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1 - Weimar ist eine Stadt in Thüringen. Am Ende des Jahres 2022 lebten hier 65.620 Einwohner. Es ist die viertgrößte Stadt in diesem Bundesland. Die Stadt nennt sich manchmal auch Klassikstadt.
2 - Weimar war einmal die Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, das zuletzt von Großherzögen regiert wurde. Der letzte Großherzog dankte 1918 ab. Die Landesherren residierten im Stadtschloss in Weimar, auch die Wartburg bei Eisenach befand sich bis 1945 im Besitz ihrer Familie.
3 - Im Jahr 1919 kam in Weimar eine Nationalversammlung zusammen und arbeitete eine demokratische Verfassung für das Deutsche Reich aus. Man nennt sie die „Weimarer Reichsverfassung“. Nachdem der Kaiser und alle Fürsten am Ende des Ersten Weltkriegs ihre Macht verloren hatten, wurde Deutschland auf der Grundlage dieser Verfassung zur Weimarer Republik. Diese endete allerdings bereits im Jahr 1933 mit der Machtübernahme des Diktators Adolf Hitler. In der Weimarer Verfassung waren die Grundrechte verankert. Dazu gehörte unter anderem das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Jeder erhielt das Recht, in einer Wohnung zu leben und zu bestimmen, wer sich darin aufhalten darf. Es galt nun das Briefgeheimnis, der Staat durfte Briefe nicht einfach mitlesen. Frauen erhielten erstmals das Wahlrecht.
4 - Weimar ist eng verbunden mit den bedeutenden Dichtern Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) und Friedrich Schiller (1759 - 1805). Goethe kam 1775 auf Einladung von Herzog Carl August nach Weimar. Damals zählte die Stadt nur 6000 Einwohner. Goethe wurde Minister des Herzogs. Schiller zog im Jahr 1799 ebenfalls nach Weimar, starb aber bereits 6 Jahre später. Die Häuser der beiden Dichter sind erhalten und können besichtigt werden. Goethe und Schiller waren befreundet und beiden wurde vor dem Nationaltheater in Weimar ein Denkmal gesetzt.
5 - Nach der Mutter des Herzogs Carl August wurde die Anna-Amalia-Bibliothek benannt. Es ist eine öffentliche Bibliothek, die vor allem auch der Forschung und der Geschichte der Literatur dient. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Werken aus der Zeit zwischen 1750 und 1850, die man als Klassik bezeichnet. In der Bibliothek kam es im September 2004 zu einem Brand, der schwere Schäden verursachte.
6 - Nur wenige Kilometer entfernt von Weimar ließ die SS im Jahr 1937 ein
Konzentrationslager errichten. SS ist die Abkürzung für "Schutzstaffel". Es handelte sich um eine besondere Organisation, die von dem
Diktator Adolf Hitler gegründet worden war. Sie diente ihm dazu, seine politischen Gegner und vor allem die Juden zu verfolgen, in Lager einzusperren und zu ermorden. Solche Lager nannte man Konzentrationslager. Hier wurden tausende von Menschen in einfachen Holzbaracken eingesperrt. Sie mussten schwer arbeiten und bekamen nur eine schlechte Verpflegung. Viele starben an Krankheiten, andere wurden ermordet und ihre Leichen in großen Öfen verbrannt. Das Lager Buchenwald bei Weimar war von einem 3500 m langen elektrischen Stacheldrahtzaun umgeben. In diesem Lager waren bis zum Ende des Krieges im Jahr 1945 insgesamt 277.800 Menschen aus über 50 Ländern eingesperrt, etwa 56.000 kamen hier um. Als das Lager befreit wurde, waren etwa 900 Kinder unter den Gefangenen.
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