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Erklären, was ist, beschreiben, was war, und Kinder zum

Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.



1 Die Hauptstadt der Niederlande

Amsterdam liegt in der Provinz Nordholland am Fluss Amstel und ist durch einen Kanal mit der Nordsee verbunden. In Amsterdam lebten zu Beginn des Jahres 2023 insgesamt 921.468 Menschen. Es ist damit die größte Stadt in den Niederlanden. Amsterdam ist die Hauptstadt,  die Regierung der Niederlande hat ihren Sitz allerdings in Den Haag.


Amsterdam ist in neun Stadtbezirke und jeder Bezirk wiederum in mehrere Stadtteile eingeteilt. Der Name der Stadt leitet sich von einem Damm im Fluss Amstel ab, der im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Amsterdam steht auf rund fünf Millionen Holzpfählen, die wegen des feuchten, sandigen Untergrundes notwendig sind. Der Hauptbahnhof steht auf rund 8600 Pfählen, der Königliche Palast auf 13.659 Pfählen.


Amsterdam ist eine der bekanntesten und beliebtesten Städte in Europa. Jedes Jahr kommen Millionen von Touristen in die Stadt. Sie besuchen zum Beispiel das Rijksmuseum oder das Van Gogh Museum. Sie kaufen ein oder flanieren durch das lebhafte Viertel Jordaan.

Der Königliche Palast im Amsterdam wurde vorwiegend aus Bentheimer Sandstein errichtet

2 Die Grachten

Ein besonderes Merkmal Amsterdams sind die Grachten. Das sind künstliche Kanäle, die im 17. Jahrhundert angelegt wurden. Sie dienten sie dem Handel und dem Trasport von Waren. Heutzutage spielen sie eine wichtige Rolle im Tourismus und bei Freizeitaktivitäten.


Die Grachten von Amsterdam sind in einem halbmondförmigen Netzwerk angeordnet und erstrecken sich insgesamt über eine Länge von etwa 100 Kilometern. Die bekanntesten Grachten sind die Herengracht, Keizersgracht und Prinsengracht. Diese drei Grachten verlaufen parallel zueinander und sind von wunderschönen alten Gebäuden gesäumt. Es gibt auch zahlreiche Brücken.


Die Häuser in Amsterdam sind oft schmal. Als sie errichtet wurden, richteten sich die Steuern nach der Breite. Manche Häuser sind nach vorn geneigt. Früher wurden nämlich oft Waren mit Flaschenzügen, die an einem starken Balken im Giebel befestigt waren, in die Höhe gezogen und in Lagerräumen verstaut.

Die Grachten können durch Schleusen abgeschlossen werden

3 Amsterdam ist eine reiche Stadt

Viele dieser Häuser an den Grachten entstanden im 17. Jahhundert. Damals schickten nämlich niederländische Kaufleute Handelsschiffe nach Indien, um Gewürze und andere Waren einzukaufen, die man in Europa wieder teuer verkaufen konnte.


Im Jahr 1602 entstand die VOC, die "Vereinigte Ostindische Compagnie". Viele Amsterdamer Bürger gaben Geld, damit immer mehr Schiffe gebaut werden konnten. Einige Jahre später entstand die "Niederländische Westindien Kompanie" (WIC). Sie betrieb Handel mit Gebieten in Afrika, der Karibik und in Nordamerika. 1626 gründete diese Gesellschaft die Stadt Niew Amsterdam, die einige Jahre später in New York umbenannt wurde, heute eine der größten Städte der Welt.


Der Handel war sehr lukrativ, er wurde als "Dreieckshandels" betrieben. Die Touren begannen in Europa. Hier luden die Segelschiffe Waffen, Werkzeuge, Tuche, Glasperlen und andere Güter. Zuerst liefen sie einen Hafen an der Westküste Afrikas an. Dort wurde die Ladung verkauft und der Erlös in menschliche Sklaven investiert, die mit Gewalt auf die Schiffe gebracht und dort angekettet wurden. Auf den Schiffen war es eng, die Menschen litten unter Seekrankheit, schlechter Luft, mangelnder Hygiene und unzureichender Ernährung.


Die niederländischen Kaufleute wurden reich. Während damals im heutigen Deutschland der Dreißigjährige Krieg tobte und das Land verwüstete, brach in den Niederlanden das "Goldene Zeitalter" aus. Es entstanden prachtvolle Bauten, Amsterdam wurde zum wichtigsten Handelsplatz in Europa und die Niederlande galten bald als eine bedeutende See- und Handelsmacht. Die Bevölkerung Amsterdams wuchs zwischen 1600 und 1662 von etwa 40.000 auf 210.000 Einwohner an, die Stadt wurde durch neue Grachten erweitert.

Entlang der Grachten stehen prachtvolle Häuser. Einige sind scheinbar nach vorn geneigt. Am Giebel dieser Häuser ist oder war ein starker Balken angebracht. Mit Flaschenzügen konnten daran Waren empor gezogen und in Lagerräumen verstaut werden.

4 Amsterdam und die Fahrräder

In Amsterdam gibt es U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse. Als beliebtestes Verkehrsmittel jedoch gilt das Fahrrad. Es wird in den Niederlanden "Fiets" genannt. Man fährt damit zur Arbeit oder zur Schule, macht Besorgungen oder besucht Freunde und Verwandte.


Die Stadt ist auf den Fahrradverkehr besonders eingestellt. Es gibt ein weitläufiges Netz von Fahrradwegen, Fahrradstreifen und Fahrradparkplätzen. Es gibt auch spezielle Fahrradbrücken und Tunnel, die den Radverkehr erleichtern.


Der Verkehr in Amsterdam ist wegen der vielen Fahrräder sehr lebhaft. Die Räder werden leider auch oft gestohlen, und mehrere tausend von ihnen landen jedes Jahr in den Grachten.

"Fietsen" sind ein beliebtes Verkehrsmittel in Amsterdam

5 Das Anne Frank Haus

Anne Frank wurde im Juni 1929 in Frankfurt geboren. Die Angehörigen der Familie waren Juden. In Deutschland kamen im Januar 1933 die Nationalsozialisten mit ihrem Anführer Adolf Hitler an die Macht. Juden durften danach nur noch wenige Berufe ausüben, die Nazis riefen dazu auf, nicht mehr in ihren Geschäften einzukaufen, sie durften nur jüdische Partner heiraten und die Kinder mussten eigene Schulen besuchen. Später verhaftete man Juden willkürlich und sperrte sie in Konzentrationslager ein. Schließlich wurden etwa 6 Millionen Juden aus ganz Europa ermordet.


Die Familie Frank wanderte 1934 aus und ließ sich in Amsterdam nieder. 1940 überfielen die Soldaten Hitlers die Niederlande. Die Judenverfolgung begann nun auch hier. Ab Juli 1942 versteckte sich die Familie zusammen mit einigen anderen Personen in einem Hinterhaus an der Prinsengracht. Sie wurden von mehreren Helfern versorgt.


Anne war inzwischen 13 Jahre alt. Sie begann Tagebuch zu schreiben. Fast täglich notierte sie, was sich in ihrem Versteck zutrug. Mehr als zwei Jahre lebten sie und die anderen in ihrem Versteck. Sie durften es nicht verlassen und mussten z. B. laute Geräusche unbedingt vermeiden. Doch das Versteck wurde verraten und im August 1944 wurden alle verhaftet. Anne und ihre Schwester kamen zunächst in das Konzentrationslager Birkenau in Polen und wurden im Oktober 1944 in das KZ Bergen-Belsen in Niedersachsen gebracht. Hier starben Margot und Anne Frank, wahrscheinlich im März 1945.


Das Tagebuch, das Anne im Versteck geführt hatte, wurde nach dem Ende der Nazidiktatur veröffentlicht. Das Haus, in dem sie sich mit ihrer Familie versteckt hatte, ist heute Teil eines Museums. 


Besucher können das Versteck besichtigen. Es gibt auch eine Ausstellung mit Fotos, Dokumenten und persönlichen Gegenständen, die das Leben der Familie Frank veranschaulichen.

Eingang des Anne Frank Hauses an der Prinsengracht - Bilder: Hamsterkiste

6 Hausboote

In den Grachten Amsterdams fahren viele Boote umher. Einige jedoch verlassen ihren Liegeplatz nie. Es sind Hausboote, darauf wohnen Menschen. Es sind oft junge Leute oder Künstler, für die das Leben auf dem Wasser in einer großen Stadt einen besonderen Reiz hat. Sie leben, sie kochen, schlafen und manche arbeiten auch hier. Viele lassen das Dach ihrer Boote von Pflanzen bewachsen. Man schätzt, das es in Amsterdam ungefähr 2500 solcher Hausboote gibt.


In der Gracht Singel liegt ein besonderes Boot: das "Poezenboot" (Katzenboot). Es ist schwimmendes Tierheim. Dort leben etwa 50 Katzen, die auf der Straße geboren oder ausgesetzt wurden. Die Idee dazu hatte Mefrouw van Weelde bereits im Jahr 1966. Man kann das Boot nur von außen besichtigen, aber man kann spenden und so zum Erhalt dieser einzigartigen Einrichtung beitragen.

Auf dem "Poezenboot" leben etwa 50 Katzen - Bilder: Hamsterkiste

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