Sicher kennst du das Märchen vom Froschkönig. Darin bringt ein Frosch die goldene Kugel einer Prinzessin zurück, die in einen Brunnen gefallen ist. Die Prinzessin läuft fort, doch der Frosch folgt ihr bis ins Schloss. Er verlangt, von ihrem Tellerchen zu essen und in ihrem Bettchen zu schlafen. Irgendwann wirft die Prinzessin den Frosch an die Wand. Sie findet ihn garstig.
Doch plötzlich steht ein wunderschöner Prinz vor ihr, den eine böse Hexe verzaubert hatte. Der Frosch könnte so ausgesehen haben wie auf dem nächsten Bild. Doch der ist mit Sicherheit kein verwunschener Prinz. Es ist nur ein ganz normaler Teichfrosch. Und Hexen gibt es schon gar nicht und hat es nie gegeben.
Wie alle Frösche lebt auch ein Teichfrosch mal an Land und mal im Wasser. In der warmen Jahreszeit halten sich Frösche meistens in der Nähe sonniger Gräben, an Teichen und an Seen auf. Bei Gefahr springen sie ins Wasser und verbergen sich im Schlamm. Sie können lange unter der Oberfläche bleiben ohne aufzutauchen. Frösche sind nämlich Amphibien.
Amphibien können sowohl im Wasser als auch an Land leben. Außerhalb des Wassers atmen sie durch Lungen. Im Wasser jedoch nehmen sie Sauerstoff mit ihrer Haut auf und lassen ihn direkt ins Blut übergehen.
Den Winter verbringen einige Froscharten am Boden eines Gewässers. Dort fallen sie in eine Winterstarre. Ihre Körpertemperatur ist dabei nur so hoch wie die Temperatur des Wassers, das sie umgibt. Andere überwintern in geschützten Höhlen. Auch bei ihnen sinkt die Temperatur stark ab.
Mit ihren langen, kräftigen Hinterbeinen können Frösche weit springen. Zwischen den Zehen befinden sich Schwimmhäute, die ihnen eine schnelle Fortbewegung unter Wasser erlauben.
Frösche ernähren sich von Insekten, Käfern, Raupen, Schnecken und Spinnen. Sie fangen die Beute mit ihrer langen, klebrigen Zunge. Die Beute bleibt daran hängen und wird anschließend verschluckt.
Die Frösche selbst dienen zahlreichen anderen Tieren als Nahrung. Ringelnattern, Kreuzottern, Weißstörche, Rabenkrähen und der Iltis stellen den Fröschen nach. Auch Füchse erbeuten gelegentlich einen Frosch. Die Hinterbeine der Frösche werden in manchen Ländern als „Froschschenkel“ von Menschen gegessen.
Bei uns sind 7 Froscharten heimisch. Der
Grasfrosch ist meistens braun und 7 bis 10 cm lang. Der 5 bis 6 cm lange
Moorfrosch ist eher selten. Der
Seefrosch lebt in der Nähe von größeren Gewässern und wird bis zu 14 cm lang. Der hellbraune
Springfrosch erreicht eine Länge von 6 bis 9 cm.
Der
Kleine Wasserfrosch wird ungefähr so groß wie der Moorfrosch, die Weibchen können auch 7 cm lang werden.
Der
Teichfrosch wird bis zu 10 cm lang, ist grün oder braun gefärbt und kommt fast überall vor, wo es Teiche und Tümpel gibt. Der
Laubfrosch ist auffallend grün und wird nur ungefähr 5 cm lang.
In Süddeutschland verbreitet sich inzwischen auch der bis zu 20 cm große
Amerikanische Ochsenfrosch . Der größte Frosch auf der Erde ist der
Goliathfrosch . Er lebt in Westafrika, wird mehr als 30 cm lang und etwa 3 kg schwer.
Die Männchen mancher Froscharten sind richtige Konzertmeister. Vor allem abends und am Morgen lassen sie ein lautes Gequake hören. Sie wollen damit ein Weibchen anlocken, um sich anschließend mit ihm zu paaren. Die Weibchen selbst bleiben still.
Beim Quaken holen die Frösche zunächst tief Luft, die sie in die Lungen pressen. Wenn die Luft wieder herausströmt, entstehen Geräusche, die durch eine Schallblase verstärkt werden und die wir als Quaken bezeichnen. Die Schallblase ist eine Ausstülpung des Mundbodens.
Quakende Frösche gehören meistens zur Art der Teichfrösche. Beim Seefrosch hört man ein Keckern, das ihm den Beinamen „lachender Frosch“ eingebracht hat. Der Grasfrosch knurrt nur, deshalb wird er manchmal auch Stummer Frosch genannt.
Im Frühling sorgen die Frösche für Nachwuchs. Gras- und Moorfrösche beginnen im März oder April, Laubfrösche und Wasserfrösche folgen erst im April oder im Mai. Bei der Paarung hockt das kleinere Männchen auf dem größeren Weibchen. Die Weibchen legen ungefähr 2500 bis 3000 Eier im Wasser ab. Das geschieht nicht auf einmal, sondern in mehreren Ballen.
Die Klumpen von Froscheiern im Wasser nennt man Laich. Die schwarzen Punkte in dieser Masse sind die Eier, aus denen sich neue Frösche entwickeln. Es dauert etwa 10 bis 20 Tage, bis aus den Eiern Larven schlüpfen.
Diese Larven nennt man Kaulquappen. Da sie ständig im Wasser leben, atmen sie wie die Fische durch Kiemen. Sie haben winzig kleine Kiefern aus Horn und Lippenzähnchen. Damit knabbern sie Algen, Pollen und anderes schwebendes Material ab. Fische und Enten stellen ihnen nach, aber auch Wasserkäfer und deren Larven sowie Amseln vertilgen gern eine Kaulquappe.
Etwa 7 bis 8 Wochen nach dem Schlüpfen wachsen den Kaulquappen zuerst Hinterbeine, etwas später auch die Vorderbeine. Die Augen und das Maul bekommen jetzt eine Form wie bei ausgewachsenen Fröschen.
Und dann geht es plötzlich sehr schnell. In wenigen Stunden verschwindet der Schwanz der Kaulquappe. Ein winzig kleiner Frosch bleibt übrig. Er ist nur etwa 1 cm lang. Dieses kleine Lebewesen muss zunächst einmal lernen, durch seine Lungen zu atmen. Dazu muss der junge Frosch allerdings das Wasser verlassen.
Bei uns gibt es außer den 7 Froscharten noch 14 weitere Arten von Amphibien. Dazu gehören die Salamander und die Molche, die Unken und die Kröten. Frösche und Kröten ähneln sich sehr, dennoch kann man sie leicht an ihrem Körperbau unterscheiden.
Frösche sind meistens schlank, sie haben lange Beine und Schwimmhäute zwischen den Zehen. Ihre Haut ist glatt und sie können gut hüpfen. Der Körper der Kröten hingegen ist rundlich und oft mit Warzen und Beulen besetzt. Ihre Beine sind kurz und dick, ihnen fehlen die Schwimmhäute und sie können nicht gut hüpfen. Unken wurden früher auch „Feuerkröten“ genannt. Sie sind meistens nur 4 bis 5 cm lang und haben auffällig bunte Unterseiten.
Sie alle leben gefährlich. Störche und Reiher stellen ihnen nach, manchmal auch Gänse und Enten. Der Autoverkehr kostet viele Frösche das Leben. Deshalb werden oft besondere Schilder aufgestellt. Sie sollen Autofahrer darauf hinweisen, dass hier Frösche die Straßen überqueren. Manchmal werden auch "Krötentunnel" angelegt. Sie sollen Fröschen, Kröten und anderen Tieren helfen, sicher auf die andere Straßenseite zu gelangen.
Bilder: Hamsterkiste (6), James Lindsey / CC BY-SA 3.0 (2), Christian Fischer / CC BY-SA 3.0 (1), pixabay.com (4), Piet Spaans / CC BY-SA 2.5 (2)
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