 Jahren, gestorben sein. Der 6. Dezember gilt daher als sein Gedenktag. Vom Bischof Nikolaus erzählen viele Legenden. Das sind fromme Geschichten, in denen man nicht alles wörtlich nehmen darf. Darin heißt es, Nikolaus habe viel Gutes getan, besonders den Kindern. Deshalb wurde es üblich, am 6. Dezember Kinder zu beschenken.
Heute stellen Kinder manchmal Schuhe oder Stiefel auf, damit sie vom Nikolaus gefüllt werden. In manchen Kindergärten, Schulen und Familien kommt Bischof Nikolaus "persönlich". Er wird dabei von Knecht Ruprecht oder dem Krampus begleitet. Der trägt den Sack mit den Geschenken und droht manchmal mit einer Rute.
Vor allem im vorletzten Jahrhundert wanderten viele Menschen aus Europa nach Nordamerika aus. Auswanderer aus den Niederlanden brachten dabei ihre Vorstellungen von Sinterklaas mit. In den Vereinigten Staaten und in Kanada wurde aus dem niederländischen Sinterklaas der Santa Claus.
Santa Claus trägt einen rot-weißen Anzug, einen Bart und eine Pelzmütze. Kinder in Nordamerika glauben, dass Santa Claus am Nordpol wohnt. Tausende von Wichteln sollen dort für ihn arbeiten.
Man sagt auch, dass Santa Claus in der Nacht zum 25. Dezember mit seinem Schlitten alle Kinder besucht. Der Schlitten wird dabei angeblich von Rentieren gezogen, darunter das berühmte Rentier Rudolf mit der roten Nase. Schlitten und Rentiere sollen durch die Luft fliegen und auf den Dächern der Häuser landen können.
Kinder in Nordamerika hängen am Weihnachtsabend am Kamin Socken auf. Santa Claus klettert dann in der Nacht durch den Schornstein und füllt die Socken mit Spielzeug und Süßigkeiten. Ob er das wirklich tut? Und wie schafft er es bloß, alle Kinder in einer einzigen Nacht zu besuchen?
Viele Kinder in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz werden nicht nur am Nikolaustag, sondern auch Weihnachten beschenkt. Manche glauben, dass zu ihnen das Christkind kommt. Es schwebt angeblich wie ein Engel in einem weißen Gewand daher und wird niemals gesehen.
An das Christkind erinnert in manchen Städten ein Christkindlesmarkt oder auch Christkindlmarkt, wie er zum Beispiel jedes Jahr in Nürnberg abgehalten wird. Aus diesen Märkten haben sich die Weihnachtsmärkte entwickelt, die in vielen Orten veranstaltet werden. Da gibt es Glühwein, Mandeln und Bratwurst. Dafür interessieren sich natürlich vor allem Erwachsene, die dabei manchmal sehr lustig werden.
Vor allem aber kann man in den Wochen vor Weihnachten überall viele Sachen kaufen. Die Geschäfte sind wunderbar dekoriert und manche Häuser und Straßen weihnachtlich geschmückt.
In manchen Gegenden erzählt man den Kindern, die Geschenke würden nicht vom Christkind, sondern vom Weihnachtsmann gebracht. Weihnachtsmänner scheint es viele zu geben, denn in den Tagen vor Weihnachten laufen sie zahlreich durch Kaufhäuser und über Weihnachtsmärkte.
Weihnachten wird in vielen Ländern gefeiert. In Russland allerdings müssen die Kinder bis in die Silvesternacht auf ihre Geschenke warten. Dann erst kommt Väterchen Frost zu ihnen, begleitet von seiner Enkelin Snegurotschka. Dieser Name bedeutet "Schneemädchen".
Die Kinder in Dänemark nennen den Weihnachtsmann Julemand. Sie sind ganz sicher, dass er im ewigen Eis von Grönland wohnt.
Der Weihnachtsmann in Finnland heißt Joulupukki. Man sagt, dass er in dem Dorf Korvatunturi in Lappland zu Hause ist. Dort lebt er mit seiner Frau und vielen Wichteln irgendwo in den verschneiten Wäldern. Die Wichtel arbeiten für ihn und stellen fleißig die Geschenke her, die sich die Kinder wünschen. Oh, oh!
In Frankreich heißt der Weihnachtsmann Père Noël. Genauso wie Santa Claus kommt er ebenfalls durch den Kamin zu den Kindern. In England bringt Father Christmas die Geschenke.
In einigen Teilen Italiens erledigt das das Christkind an Heiligabend. In anderen Gegenden werden die Kinder jedoch erst am 6. Januar beschenkt, dem Dreikönigstag. Dann kommt die Befana vorbei, eine alte Hexe. Man sagt, sie reite auf einem Besen von Haus zu Haus und sei auf der Suche nach dem Jesuskind.
Viele Bräuche und Gewohnheiten haben sich zu Weihnachten entwickelt. Oft haben sie nur wenig mit dem Kind zu tun, das da vor mehr als 2000 Jahren geboren wurde.
Damals sollen Engel erschienen sein und Frieden auf Erden verkündet haben. Frieden ist ganz bestimmt wichtiger als alle Geschenke zusammen. Frieden fängt damit an, dass wir uns achten und bereit sind, Streit friedlich zu lösen.
Bilder: wie angegeben, sonst Hamsterkiste
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