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Mehr Lesen ! Mehr Schreiben! Mehr Rechnen!

Der IQB- Bildungstrend 2022 ergab: 18,8 Prozent der Grundschüler in Deutschland verfehlen die Mindestanforderungen im Bereich Lesen. Sogar 30,4 Prozent sind es bei der Rechtschreibung. 21,8 Prozent in Mathematik. Diese Ergebnisse sind eine Katastrophe für den Lebensweg jedes fünften Kindes! Sie sind demokratiegefährdend! Sie sind eine Schande für die Grundschule! Wie lange wollen wir dies eigentlich noch hinnehmen?


Doch die meisten Schulen machen weiter, als wäre nichts gewesen. Viele Entschuldigungen werden vorgebracht: Die mangelnden Deutschkenntnisse vieler Kinder aus Migrantenfamilien, die Armut, die mangelnde Unterstützung durch die Eltern.

 

Ja und? Die Grundschule hat einen einfachen Auftrag: Sie muss den Kindern die Basis des selbständigen Lernens beibringen: Lesen, Schreiben und Grundkenntnisse in der Mathematik. Sie muss sehen, dass und wie sie das hinkriegt.


Es haben sich allerdings Unterrichtsmethoden und -formen herausgebildet, die vielen Kindern nicht gerecht werden. Sie sollen sich Lesen, Schreiben und Rechnen quasi selbst und auf jeden Fall spielerisch beibringen. Die Methodenkartei der Uni Oldenburg zum Beispiel umfasst 197 Methoden für den Unterricht. Vieles davon ist Spielerei, nette Beschäftigung mit hohem Zeitaufwand, viel mediales Gedöns. Die Ergebnisse: Siehe oben. Was soll das?


Nötig wäre es, einfache, aber wirksame Methoden gut umzusetzen. Ein ganz wichtiges Ziel: Jedes Kind muss so schnell wie möglich lesen und schreiben lernen, damit es die Welt entdecken kann. Eine Schule, die das nicht schafft, betrügt Kinder um ihre Lernchancen. Es reicht nicht, am Anfang der dritten Klasse ein Buchstabenfest zu feiern, weil dann endlich alle Kinder die 26 Zeichen des Alphabets beherrschen.


Es ist möglich, allen Grundschulkindern in etwa 3 bis 4 Monaten das Lesen beizubringen. Es ist möglich, dass sie am Ende spätestens der 2. Klasse altersangemessene Texte fließend lesen können und den Sinn des Gelesenen verstehen. Es gibt Kinder, die bereits lesen können, wenn sie in die Schule kommen. Die meisten jedoch, und hier besonders Kinder aus bildungsfernen Familien, benötigen planvolle Anleitung und nicht zuletzt: Übung, Übung, Übung!


Niemand wird ein guter Sportler oder Klavierspieler ohne Übung, das gilt auch für das Lesen, das Schreiben und das Rechnen. Übungen sind keineswegs Drill oder sinnlose Wiederholungen. Im Mittelpunkt jeder Übung stehen Inhalte.


Eine zentrale Veränderung tut not: In unseren Schulen muss mehr gelesen, geschrieben und gerechnet werden! Nötig sind eine Kultur des Zutrauens, der Zumutung und der Anstrengung!


Die Hamsterkiste plädiert für die Stärkung der Basiskompetenzen durch einfache Schwerpunktsetzungen:

  • Täglich mindestens 30 Minuten lesen in Klasse 2, 45 Minuten in der 3., 60 Minuten in der 4. Klasse.
  • Täglich in der 2. Klasse mindestens 50 bis 100 Wörter schreiben, in der 3. Klasse 100 bis 150, 150 bis 200 Wörter in Klasse 4.
  • Dies gilt für mindestens 5 Tage in der Woche, auch in den Ferien.
  • In Mathematik erst dann einen neuen Lernbereich bearbeiten, wenn alle Kinder das bisher Gelernte wirklich beherrschen. Wenn bei Tests bereits 50 % richtig gelöste Aufgaben als "ausreichend" gelten, werden die Lücken immer größer. Und auch hier: Die Kinder müssen täglich eine bestimmte Anzahl von Aufgaben bearbeiten, darunter immer auch einige Wiederholungsaufgaben. Viele gängige Lehrbücher sind leider das Papier nicht wert, das zu ihrem Druck verwendet wurde. Schmeißt sie auf den Müll!


Lesen, Schreiben und Rechnen sollte Kindern in der Grundschule zur täglichen Gewohnheit werden! Wie Zähneputzen! Das tägliche Lernen ist keine Frage von Lust oder Unlust. Sondern es geht um die Aneignung der wichtigsten Kulturtechniken. Das hat nichts mit Drill und Überforderung zu tun. Im Gegenteil: Kinder, die etwas können, gewinnen an Selbstbewusstsein.


Immer mehr Schulen machen gute Erfahrungen mit einer täglichen Lesezeit, die nicht nur in den Deutschunterricht integriert ist. Gib den Kindern auf, täglich zu Hause noch einmal eine eigene Lese- und Schreibzeit einzurichten. Viele Hausaufgaben sind Unsinn, diese nicht.


Es ist eine selbstverständliche Aufgabe der Eltern, dabei durch eine angemessene, anregende Lernumgebung zu helfen! Sie sind keine Hilfslehrer, aber: Eltern haben eine umfassende Verantwortung für ihre Kinder. Dazu gehört, ihnen vorzulesen, mit ihnen zu lesen, sie zum Lesen und Schreiben anzuhalten und anzuregen, ihnen Vorbilder zu sein und mit ihnen über Gelesenes und Geschriebenes zu reden. Und zwar vom ersten Tag des Schulbesuchs an. Habe den Mut, Eltern daran zu erinnern.

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