Die Republik Portugal liegt im Westen Europas. Das Land ist 92.212 Quadratkilometer groß und hat rund 10,4 Millionen Einwohner. Auf einem Quadratkilometer leben durchschnittlich ungefähr 113 Menschen. In Deutschland sind es 232.
Viele Portugiesen sind in den vergangenen Jahrhunderten ausgewandert. Sie verließen das Land, weil sie sehr arm waren und es wenig Möglichkeiten gab, eine Arbeit zu finden, von der man leben konnten. Sie leben heute vor allem in Frankreich, den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und in Brasilien.
In Portugal sprechen fast alle Menschen Portugiesisch. Fast 90 Prozent der Bevölkerung gehören der katholischen Kirche an. Außerdem leben in dem Land Protestanten, Muslime und Juden.
Die Hauptstadt Portugals heißt Lissabon, auf Portugiesisch spricht man diesen Namen „Lischboa“ aus. In dieser Stadt leben etwa 552 000 Einwohner.
Portugal ist in 18 Distrikte unterteilt, die meistens um eine große Stadt herum gebildet wurden, zum Beispiel Lissabon, Porto oder Braga. Außerdem gehören die Autonomen Regionen Azoren und Madeira zu Portugal. Sie liegen in einiger Entfernung vom Festland im Atlantischen Ozean. Es gibt 308 Kreise und 3091 Städte und Gemeinden.
Die zweitgrößte Stadt in Portugal ist Porto. Die Stadt liegt im Norden des Landes. Der Name der Stadt bedeutet „Hafen“. In Porto leben etwa 238.000 Menschen.
Andere große Städte sind Vila Nova de Gaia, Amadora, Braga, Setubal, Funchal auf der Insel Madeira und die alte Universitätsstadt Coimbra.
Die Stadt Porto liegt an der Mündung des Flusses Duoro - Bild: Hamsterkiste
Der längste Fluss in Portugal ist der Tejo, der über 1000 Kilometer lang ist. Er entspringt in Spanien, wo er Tajo genannt wird. Er mündet bei Lissabon in den Atlantik. Seine Mündung ist sehr breit. Der Douro entspringt ebenfalls in Spanien, ist fast 900 Kilometer lang und mündet bei Porto in den Atlantik. Im Tal des Douro wächst viel Wein, unter anderem der weltberühmte Portwein.
Der Minho im Norden und der Guadiana im Osten des Landes bilden auf langen Strecken die Grenze zu Spanien. Der Mondego ist 234 Kilometer lang und der längste Fluss, der ausschließlich auf portugiesischem Gebiet fließt.
Es gibt mehr als 150 Seen in Portugal. Weil das Land sehr gebirgig ist, sind die Seen oft recht klein. Einige sind auch künstlich als Talsperren entstanden, zum Beispiel der Barragem de Santa Luzia im Distrikt Coimbra.
Im Tal des Douro - Bild: Hamsterkiste
Zu Portugal gehören rund 60 Inseln, darunter auch Madeira. Im Westen und Süden gibt es eine lange Küste zum Atlantischen Ozean. Bei Touristen ist die Küste der Algarve im Süden besonders beliebt. Hier befinden sich bekannte Ferienorte wie Faro, Portimao, Albufeira, Lagos und Silves.
Nördlich der Algarve liegt die Landschaft des Alentejo. Diese Region ist sehr dünn besiedelt und wird vor allem landwirtschaftlich genutzt.
Der höchste Berg auf dem Festland ist der Torre, der eine Höhe von 1993 Metern erreicht. Der höchste Berg Portugals liegt auf den Azoren. Er ist 2351 Meter hoch und heißt Ponta do Pico.
Eine Bucht in Carvoeiro an der Algarve - Bild: Hamsterkiste
Lissabon wurde am 1. November des Jahres 1755 von einem Erdbeben fast vollständig zerstört. Bis zu 100.000 Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als ein Drittel der damaligen Bevölkerung.
Gegen 9.40 Uhr brach das Inferno los. Das erste Beben dauerte ungefähr sechs Minuten. Tiefe Spalten rissen den Boden auf, Häuser brachen zusammen und es entstanden zahlreiche Brände. Im Hafen wich das Wasser zunächst zurück und der Boden der Hafenbecken wurde sichtbar.
Etwa 40 Minuten nach dem Beben kehrte es mit großer Wucht zurück. Die Stadt wurde von drei Flutwellen überschwemmt, der Wasserstand des Tejo stieg dabei stark an. Die Flutwellen löschten zwar viele Brände, richteten aber weitere große Zerstörungen an. Die Brände in höher gelegenen Stadtteilen setzten ihr Zerstörungswerk noch viele Tage lang fort. Noch heute sind Spuren des Erdbebens zu sehen.
Auch an der Algarve im Süden Portugals wurden Städte und Dörfer an der Küste zerstört. Auch in Marokko auf dem afrikanischen Kontinent sollen viele Menschen durch die Flutwellen getötet worden sein. Das Beben und die Auswirkungen der Flutwellen waren in ganz Europa zu spüren. Nach dem Beben begann man sofort mit der Beseitigung der Trümmer und dem Wiederaufbau der Stadt. Es wurden breite Straßen und Alleen angelegt und die Häuser nach damaligen Maßstäben erdbebensicher errichtet.
Zeitgenössische Darstellung des Erdbebens von Lissabon 1755 - Bild: gemeinfrei
Portugal ist das westlichste Land Europas. Im Westen und im Süden grenzt es an den Atlantischen Ozean. Spanien ist Portugals einziges Nachbarland. Es liegt im Osten.
Portugal ist seit 1986 Mitglied der Europäischen Union. Seitdem hat sich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit stark verbessert, liegt aber immer noch unter dem Durchschnitt der anderen EU-Länder. Im Durchschnitt sind die Löhne in Portugal niedriger und die Arbeitszeiten wesentlich länger als in den meisten anderen Ländern der EU. Der Ausbau der Autobahnen und die Ausstattung mit Glasfaserkabeln ist andererseits deutlich höher.
Aus Portugal werden vor allem Bekleidung und Schuhe, Maschinen, Chemieprodukte, Kork sowie Zellstoff und Papier exportiert. Das Land importiert Maschinen, Fahrzeuge, Öl und Ölprodukte sowie Landwirtschaftsprodukte.
In der Landwirtschaft Portugals arbeitet immer noch ein hoher Anteil aller Arbeitskräfte. Die Arbeitsweise ist jedoch oft nicht sehr effektiv. Es wird vor allem Wein angebaut und der Kork der Korkeichen gewonnen und verarbeitet. Eine große Bedeutung hat inzwischen der Tourismus. Die Währung Portugals ist der Euro.
Der Tourismus ist ein wichtiges Wirtschaftszweig in Portugal - Bild: Hamsterkiste
Portugal war von 1083 bis 1910 ein Königreich. In den 400 Jahren davor wurde das Land von muslimischen Mauren beherrscht. Die ersten Könige, die in Guimaraes im Norden des Landes residierten, bekämpften die Mauren und trieben sie außer Landes.
Der Seefahrer Vasco da Gama entdeckte 1498 den Seeweg nach Indien und portugiesische Kaufleute wurden anschließend sehr reich durch den Handel mit Gewürzen. Außerdem eroberte Portugal einige Kolonien in Afrika, Asien und Südamerika. Darunter waren Angola und Mosambik, Macao und Brasilien. Diese Länder wurden unterschiedlich lange von Portugal beherrscht, als letztes wurde Macao im Jahr 1999 an China zurück gegeben.
1910 wurde der letzte König von Portugal abgesetzt. Das Land ist seitdem eine Republik.
Diese Burg in Guimareas im Norden war die Residenz der ersten Könige von Portugal - Bild: Hamsterkiste
An der Spitze der Republik Portugal steht heute der Präsident oder die Präsidentin. Er oder sie wird für fünf Jahre von den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern gewählt. Er ernennt einen Premierminister und die Minister. Dabei muss das Ergebnis der Parlamentswahlen berücksichtigt werden.
Portugal ist eine parlamentarische Demokratie. Alle Portugiesen, die 18 Jahre und älter sind, dürfen wählen. Sie bestimmen alle vier Jahre das Parlament, das Assembleia da República genannt wird. Dem Parlament gehören bis zu 230 Abgeordnete an.
An der Spitze der Regierung stehen der Premierminister und der Ministerrat, dem die Minister des Landes angehören. Das Oberste Gericht des Landes wacht darüber, dass die Verfassung, das wichtigste Gesetz des Landes, richtig angewandt wird.
Das Parlamentsgebäude in Lissabon - Bild: Joaomartinho63 (CC BY-SA 3.0)
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