Manche Berge türmen sich tausende Meter auf, sie sind zerklüftet und ständig von Eis und Schnee bedeckt. Andere hingegen sind flache Hügel, die gefällig die Landschaft formen.
Der höchste Berg in Deutschland, die Zugspitze, ist 2962 Meter hoch und liegt in den Alpen. Diese sind noch ziemlich jung. Wir zählen sie zu den Hochgebirgen. Der Schwarzwald hingegen ist sehr viel älter und er war einmal sehr viel höher als heute. Im Verlauf von vielen Millionen Jahren wurden seine Gipfel durch Wind und Wetter abgetragen. Der Feldberg als höchste Erhebung erreicht nur eine Höhe von 1493 Meter. Den Schwarzwald bezeichnen wir daher als Mittelgebirge.
Die höchsten Berggipfel auf der Erde gehören zu Gebirgsketten. Dazu zählen die Alpen in Europa, der Himalaya in Asien, die Anden in Südamerika und die Rocky Mountains in Nordamerika. Die höchsten Gipfel finden wir in Asien: den Mount Everest im Himalaya (8848 Meter), den K2 im Karakorum (8611 Meter) und den Kangchendzonga wiederum im Himalaya (8586 Meter).
In den Tiefen des Meeres gibt es Senken und Rinnen. Da fast 71 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt sind, bleibt den meisten Menschen ein Blick in diese Tiefen verborgen. Der Marianengraben im Norden des Pazifischen Ozeans reicht immerhin bis 11.034 Meter hinab. Der Unterschied zwischen der tiefsten und der höchsten Stelle der Erdoberfläche beträgt also fast 20 Kilometer.
Die höchsten Gipfel der Alpen ragen mehr als 4000 Meter in die Höhe. Die Alpen sind ein junges Hochgebirge.
Der Schwarzwald ist ein altes Mittelgebirge
Die Erde ist eine Kugel. Sie hat einen Durchmesser von 12.742 Kilometern und am Äquator einen Umfang von 40.075 Kilometern. Sie dreht sich in 24 Stunden einmal um sich selbst und wandert jedes Jahr einmal um die Sonne herum. Sie ist ungefähr 4,5 Milliarden Jahre alt. In dieser langen Zeit hat sie sich ständig verändert und sie verändert sich immer noch. Diese Entwicklung verläuft allerdings sehr, sehr langsam.
Die Erdkugel besteht aus mehreren Schichten. Tief im Inneren befinden sich der innere und äußere Erdkern. Der innere Kern ist fest, er enthält vor allem Eisen und Nickel und er ist etwa 6000° C heiß. Der Erdkern ist vom Erdmantel umgeben. Dieser besteht aus zähem, flüssigem Gestein und ist ungefähr 2900 Kilometer dick. Die Temperatur nimmt nach oben hin immer mehr ab und beträgt schließlich nur noch einige hundert Grad.
Der Erdmantel ist von der Erdkruste umschlossen. Sie ist sehr, sehr dünn, im Durchschnitt nur 35 Kilometer dick. In dieser dünnen Erdkruste bilden sich ständig neue Gebirge und Senken, Kontinente und Ozeane verschieben sich.
Kontinente und Ozeane verändern ihre Lage zueinander in einem Jahr nur um wenige Zentimeter. Aber 5 Zentimeter pro Jahr ergeben im Verlauf von einer Million Jahren immerhin schon 50 Kilometer. Wir Menschen spüren diese langsamen Veränderungen normalerweise nicht. Nur wenn sich Vulkanausbrüche und Erdbeben ereignen, merken wir, dass sich in der Erdkruste etwas bewegt.
Die Kruste der Erde ist die obere Schale einer Schicht, die wir Lithosphäre nennen. Diese ist im Durchschnitt etwa 100 Kilometer dick. Die Lithosphäre besteht aus riesigen Platten, die wie ein gewaltiges Puzzle miteinander verbunden sind. Diese Platten nennt man Lithosphärenplatten oder auch Kontinentalplatten.
Unter diesen Platten liegt der Erdmantel. In dieser Tiefe ist die Temperatur so hoch, dass alles Gestein schmilzt. Die Erdplatten der Lithosphäre schwimmen also sozusagen auf dem heißen Untergrund. Sie verändern dabei sehr langsam, aber fortwährend ihre Lage.
Außerdem drücken sie gegeneinander. Manchmal wird bei diesen Bewegungen eine Platte unter eine andere geschoben. Dabei drängt dann an manchen Stellen heiße, flüssige Magma aus dem Erdmantel an die Oberfläche. Daraus entsteht ein Vulkan.
Wenn zwei Erdplatten gegeneinander gepresst werden, baut sich außerdem ein gewaltiger Druck auf, der immer wieder zu schweren Erdbeben führen kann.
Durch den Druck werden zudem neue Gebirge hoch gepresst. Er sorgt nämlich dafür, dass sich die äußeren Bereiche der Erdplatten falten und verformen wie zwei Stücke Pfannkuchen, die man gegeneinander schiebt. Sie werden durch den Druck immer weiter empor gehoben.
Die Kontinentalplatten schwimmen wir riesige Teile auf dem Erdmantel - Abbildung: gemeinfrei
So war es auch bei den Alpen, dem längsten und höchsten Gebirgszug in Europa. Ihr Ursprung begann vor ungefähr 135 Millionen Jahren. Dort, wo sich heute hohe Gipfel auftürmen, befand sich damals ein 1000 Kilometer breiter Ozean. Dann bewegten sich zwei Erdplatten aufeinander zu, die man als Eurasische und Afrikanische Platte bezeichnet.
Der Ozean wurde immer mehr verengt und verschwand schließlich ganz. Doch die beiden Platten setzten ihre Bewegung fort. Durch den gewaltigen Druck verkeilten sich ihre Ränder ineinander. Gesteinsmassen wölbten sich auf, schoben sich übereinander und es bildeten sich Falten und Spalten. Das alles geschah sehr, sehr langsam. Aber es entstand ein neues Gebirge. Es wuchs nur etwa 5 Millimeter pro Jahr empor.
Die europäische und die afrikanische Erdplatte bewegen sich auch heute noch aufeinander zu. Pro Jahr nähern sie sich etwa um 5 Zentimeter an. Deshalb ist die Bildung der Alpen noch nicht abgeschlossen. Sie wachsen jährlich etwa 1 bis 2 Zentimeter in die Höhe. Die Erosion trägt davon aber gleichzeitig das meiste wieder ab.
Satellitenaufnahme der Alpen - Abbildung: gemeinfrei
Die Auffaltung der Gesteinsmassen ist in den Alpen deutlich zu beobachten
Die Gipfel der Alpen ragten schließlich bis zu 30 Kilometer hoch in den Himmel. Heute sind die höchsten Erhebungen allerdings noch etwa 4000 bis 4800 Meter hoch. Berge werden nämlich nicht nur immer weiter aufgetürmt, sie verlieren gleichzeitig ständig an Höhe.
Dafür sorgt ein Vorgang, den wir Erosion nennen. Daran ist besonders das Wasser beteiligt, das in Form von Schnee und Regen auf die Berge fällt. Wenn es den Berg herunterrinnt, spült es kleinste Bestandteile fort. Wasser dringt auch in kleine Spalten ein. Bei Frost gefriert es zu Eis. Dabei dehnt es sich aus und sprengt hartes Gestein auseinander.
Bei starker Sonneneinstrahlung erwärmt sich das Gestein. Es dehnt sich dann ebenfalls aus und birst irgendwann. Schließlich trägt auch der Wind kleine Bestandteile eines Berges fort und lagert sie an anderen Stellen ab.
Wenn der Druck der Erdplatten nachlässt, wächst der Berg nicht weiter in die Höhe. Durch die Erosion wird aus einem Hochgebirge schließlich ein niedrigeres Mittelgebirge, das langsam aber sicher weiter an Höhe verliert. Messbar wird das alles erst nach sehr langen Zeiträumen.
Doch wir sehen zum Beispiel, dass das Wasser der Flüsse, die aus einem Gebirge kommen, immer grau verfärbt ist, weil darin feine Bestandteile des Gesteins gelöst sind. Wir beobachten Steinschlag im Gebirge und sehen die Rinnen in den Felsen, die das Wasser formt.
Spuren der Erosion in den Alpen
In den Zonen, in denen zwei Kontinentalplatten gegeneinander pressen, entstehen häufig auch Vulkane. Das geschieht an Stellen, an denen flüssiges, glühend heißes Material aus dem Erdmantel an die Oberfläche drängt. So lange sich dieses Material im Inneren der Erde befindet, nennen wir es Magma. Wenn es die Oberfläche erreicht hat, bezeichnet man es als Lava.
Glühende Lava kann große Zerstörungen anrichten. Bei einem Vulkanausbruch werden außerdem große Mengen an Staub, Gasen und Gestein viele hundert Meter hoch geschleudert. Das Leben in der Nähe eines Vulkans ist gefährlich. Doch die Menschen ziehen immer wieder dorthin, denn der Boden ist sehr fruchtbar.
Es gibt auf der Erde mehr als 1500 Vulkane, die in den letzten 10.000 Jahren ausgebrochen sind. Die bekanntesten Vulkane in Europa sind der Ätna und der Vesuv, die beide in Italien liegen.
Der Ätna auf der Insel Sizilien ist der höchste Vulkan Europas
Wenn sich der Druck der Erdplatten entlädt, werden die gewaltigen Kräfte plötzlich spürbar. Dann entsteht ein Erdbeben, das große Schäden anrichten und viele Opfer fordern kann. Im Jahr 2016 kam es in Italien, im Jahr 2019 in Albanien zu schweren Beben.
In den Alpen ist besonders die italienische Region Friaul-Julisch Venetien häufig von Erdbeben betroffen. In den letzten 900 Jahren bebte die Erde hier rund 200 Mal. Das letzte Beben fand 1976 statt. Das Zentrum lag nördlich der Stadt Udine. Es gab große Schäden und fast 1000 Menschen verloren ihr Leben.
In der Stadt Basel in der Schweiz gibt es noch heute Spuren eines großen Erdbebens, das sich hier im Jahr 1356 ereignete. Zahlreiche Häuser und der Chorraum des Basler Münsters stürzten ein. Obwohl viele Menschen nach einem leichteren Beben am Tag vorher aus der Stadt geflohen waren, gab es viele Tote.
Folgen des Erdbebens in der italienischen Stadt Amatrice im August 2016 - Bild: Leggi il Firenzepost / CC BY-SA 3.0
Karl Jauslin, Das Erdbeben von Basel - Bild: gemeinfrei
Bilder: wie angegeben, Hamsterkiste (6)
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