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Erklären, was ist, beschreiben, was war, und Kinder zum

Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.



1 Der Tierpark in Nordhorn

Nordhorn liegt im Landkreis Grafschaft Bentheim in Niedersachsen. Dort gibt es einen Tierpark, in dem man viel über Haustiere lernen kann. Zum Beispiel, dass es nicht nur Schafe, Schweine, Hühner und andere Haustiere gibt.


Zu jeder dieser Tierarten gehören nämlich mehrere Unterarten, die man bei den Haustieren "Rassen" nennt. Manche dieser Rassen sind sehr selten geworden, einige sogar vom Aussterben bedroht. Der Tierpark in Nordhorn versucht mitzuhelfen, diese alten Rassen zu erhalten und sie vor dem Aussterben zu bewahren.

2 Poitou-Esel

Dazu gehören zum Beispiel einige Esel, die im Tierpark versorgt werden. Sie werden als Poitou-Esel bezeichnet. Sie haben ihren Namen nach dem Gebiet Poitou im Westen Frankreichs, wo sie seit Hunderten von Jahren vor allem in der Arbeit auf den Feldern eingesetzt wurden.

Diese Tiere werden ungefähr 1,30 bis 1,50 m groß. Sie haben ein langes, zottiges Fell. Es ist meistens schwarzbraun.

Esel wurden früher vor allem von Menschen gehalten, die sich kein Pferd leisten konnten. Esel können Lasten tragen und Wagen ziehen. Sie benötigen nur wenig Futter und können von Pflanzen leben, die Pferde verschmähen. Doch da die Esel für die Feldarbeit nicht mehr benötigt werden, sind sie heute sehr selten geworden.

3 Die Thüringer Waldziege

Die Thüringer Waldziegen bekamen ihren Namen, weil sie vor allem in Thüringen gezüchtet wurden. 1935 gab es dort noch über 58.000 dieser Tiere, heute leben jedoch nur noch etwa 1300 in ganz Deutschland.

Früher, als es noch keine Supermärkte gab und die Menschen wenig Geld hatten, lebten viele als Selbstversorger. Sie bauten Gemüse an und manche hielten auch Tiere, ein oder zwei Kühe, Schweine, Schafe, Ziegen und Hühner. Diese Tiere sicherten die Versorgung mit Fleisch, Wolle, Eiern und Milch. Oft lebte man mit diesen Tieren unter einem Dach.

Ziegen waren beliebte Haustiere, weil sie mit wenig Futter auskommen. Man braucht nur kleine Grundstücke, um sie zu halten. Ziegen geben täglich ein bis zwei Liter sehr nahrhafte Milch. Das reicht für die Versorgung einer Familie aus.

4 Bentheimer Landschafe

In dem Tierpark in Nordhorn lebt auch eine kleine Schafherde. Die Tiere dieser Herde nennt man "Bentheimer Landschafe". Ihre Kopfform ist an der Oberseite gewölbt. Man sagt, sie haben eine "Ramsnase".

Die Bentheimer Landschafe kommen mit wenig Futter aus und sie begnügen sich mit Pflanzen, die andere Tiere verschmähen. Früher gab es in der Grafschaft Bentheim und in ihrer Umgebung sehr viele Heide- und Moorflächen. Die Bentheimer Landschafe waren besonders geeignet, auf diesen Flächen zu weiden.

Außerdem waren die Menschen sehr arm. Viele hielten Schafe, um aus ihrer Wolle Kleidung herzustellen. Außerdem konnte man ihre Milch trinken und ihr Fleisch essen. Doch weil immer weniger Menschen von der Landwirtschaft leben, ging auch die Zahl der Bentheimer Landschafe stark zurück. Vor ungefähr 50 Jahren gab es nur noch drei Bauern, die diese Schafe züchteten. Inzwischen sind es wieder mehr geworden.

5 Schwarzbuntes Niederungsrind

Im Tierpark gibt es außerdem noch ein "Schwarzbuntes Niederungsrind".  Diese Rinder waren einmal in Norddeutschland und in den Niederlanden sehr verbreitet.

Früher gab es sehr viele kleine Bauernhöfe, auf denen auch Kühe gehalten wurden. Die Milch und das Fleisch konnte man nicht nur selber trinken und essen, man konnte es auch verkaufen. Manche betrieben die Landwirtschaft auch im Nebenerwerb. Die Männer hatten irgendwo einen Arbeitsplatz und die Frauen und die Kinder versorgten die Tiere und die kleinen Ackerflächen. Dafür waren genügsame Rinderrassen gut geeignet. Doch solche kleinen Bauernhöfe gibt es kaum noch.

Außerdem sind die meisten Bauern heute vor allem daran interessiert, dass ihre Kühe sehr viel Milch geben. Dazu sind andere Rassen besser geeignet. Deshalb gibt es nur noch wenige Schwarzbunte Niederungsrinder, obwohl diese genügsam und nicht so anfällig für Krankheiten sind.

6 Kraienköppe

Auch ein Hahn und einige Hennen leben im Tierpark. Sie gehören zur Rasse der "Kraienköppe". Diese Hühner wurden früher als Kampfhühner gezüchtet. Die Eier waren für die Züchter weniger wichtig. Die Hähne wurden in grausamen Kämpfen gegeneinander gehetzt. Heute sind Hahnenkämpfe in Europa verboten.

"Kraienköppe" sind zutraulich und zahm, jedoch sehr lebhaft. Deshalb kann man sie nicht in Legekäfigen und in großen Herden halten. Wenn man sie in Käfige einsperrt, dann hören sie auf, Eier zu legen.

Außerdem legen die Hühner dieser Rasse weniger Eier als die heutigen Hühnerrassen. Das alles hat dazu beigetragen, dass es nur noch wenige "Kraienköppe" gibt.

7 Bentheimer Landschweine

Die Schweine auf dem Hof bezeichnet man als "Bunte Bentheimer Landschweine". Sie kamen früher nämlich vorwiegend in der Umgebung von Bentheim und im Emsland vor.

Über den ganzen Körper verteilt haben diese Schweine große schwarze Flecken. Das Fleisch der "Bentheimer Landschweine" enthält mehr Fett als das Fleisch anderer Schweinerassen. Weil es für uns Menschen nicht gut ist, wenn wir zu viel Fleisch und zu viel Fett essen, ging die Zahl der "Bentheimer" zurück. Vor einigen Jahren gab es nur noch ungefähr 100 Zuchttiere. Inzwischen sind es wieder mehr geworden.

Früher wurden Schweine in vielen Familien gehalten. Die Tiere wurden gemästet und im Winter geschlachtet. Dann war es einfacher, das Fleisch zu konservieren. Es wurde zu Wurst und Schinken verarbeitet, gepökelt oder eingekocht und diente der Familie als Nahrungsvorrat.

8 Tauben

Im Tierpark Nordhorn leben auch zahlreiche Tauben. Diese Vögel wurden früher nicht nur gehalten, um ihr Fleisch zu essen. Manche Menschen nehmen auch heute noch mit ihren Tauben an Wettbewerben teil. Die Tiere werden in Käfige gesperrt und einige hundert Kilometer weit vom Heimatort freigelassen. Die Tauben, die am schnellsten wieder zu Hause sind, können Preise gewinnen.


Im Tierpark sind einige Exemplare der Rasse "Geldersche Slenk" zuhause. Sie wurden früher vor allem in den Niederlanden gezüchtet. Sie  sind extrem selten geworden. Interessant ist ihre aufrechte Haltung. Im Flug schlagen sie die Flügel oben und unten laut klatschend gegeneinander.

9 Schwalben und Störche

Im Tierpark Nordhorn kümmert man sich nicht nur um Haustiere. Im Stall nisten zum Beispiel auch Rauchschwalben. Auf den Bauernhöfen waren Schwalben früher sehr beliebt. Sie vertilgen nämlich Mücken und andere Insekten, unter denen Tiere und Menschen leiden.

Außerdem leben Störche im Tierpark. Sie suchen ihr Futter vorwiegend auf feuchten Wiesen und Weiden, wo sie nach Fröschen und Insekten suchen. Der Tierpark Nordhorn hat in der Nähe des kleinen Flusses Vechte eine Wiese angelegt, auf der die Störche genügend Nahrung finden.

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