1 - Die Tulpe ist eine der beliebtesten Frühlingsblumen. Sie lässt sich leicht in jedem Garten pflanzen und erfreut uns nach dem grauen Winter mit prächtigen Farben. Eine Tulpe wächst aus einer Zwiebel heran, die man im Herbst in die Erde pflanzt. In der Zwiebel sind alle Nährstoffe gespeichert, die die Pflanze zum Wachsen braucht.
2 - Tulpen können 10 bis 70 Zentimeter hoch werden. Die Pflanze besteht aus einem Stängel, aus dem mehrere grüne Laubblätter wachsen, und einer Blüte. Diese Blüten der Tulpen sind meistens glockenförmig, sie können weiß, gelb, orange, rosa, rot bis blau und sogar schwarz gefärbt sein. Außen wachsen die Blütenhüllblätter, die sich am Abend schließen und am Morgen wieder öffnen. Sie schützen einige Staubblätter und die Narbe im Inneren.
3 - Auf der klebrigen Narbe bleibt Blütenstaub haften. Anschließend bildet sich eine Kapsel, in der Samen eingeschlossen sind. Wenn die Pflanze abstirbt, fallen die Kapseln zu Boden, platzen auf und die Samen verbreiten sich. Aus ihnen können neue Pflanzen entstehen, die Zwiebeln ausbilden.
4 - Tulpen haben aber auch noch eine andere Methode, um sich zu vermehren. Wenn die Pflanze nämlich geblüht hat, stirbt die alte Zwiebel ab. Gleichzeitig entwickeln sich in der Erde mehrere neue Zwiebeln, aus denen im nächsten Frühjahr wieder neue Tulpenpflanzen entstehen können.
5 - Tulpenzwiebeln werden inzwischen in großen Mengen gezüchtet, vor allem in den Niederlanden. Noch vor 500 Jahren war die Pflanze in Europa allerdings unbekannt. Da wurde im Jahr 1554 ein Herr namens Ogier Ghiselin de Busbecq Gesandter des späteren Kaisers Ferdinand I. am Hof des Sultans in Istanbul. Dort bekam er einige Tulpenzwiebeln geschenkt, die er an einen Bekannten schickte. Der erforschte die Pflanze und züchtete sie. Später wurde er Professor an der Universität von Leiden in den Niederlanden. Dort wurden ihm einige Tulpen aus seinem Garten gestohlen. In kurzer Zeit verbreiteten sich die Pflanzen auf dem freien Markt und wurden zu einer Modeblume.
6 - Im 17. Jahrhundert galt die Tulpe als die Königin unter den Blumen. Irgendwann bot man bis zu 10.000 Gulden für eine einzige Zwiebel einer besonders schönen Tulpensorte. Das entsprach dem Preis für ein Stadthaus in Amsterdam. Heute sind Tulpen bei weitem nicht mehr so teuer, aber für Blumenfreunde haben sie dennoch einen hohen Wert.
Tulpen bestehen aus einem Stängel, den Laubblättern und einer Blüte.
Die Blütenhüllblätter umschließen das Innere der Blüte.
Im Inneren der Tulpenblüte wachsen Staubblätter und eine Narbe.
Man schätzt, dass inzwischen mehr als 5000 verschiedene Tulpenarten gezüchtet wurden. - Bilder: Hamsterkiste
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