1 - Bei manchen Gartenbesitzern sind Maulwürfe nicht sehr beliebt. Diese Tiere leben unter der Erde, sie graben dort lange Gänge und befördern das Erdreich nach oben, so dass zahlreiche Maulwurfshügel entstehen. Das stört dann das Bild von einer makellosen Rasenfläche. Eigentlich sollten die Gärtner jedoch froh sein. Denn ein Maulwurf erbeutet auch zahlreiche Schädlinge.
2 - Auf der Erde gibt es etwa 35 verschiedene Arten von Maulwürfen, bei uns kommen jedoch allein die Europäischen Maulwürfe vor. Sie werden etwa 11 bis 16 Zentimeter lang und wiegen ungefähr 70 bis 120 Gramm. Ihr Fell ist meistens dunkelgrau bis schwarz, die Haare sind im Sommer bis etwa 8 Millimeter, im Winter bis 12 Millimeter lang. Das Fell hat keinen Strich, daher können die Tiere gleich gut und schnell vorwärts und rückwärts kriechen.
3 - Der kurze Stummelschwanz steht meistens aufrecht. Der Körper der Maulwürfe ist vorn etwas schmaler als hinten und mündet vorn in einer spitzen Schnauze. Damit können sie gut durch ihre unterirdischen Gänge gleiten. Die vorderen Gliedmaßen sind kurz und breit. Die Hände tragen fünf starke Krallen und sind nach außen gedreht. Damit können sie außerordentlich gut Gänge graben und Erde bewegen. Die hinteren Gliedmaßen enden ebenfalls in Krallen, sie sind jedoch deutlich kleiner.
4 - Die Ohren sind zwar äußerlich nicht sichtbar, dennoch können Maulwürfe gut hören. Mit ihren kleinen Augen unterscheiden sie nur hell und dunkel. Besonders wichtig sind die Geruchs- und Tastsinne, die sich im Bereich der nackten Schnauze befinden.
5 - Maulwürfe halten sich vorwiegend unter der Erdoberfläche auf. Der Durchmesser ihrer Gänge beträgt etwa 5 Zentimeter. Ihre Tiefe schwankt zwischen wenigen Zentimetern und etwa einem Meter. In einer einzigen Nacht können Maulwürfe Gänge mit einer Länge von 20 bis 30 Metern anlegen. Das Erdreich wird dabei zur Seite gedrückt oder an die Oberfläche befördert.
6 - Maulwürfe sind Einzelgänger, nur zur Paarung nähern sich männliche und weibliche Tiere an. Jeder Maulwurf beansprucht ein bestimmtes Territorium. Wenn man also im Garten viele Maulwurfshügel entdeckt, stammen sie dennoch meistens nur von einem einzigen Tier.
7 - Die Maulwürfe durchstreifen die Gänge regelmäßig auf der Suche nach Nahrung. Sie ernähren sich von Regenwürmern, Larven von Insekten, Käfern und jungen Mäusen. Täglich benötigen Maulwürfe eine Menge an Nahrung, die ungefähr 75 bis 85 Prozent ihres eigenen Gewichts entspricht. Vor dem Winter legen sie manchmal einen Vorrat an Regenwürmern an.
8 - Zu jedem Gangsystem gehören Wohn-, Schlaf- und Ruheplätze. Weibliche Maulwürfe statten eine Kammer mit trockenem Pflanzenmaterial aus und nutzen sie als Nestkammer, in der die Jungen geboren und aufgezogen werden. Diese werden Ende April bis Anfang Juni geboren. Zu einem Wurf gehören zwei bis sieben Junge, die nur etwa 3 Gramm wiegen und 4 Zentimeter lang sind. Außerdem sind sie in den ersten Tagen blind. Bereits nach sechs Wochen sind die Jungen ausgewachsen und suchen sich ein eigenes Revier.
9 - Viele junge Maulwürfe sterben früh. Sie verhungern, weil sie kein eigenes Revier finden, sie fallen im Winter der Kälte zum Opfer oder sie werden von Raubvögeln, Füchsen oder Mardern erbeutet.
10 - Was kann man tun, wenn ein Maulwurf im Garten oder auf der Wiese Hügel anlegt? Am besten, man lebt damit. Die Erde kann man verteilen. Man kann auch versuchen, den Maulwurf zu vertreiben. Sie mögen zum Beispiel keine störenden Geräusche. Mit tödlichen Fallen darf man Maulwürfe auf keinen Fall fangen. Sie sind nämlich streng geschützt.
Maulwürfe werden etwa 11 bis 16 Zentimeter lang und haben ein dunkelgraues bis schwarzes Fell
Maulwürfe haben an den Händen je fünf Krallen
Die Schnauze eines Maulwurfs ist nackt und mit vielen Riech- und Tastsinnen ausgestattet. Überschüssige Erde drücken die Tiere an die Oberfläche - Bilder: Hamsterkiste
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