Tiere leben von Pflanzen oder von anderen Tieren, die sie jagen und töten. Das Leben in der freien Natur ist gefährlich. Jede Art versucht sich zu schützen. Die einen leben in Höhlen, andere können sich gut wehren, wieder andere verspritzen Gift oder übel riechende Flüssigkeiten. Eine Art hat die Natur mit einem besonders wirksamen Schutz ausgestattet, die Igel.
Sie haben harte, spitze Stacheln. Bei Gefahr rollen sie ihren Körper zu einer Kugel zusammen. Dann können andere Tiere ihnen nichts anhaben. Nur gegen Autoreifen helfen die Stacheln leider nicht.
Bei uns leben Igel, die man als Braunbrustigel bezeichnet. Diese Tiere kommen auch in anderen Ländern in Westeuropa vor. In Osteuropa leben die Weißbrustigel. Igel können etwa 7 Jahre alt werden. Doch obwohl sie so gut geschützt sind, erreichen sie dieses Alter nur selten.
Erwachsene Igel sind etwa 24 bis 28 Zentimeter lang. Sie werden ungefähr 800 bis 1500 Gramm schwer. Ihr Körper ist mit 6000 bis 8000 Stacheln bedeckt. Weil die Stacheln so dicht stehen, werden Igel oft von Zecken oder Flöhen befallen. Das Stachelkleid ist nur schwer sauber zu halten.
Igel leben oft in der Nähe menschlicher Siedlungen, in Gärten und Parks. Dort finden sie Hecken und Gebüsch, wo sie Nester bauen und nach Nahrung suchen können. Man nennt sie deshalb "Kulturfolger".
Am Tage halten sie sich gern unter Laub- und Holzhaufen auf. Wer einen Igel beobachten will, muss meistens bis zum Abend warten.
Igel erwachen nämlich erst, wenn es dunkel wird. Dann begeben sie sich auf Nahrungssuche. Wenn es irgendwo im Laub raschelt, könnte es ein Igel sein. Oft gibt er auch schnaubende Laute von sich. Man sollte sich ruhig verhalten und ihn nicht stören.
Igel brauchen ein großes Revier, in dem sie meistens allein umherstreifen. Es kann bis zu einem Kilometer breit und lang sein. Sie verteidigen ihr Revier jedoch nicht gegen andere Igel.
Igel können sehr gut riechen. Dies hilft ihnen, ihre Nahrung und andere Igel zu finden. Sie hören ebenfalls sehr gut, können jedoch nicht gut sehen. Das ist allerdings auch nicht nötig, denn sie suchen ihre Nahrung vor allem in der Dämmerung oder in der Dunkelheit.
Igel können auch "reden". Sie fauchen, puffen oder tuckern, wenn Gefahr droht. Bei Schmerzen oder Angst stoßen sie laute Schreie aus. Manchmal trifft ein Igel auf einen unbekannten Geruch oder Stoff. Dann riecht oder kaut er daran herum, bis schaumiger Speichel entsteht. So prüft er, ob es sich um etwas Essbares handelt.
Igel fressen gern Käfer und Regenwürmer. Auch Ohrwürmer mögen sie. Außerdem leben sie von Schnecken, Insekten, Spinnen, Tausendfüßlern und Asseln. Die Eier von Vögeln, die am Boden brüten, verschmähen sie ebenfalls nicht. Manchmal finden sie auch ein Nest mit jungen Mäusen.
Erwachsene Mäuse entwischen ihnen, weil sie viel schneller und flinker sind. Igel suchen ihre Nahrung im Gras oder in Hecken. Gräser, Obst oder Gemüse rühren sie jedoch nur selten an. Igel sind nämlich keine Pflanzenfresser, sondern sie ernähren sich vorwiegend von anderen Tieren.
Igelmänner sind etwas größer und schwerer als die Weibchen. Vor der Hochzeit im Frühjahr führen der Igelmann und die Igelfrau ein richtiges kleines Tänzchen auf. Man nennt es das "Igelkarussell".
Das Männchen umkreist das Weibchen. Es kann einige Stunden andauern, bis das Weibchen sich entschieden hat. Es geht dabei darum, ob sich beide leiden mögen. Wenn das so ist, paaren sie sich. Und einige Wochen später kommt dann der Nachwuchs zur Welt.
Etwa 35 Tage nach der Paarung werden die Jungen geboren. Es sind 4 bis 7 auf einmal. Junge Igel kommen meistens im August oder im September zur Welt. Jeder Igel wiegt bei der Geburt nur 12 bis 25 Gramm. Augen und Ohren der Kleinen sind noch geschlossen. Sie haben aber schon etwa 100 Stacheln.
Die Jungen ernähren sich in den ersten Lebenstagen von der Milch der Igelmutter. Erst nach 2 Wochen öffnen sich Augen und Ohren, nach 3 Wochen wachsen die Zähne. Dann beginnen die jungen Igel, selbständig Nahrung zu suchen. Die Jungen werden 6 Wochen lang von der Mutter gesäugt.
Im Sommer und im Herbst fressen sich die Igel ein Fettpolster an. Im Oktober oder November suchen sie sich einen geschützten Platz. Das kann ein Holzstapel sein oder ein Haufen aus Laub. Sie kriechen darunter und schlafen ein.
Ihre Körpertemperatur sinkt dann bis auf nur noch 4 Grad. Dadurch verbrauchen sie so wenig Energie, dass das Fettpolster bis zum Frühjahr reicht. Sie können bis zu einem halben Jahr ohne Futter auskommen.
Während des Winterschlafs verlieren Igel allerdings 20 bis 40 Prozent ihres Gewichts. Erst im März oder April des folgenden Jahres wachen sie wieder auf. Und dann müssen sie als erstes wieder Futter finden.
Eine wichtige Regel zuerst: Es ist nicht gestattet, gesunde Igel einzufangen und einfach mit nach Hause zu nehmen. Sie sollen in Freiheit leben, wenn sie für sich selbst sorgen können. Manchmal sieht man junge Igel, deren Mutter nicht zu sehen ist.
Dennoch darf man diese jungen Igel nicht einfach mitnehmen. Man sollte sie mindestens 1 bis 2 Stunden beobachten. Oft sitzt die Mutter versteckt in der Nähe. Hilfsbedürftig sind Igel, wenn
Wenn Igel hilfsbedürftig erscheinen, sollte man auf jeden Fall jemanden fragen, der sich auskennt. Am besten bringt man sie zu einer Igelstation oder man geht zu einem Tierarzt. Auch Tierschutzvereine helfen gern weiter.
Bilder: Hamsterkiste (7), Hubert Scheurig / CC BY-SA 3.0 (1)
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