Solange es Menschen gibt, haben sie zum Mond aufgeschaut. Man schrieb ihm wundersame Kräfte zu, er wurde verehrt und gefürchtet. Es gibt viele Lieder und Geschichten über ihn. Die meisten entstanden zu einer Zeit, als man noch wenig über den Mond wusste.
Mit Fernrohren konnte man ihn beobachten und tatsächlich einiges aus großer Entfernung erkennen. Doch der Mond schien immer unerreichbar. Bis zum 20. Juli 1969. An diesem Tag landeten zum ersten Mal Menschen auf dem Mond. Es war deshalb ein besonderer Tag für uns alle. In Europa war bereits der 21. Juli angebrochen.
Die ersten Menschen, die den Boden des Mondes betraten, waren die amerikanischen Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin. Ihre Reise zum Mond war gefährlich, spannend und erfolgreich. Nach ihnen haben erst 10 weitere Menschen den Mond betreten. Sie brachten 384 kg Mondgestein mit auf die Erde, außerdem viele wissenschaftliche Erkenntnisse. Seitdem wissen wir viel mehr über den Mond, die Erde und uns selbst.
In den 1960er Jahren gab es einen Wettlauf zum Mond zwischen der ehemaligen Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika. Der amerikanische Präsident Kennedy hatte als Ziel ausgegeben, Menschen auf dem Mond landen zu lassen und sie sicher zur Erde zurück zu bringen.
Erstmals wurden im Dezember 1968 drei amerikanische Astronauten mit einer Rakete zum Mond geschossen. Sie umkreisten ihn und sahen als erste Menschen seine Rückseite. Doch erst für den Juli 1969 war eine Landung vorgesehen.
Dafür hatte die Raumfahrtbehörde NASA die Astronauten Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins ausgewählt. Ihr Raumflug trug die Bezeichnung "APOLLO 11".
Auf dem Bild unten sieht man links Neil Armstrong, der schließlich als erster Mensch einen Fuß auf den Boden des Mondes setzte. Rechts ist Edwin Aldrin zu sehen, der zusammen mit Armstrong auf dem Mond landete. In der Mitte steht Michael Collins. Er umkreiste den Mond in dem Raumschiff "Columbia", während Armstrong und Aldrin mit der Landefähre "Eagle" das Landemanöver durchführten.
Um zwei Menschen auf den Mond und wieder zurück zu bringen, war ein großer Aufwand nötig. Die Amerikaner hatten dazu eine gewaltige Rakete entwickelt, von der nur wenige Exemplare gebaut wurden. Man nannte sie "SATURN V". Sie war insgesamt 110,6 m hoch.
Beim Start wog die "Saturn V" 2900 t, der Treibstoff allein hatte ein Gewicht von 2550 t. Diese Rakete hatte fünf gewaltige Triebwerke und drei Antriebsstufen. Alle Mondflüge starteten jeweils am Cape Kennedy in Florida. Wenn der Treibstoff in einer Stufe abgebrannt war, wurde diese abgetrennt.
Die 3. Stufe der Rakete beschleunigte das Raumschiff mit den Astronauten an Bord schließlich auf eine Geschwindigkeit von 28.000 km/h. Diese Geschwindigkeit ist nötig, damit ein Raumfahrzeug eine Umlaufbahn um die Erde erreicht.
Nachdem das Raumschiff anderthalb Mal die Erde umkreist hatte, wurde die 3. Stufe noch einmal gezündet. Nun wurde das Raumfahrzeug auf eine Geschwindigkeit von 39.000 km/h beschleunigt. Die Triebwerke der Rakete brannten insgesamt nur 16 Minuten. Es dauerte danach 60 Stunden, bis das Raumschiff die Umlaufbahn um den Mond erreicht hatte.
Jeder Himmelskörper, also auch die Erde und der Mond, ziehen alles an, was sich in ihrer Umgebung befindet. Diese Kraft nennen wir Anziehungskraft. Um die Anziehungskraft der Erde zu überwinden, muss ein Raumschiff auf eine Geschwindigkeit von 39.000 km/h beschleunigt werden.
Auf dem Weg zum Mond wird es dann immer langsamer. Erst wenn es sich im Bereich der Anziehungskraft des Mondes befindet, nimmt die Geschwindigkeit wieder zu. Beim Flug von Apollo 11 wurde zunächst die 3. Stufe der "Saturn"- Rakete abgetrennt.
Zum Mond flogen nur noch die Kommandokapsel "Columbia" und die Landefähre "Eagle". Nachdem das Raumschiff sein Ziel erreicht hatte, wurde es mit Hilfe seines Triebwerks abgebremst und schwenkte in eine Umlaufbahn um den Mond ein.
Nachdem die Umlaufbahn um den Mond erreicht war, stiegen die Astronauten Armstrong und Aldrin in die Landefähre "Eagle" um. Nach dem Umstieg wurde "Eagle" von der "Columbia" getrennt. Collins blieb allein darin zurück. Nur Armstrong und Aldrin schwebten der Oberfläche des Mondes entgegen.
Als Landeplatz hatte man das "Mare Tranquilitatis" ausgesucht. In diesem "Meer der Ruhe" gibt es keine Berge und nur wenige Krater, die Oberfläche des Mondes ist an dieser Stelle recht eben.
Am 20. Juli 1969, genau um 21.17 Uhr europäischer Zeit, setzte die Landefähre auf. Beinahe wäre sie in einem Krater gelandet. Wäre sie umgekippt, hätten die Männer den Mond nie mehr verlassen können. Doch alles ging gut. "Eagle" setzte auf seinen langen Stelzen sicher auf. Die Astronauten machten eine kurze Pause und aßen etwas.
Dann zogen sie ihre Raumanzüge an. Um 3.40 Uhr öffnete Neil Armstrong die Außenluke und stieg eine Treppe hinab. Als er seinen Fuß auf den Boden des Mondes setzte, sagte er: "Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Fortschritt für die Menschheit."
Die beiden Astronauten arbeiteten nur etwas mehr als zwei Stunden außerhalb der Landefähre. Sie hissten die Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika und stellten einige Instrumente auf. Außerdem sammelten sie etwas Mondgestein ein. Danach folgte eine Ruhepause von acht Stunden innerhalb der "Eagle".
Anschließend begann ein weiterer, ungemein spannender Teil des Fluges: Die Rückkehr zur "Columbia". Der untere Teil der Landefähre blieb auf dem Mond zurück. Sie diente als Plattform für den Start. Das Triebwerk wurde gezündet.
Es musste den oberen Teil der Fähre auf eine Geschwindigkeit von 6643 km/h beschleunigen, damit die Fähre wieder in eine Umlaufbahn um den Mond einschwenken konnte. Das Manöver gelang. Die "Eagle" dockte sicher an der "Columbia" an. Einige Stunden später trennten die Astronauten "Eagle" erneut von "Columbia" ab.
Die Fähre wurde nicht mehr benötigt und auf eine Umlaufbahn um die Sonne geschossen. "Columbia" jedoch zündete das Haupttriebwerk und begann ihren Rückweg zur Erde.
Am nächsten Tag wurde der hintere Teil der "Columbia" abgetrennt. Nur die Kommandokapsel selbst sollte sicher auf der Erde landen. Sie näherte sich mit großer Geschwindigkeit. Dabei musste die Kapsel mit einem bestimmten Winkel in die Lufthülle der Erde eintauchen. Dabei entstand große Hitze durch die Reibung.
Bei einem zu steilen Winkel wäre die Kapsel zu heiß geworden und verglüht. Wäre der Winkel zu flach gewesen, dann hätte die Kapsel an der Lufthülle abprallen und ins Weltall hinausgeschleudert werden können.
Doch alles ging gut. Die Kapsel landete schließlich im Pazifischen Ozean. Auf den letzten Kilometern schwebte sie an Fallschirmen dem Wasser entgegen. Die Astronauten mussten zunächst wieder Schutzanzüge tragen, weil man fürchtete, sie hätten Krankheitskeime vom Mond mitgebracht. Aber das war nicht der Fall. Der Flug "Apollo 11" endete mit der glücklichen und sicheren Heimkehr der drei mutigen Männer.
Auf "Apollo 11" folgten noch sechs weitere bemannte Flüge zum Mond. Beim Flug "Apollo 13" wäre es beinahe zu einer Katastrophe gekommen. Auf dem Weg zum Mond kam es im Raumschiff zu einer Explosion. Es war nicht mehr richtig zu steuern. Man nutzte die Anziehungskraft des Mondes, um das Raumfahrzeug wieder auf eine Bahn in Richtung Erde zu lenken. Auch die drei Astronauten von "Apollo 13" kehrten sicher zur Erde zurück, allerdings ohne den Mond betreten zu haben.
Mit dem Flug "Apollo 17" endeten im Dezember 1972 die bemannten Flüge zum Mond vorerst. Außer "Apollo 13" waren alle erfolgreich. Bisher betraten also 12 Menschen den Boden des Mondes. Einige der Astronauten fuhren sogar mit einem "Mondmobil" auf dem Erdtrabanten herum. Es wurde von einem Elektromotor angetrieben und erreichte eine Geschwindigkeit von 18 km/h.
Weitere Flüge waren geplant. Sie wurden jedoch abgesagt, weil jeder Flug sehr viel Geld kostete. Seitdem versucht man, den Mond mit einfacheren Sonden und Instrumenten zu erforschen. Auf seiner Oberfläche blieben einige Geräte und viele Fußabdrücke zurück. Da es keine Verwitterung gibt, sind sie noch heute zu sehen.
Du kannst ja mal nachschauen …
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