Schnecken kommen eigentlich überall vor, auf Wiesen und in Wäldern, im Gebirge und im Flachland, in Bächen und Flüssen, in Seen oder im Meer. Auf der Erde gibt es ungefähr 43.000 verschiedene Arten von Schnecken.
Zu den größten einheimischen Schneckenarten gehören die Großen Wegschnecken. Da sie kein Haus tragen, bezeichnet man sie auch als Nacktschnecken. Bei uns ist besonders die Spanische Wegschnecke verbreitet. Andere Arten sind die Rote und die Schwarze Wegschnecke.
Diese Schnecken sind rot, braun, grau oder schwarz gefärbt. Alle drei Arten sind äußerlich allerdings nur schwer voneinander zu unterscheiden. Meistens erreichen Wegschnecken eine Länge von etwa 10 bis 15 Zentimeter, manchmal sogar bis zu 20 Zentimeter.
Wegschnecken sind rot, braun, grau oder schwarz
Bei uns leben auch Schnecken, die ein Gehäuse auf dem Rücken tragen. Das Gehäuse einiger Arten weist auffällige braune Streifen auf. Daher werden sie Bänderschnecken genannt. Es gibt auch gelb oder rosa gefärbte Exemplare.
Schneckenhäuser bestehen aus Kalk. Die Tiere können sie nicht abstoßen, sondern tragen sie ihr Leben lang mit sich herum. Wenn ein Tier größer wird, wächst auch das Gehäuse. Viele Arten können sich in ihre Gehäuse vollständig zurückziehen und sind dann vor anderen Tieren gut geschützt.
Amseln jedoch legen Schnecken manchmal auf einen Stein und hacken so lange auf das Gehäuse ein, bis es zerbricht. Einen solchen Ort nennt man Amselschmiede.
Im Winter verschließen manche Schneckenarten ihre Häuser mit einem Kalkdeckel. Anschließend fallen sie in eine Winterstarre. Die Wegschnecken, die kein Gehäuse haben, kriechen im Winter in Gänge oder Höhlen im Boden, wo sie vom Frost verschont werden.
Bänderschnecken zählt man zur Familie der Schnirkelschnecken
Vor allem in der Dämmerung und nach einem Regenschauer verlassen Schnecken ihre Verstecke. Sie kriechen an Pflanzen empor, über Wege, Straßen und durch die Beete im Garten. Sie bewegen sich langsam und doch stetig.
Die wissenschaftliche Bezeichnung aller Schnecken ist "Gastropoda". Das Wort bedeutet "Bauchfüßer". Ihr Körper besteht aus dem Kopf, einem breiten Fuß und einem Eingeweidesack auf dem Rücken, der bei vielen Schnecken durch ein Gehäuse geschützt ist.
Die gesamte Unterseite der Wegschnecken besteht aus einem breiten, muskulösen Fuß, mit dem sie sich fortbewegen. Sie können die Muskeln in ihrem Körper so steuern, dass sie sich wellenförmig vorwärts schieben.
Schnecken bezeichnet man als "Bauchfüßer"
Schnecken sondern Schleim ab, auf dem sie langsam vorwärts kriechen. Der Schleim ist jedoch nicht nur Gleitmittel, sondern er wirkt auch wie ein Klebstoff. Schnecken können daher an glatten Wänden oder auch an den Rinden von Bäumen empor klettern.
Es ist für sie jedoch sehr anstrengend, den Schleim zu produzieren. Deshalb bewegen sie sich sehr langsam und so wenig wie möglich.
In einer Minute legen Wegschnecken ungefähr 5 bis 7 Zentimeter, in einer Stunde etwa 3 bis 4 Meter zurück. Sie können 2 bis 3 Jahre alt werden.
Wegschnecken atmen durch Lungen. Sie ziehen die Luft durch ein Atemloch im vorderen Bereich des Körpers ein. Viele andere Schneckenarten atmen durch Kiemen. Am Kopf tragen Wegschnecken zwei Fühlerpaare. An den oberen Fühlern befinden sich die Augen, an den unteren die Organe, mit denen sie schmecken und tasten.
Wegschnecken leben am liebsten an feuchten Orten, unter Pflanzen, Steinen oder Holz. Dort ist ihr Körper vor Austrocknung geschützt. Sie ernähren sich vor allem von Pflanzen, sie verzehren aber auch Laub, tote Tiere und sogar Hundekot.
An der Zunge der Schnecken befinden sich viele kleine Zähnchen, mit denen sie ihre Nahrung abraspeln. Diese Zunge nennt man daher Radula, das bedeutet Reibe- oder Raspelzunge.
Schnecken lieben feuchte Orte und nasses Gras
Wegschnecken verbrauchen viel Energie, deshalb müssen sie ständig neue Nahrung finden. Das Gewicht der Nahrung, die sie an einem Tag aufnehmen, entspricht der Hälfte ihres eigenen Körpergewichts.
Sie verlassen ihre Verstecke vor allem am Abend, fressen die ganze Nacht hindurch und suchen sich am Morgen wieder ein neues Versteck.
Dabei können sie an den Pflanzen im Garten große Schäden anrichten. Andererseits werden Wegschnecken leicht zur Beute von Ratten, Dachsen, Wildschweinen, Igeln, Maulwürfen und Fröschen.
Wegschnecken sind Zwitter. Das heißt, sie sind sowohl Männchen als auch Weibchen. Sie produzieren in ihrem Körper Eizellen und Samen.
Nachwuchs bekommen sie so: Zwei Tiere verschlingen sich ineinander und tauschen schleimige Samenpakete aus. Im Körper beider Schnecken werden dann Eizellen mit dem Samen des Partners befruchtet.
Einige Tage oder Wochen später legt jede bis zu 400 Eier in mehrere kleine Verstecke ab. Aus den Eiern schlüpfen winzige Schnecken, die zunächst nur 1,5 mm groß sind.
Die jungen Schnecken schlüpfen oft schon nach einigen Tagen, manchmal aber auch erst nach mehreren Wochen. Werden die Eier im Herbst gelegt, werden die Jungen erst im nächsten Frühling geboren.
Bilder: Hamsterkiste (10), gemeinfrei (1)
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