In der Schweiz lebten am 31. Dezember 2022 insgesamt 8.815.385 Einwohner auf einer Fläche von 41.285 Quadratkilometern . Auf einem Quadratkilometer wohnen also 214 Personen.
Im Norden und Nordosten sprechen die Menschen
Deutsch , das für etwa zwei Drittel der Einwohner Muttersprache ist. Im Westen wird von ungefähr einem Viertel der Bevölkerung
Französisch gesprochen. Für etwas mehr als 8 Prozent aller Personen ist die Muttersprache
Italienisch. Sie leben vor allem im Tessin und in einigen Tälern im Süden. Eine Minderheit von etwa 0,6 Prozent aller Bewohner spricht
Rätoromanisch .
Alle vier Sprachen sind Amtssprachen. Die meisten Schweizer sprechen neben ihrer Muttersprache noch ein oder zwei andere Landessprachen, außer den Fremdsprachen, die sie in der Schule lernen.
Die Hauptstadt der Schweiz ist Bern . Am 30. Juni 2023 zählte die Stadt 145.259 Einwohner. In Bern ist der Sitz der obersten Bundesbehörden. Sie wird offiziell allerdings seit dem Jahr 1848 nicht als Hauptstadt, sondern als Bundesstadt bezeichnet.
Die Hauptsehenswürdigkeit Berns ist die Altstadt mit ihren vielen prächtigen Sandsteingebäuden. Besonders bemerkenswert sind die überdachten Lauben, die sich insgesamt über etwa sechs Kilometer erstrecken. Sie bilden eine der längsten gegen Wind und Wetter geschützten Einkaufsstrassen Europas. Besonders bemerkenswert sind der Uhrenturm Zytglogge und das Rathaus zum Äusseren Stand.
Der Uhrenturm Zytglogge in Bern - Bild: Hamsterkiste
Zürich hatte im November 2023 insgesamt 447.458 Einwohner. Sie ist damit größte Stadt in der Schweiz. Weitere Großstädte sind Genf, Basel, Bern, Lausanne und Winterthur. Weitere große Städte mit weniger als 100.000 Einwohner sind Luzern, St. Gallen, Lugano und Biel/Bienne.
Die Schweiz ist ein
Bundesstaat . Das wichtigste Gesetz der Schweiz ist die Verfassung, welche die "Schweizerische Eidgenossenschaft" als Namen des Staates bestimmt. Dieser Staat wird von
26 Kantonen gebildet: Zürich, Bern, Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden, Glarus, Zug, Freiburg, Solothurn, Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Schaffhausen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin, Waadt, Wallis, Neuenburg, Genf und Jura.
Aufgaben, welche die Kraft der Kantone übersteigen oder eine einheitliche Regelung für alle erfordern, werden vom Bund übernommen.
Blick auf das Zentrum von Zürich - Bild: pixabay.com
Der
Rhein ist insgesamt 1232 Kilometer lang. Unter allen europäischen Flüssen, die in ein Meer münden, steht er damit an 7. Stelle. 376 Kilometer verläuft er auf schweizerischem Gebiet, bevor er sich nach Norden wendet.
Im Quellgebiet des Rheins im Kanton Graubünden entspringen mehrere kleine Zuflüsse, aus denen der Vorderrhein und der Hinterrhein entstehen. Bei Reichenau fließen die beiden zum Alpenrhein zusammen. Nachdem der Rhein den Bodensee durchflossen hat, wird er als Hochrhein bezeichnet und bildet weitgehend die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland. Bei Schaffhausen gibt es den Rheinfall, einen der größten Wasserfälle in Europa.
Die wasserreiche
Aare ist 288 Kilometer lang und damit der längste Fluss, der ausschließlich auf Schweizer Gebiet verläuft. Sie entspringt in den östlichen Berner Alpen, durchfließt die Kantone Bern, Solothurn und Aargau sowie den Thuner See, den Wohlensee und den Bieler See. Sie mündet bei Koblenz (Kanton Aargau) in den Rhein.
Die
Rhone ist insgesamt 812 Kilometer lang, davon verlaufen 267 Kilometer in der Schweiz. Sie beginnt im Kanton Wallis am Rhonegletscher und fließt dann durch den Genfer See weiter nach Frankreich. Hier wird sie zum wasserreichsten Fluss dieses Nachbarlandes, bildet im Süden das Rhonedelta aus und mündet schließlich in das Mittelmeer.
Die
Reuss ist mit einer Länge von 164 Kilometern der viertlängste Fluss der Schweiz. Sie entspringt aus einem kleinen Bergsee oberhalb des Furkapasses und mündet unterhalb von Brugg in die Aare.
Andere Flüsse in der Schweiz sind unter anderem die
Orbe, die sich mit dem
Talent
zur
Zihl vereint, sowie die
Linth, die in den Zürichsee mündet und aus der dann die
Limnat entsteht.
Die Aare in Bern - Bild: Hamsterkiste
Die Schweiz lässt sich in drei große landschaftliche Räume einteilen: Das
Mittelland
umfasst etwa 30 Prozent des Staatsgebiets. Es ist eine relativ flache, hügelige Landschaft, die etwa 400 bis 600 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Das Mittelland ist dicht besiedelt.
Der
Jura im Nordwesten nimmt etwa 10 Prozent der Fläche der Schweiz ein. Es ist eine junge Gebirgsregion, deren Gipfel Höhen von bis zu 1720 Meter erreichen.
Die restlichen 60 Prozent des Landes werden von den
Alpen bedeckt, zu denen auch die Voralpen gehören. Darunter versteht man das Gebiet zwischen Mittelland und Alpen. In den Schweizer Alpen gibt es 48 Gipfel, die höher sind als 4000 Meter, außerdem 1161 Dreitausender und 2132 Zweitausender.
Der höchste Berg der Schweiz ist die 4643 m hohe
Dufourspitze . Andere bekannte Berggipfel sind der
Dom , der eine Höhe von 4545 m erreicht, das
Matterhorn (4478 m), der
Mönch (4107 m), die
Jungfrau (4158 m), der
Piz Bernina (4049 m) sowie der
Eiger (3970 m).
In den Eiszeiten bildeten sich in den Alpen viele Gletscher. Diese gewaltigen Eismassen füllen Täler aus und formen sie. Die größten und längsten Gletscher der Schweizer Alpen sind der
Grosse Aletschgletscher und der
Gornegletscher .
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts erreichten die Gletscher ihre größte Ausdehnung. Seitdem gehen sie weltweit deutlich zurück, da die durchschnittlichen Temperaturen ansteigen. In den letzten 40 Jahren nahm die Fläche der Schweizer Gletscher um etwa 30 Prozent ab.
Der Grosse Aletschgletscher in den Walliser Alpen - Bild: Hamsterkiste
Der größte See der Schweiz ist der
Genfersee . Von seiner Gesamtfläche von 580 Quadratkilometern gehören 345,3 Quadratkilometer zur Schweiz, der Rest zu Frankreich. Dort wird er Lac Lémon genannt.
Auch vom
Bodensee gehört nur ein Teil zur Schweiz, nämlich 172,9 von 536 Quadratkilometern, der Rest zu Deutschland und Österreich.
Der
Neuenburgersee (französisch Lac de Neuchatel) ist mit einer Fläche von 217,9 Quadratkilomerern der größte See, der ausschließlich auf Schweizer Boden liegt.
Der
Langensee (Lago Maggiore) hat eine Gesamtfläche von 212,5 Quadratkilometern, von der 42,3 zur Schweiz und 180,2 zu Italien gehören. Andere Seen in der Schweiz sind zum Beispiel der
Vierwaldstättersee, der
Zürichsee, der
Thunersee und der
Bielersee .
Der Langensee (Lago Maggiore) gehört im nördlichen Bereich zur Schweiz, im südlichen zu Italien - Bild: Hamsterkiste
Im Osten grenzt die Schweiz an Österreich und Liechtenstein , im Süden an Italien , im Westen an Frankreich und im Norden an die Bundesrepublik Deutschland .
Die Schweiz liegt zwar mitten in Europa, ist jedoch nicht Mitglied der Europäischen Union (EU). Sie ist allerdings mit der EU durch viele Verträge verbunden. Die Währung der Schweiz ist der
Franken .
Die Schweiz gilt als eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Obwohl sie nur über eine relativ geringe Einwohnerzahl verfügt, steht sie in Europa auf Platz 10 der wirtschaftlich stärksten Länder.
Die Wirtschaftsbetriebe des Landes sind sehr auf den Export von Waren ausgerichtet. Schwerpunkte sind die Chemieindustrie und die Pharmaindustrie, der Maschinenbau sowie die Elektro- und Metallindustrie. Traditionell sehr bedeutend sind Betriebe der Feinmechanik, die Uhren, Schmuck und medizinische Geräte herstellen. Auch der Finanz- und Bankensektor ist sehr wichtig.
Ungefähr drei Viertel aller Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungssektor, zum Beispiel im Tourismus. In den letzten Jahren werden immer mehr Produkte im Bereich der Umwelttechnik hergestellt. Auch der Handel mit Rohstoffen spielt in der Schweiz eine bedeutende Rolle.
Aus der Schweiz werden viele Waren exportiert - Bild: Hamsterkiste
Die Bürgerinnen und Bürger der Schweiz haben weitgehende Mitbestimmungsrechte in den Gemeinden, in den Kantonen und im Bund. Sie können zum Beispiel eine
Volksinitiative "lancieren". Damit sind Vorschläge für Änderungen der Verfassung oder für Gesetze gemeint, über die landesweit abgestimmt werden muss, wenn sich innerhalb von 18 Monaten 100.000 Menschen finden, die sie unterstützen. In einem
Referendum
können die Schweizer Bürgerinnen und Bürger auch direkt über ein Gesetz abstimmen. Stimmberechtigt sind alle mündigen Männer und Frauen ab 18 Jahren mit Schweizer Nationalität.
In der Schweiz gibt es rund 2400 Gemeinden. Ungefähr ein Fünftel von ihnen haben ein Parlament, also eine von den Bürgerinnen und Bürgern gewählte Vertretung. In den anderen Gemeinden entscheidet die
Gemeindeversammlung über alle wichtigen Belange. An der Gemeindeversammlung können sich alle Stimmberechtigten beteiligen.
In den
26 Kantonen werden alle Angelegenheiten, die die Kantone selbständig verwalten können, durch ein eigenes Parlament, eine Regierung und eigene Gerichte geregelt. In den Parlamenten der Kantone sind 50 bis 180 Abgeordnete vertreten, die vom Volk gewählt werden. Auch die Mitglieder der Regierungen werden direkt gewählt.
Für die Außenpolitik, für die Landesverteidigung, das Zoll- und das Geldwesen sowie die landesweit gültigen Gesetze ist der Bund zuständig. Wichtige Entscheidungen werden hier vom Parlament beraten und beschlossen. Es besteht aus dem
Nationalrat und dem
Ständerat .
Dem Nationalrat gehören 200 Abgeordnete an, die von den stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürgern für vier Jahre gewählt werden. Die Anzahl der Sitze der einzelnen Kantone im Nationalrat richtet sich nach der Bevölkerungszahl.
Der Ständerat besteht aus 46 Frauen und Männern. Diese werden von den Stimmberechtigten ebenfalls für vier Jahre gewählt. 20 Kantone sind mit je zwei Sitzen vertreten, 6 kleinere Kantone jeweils nur mit einem Sitz.
Nationalrat und Ständerat beraten und beschließen meistens getrennt, in bestimmten Angelegenheiten aber auch gemeinsam als so genannte
Vereinigte Bundesversammlung .
Nationalrat und Ständerat treten in der Regel viermal im Jahr zu Sessionen zusammen. Eine Session dauert drei Wochen.
Die Regierung der Schweiz besteht aus 7 gleichberechtigten Mitgliedern. Sie bilden den
Bundesrat. Alle Mitglieder des Bundesrates werden von der Vereinigten Bundesversammlung für 4 Jahre gewählt. Eines der 7 Mitglieder des Bundesrates leitet als
Bundespräsident oder als
Bundespräsidentin die Sitzungen des Bundesrates. Sie sind keine Staatoberhäupter wie in Deutschland und Österreich und werden jeweils nur für 1 Jahr bestimmt.
Nationalrat, Ständerat und Bundesrat halten ihre Sitzungen im Bundeshaus in Bern ab.
Das Bundeshaus in Bern - Bild: Hamsterkiste
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